Bochum. Leon Goretzka krönt sein Debüt in der zweiten Liga mit einem Tor. Nach dem Spiel gegen Dynamo Dresden sieht er bei sich aber noch Luft nach oben. Der überragende Alexander Iashvili ist nach Spielschluss erschöpft, aber glücklich.

Derart ruhig und gelassen hätte man Leon Goretzka beim Interview in der Mixed Zone nicht unbedingt erwartet. Der 17-jährige Jungprofi des VfL Bochum hatte nicht einmal eine Stunde zuvor den 1:1-Ausgleich beim Zweitliga-Auftakt gegen Dynamo Dresden erzielt - und das bei seinem Pflichtspiel-Debüt im Profifußball. Ein wichtiges Kopfballtor, das der Türöffner in Richtung Sieg war.

Seit der F-Jugend beim VfL Bochum

„Davon habe ich schon immer geträumt“, sagte der Schüler, der schon seit der F-Jugend in Bochum spielt, entspannt und mit verschränkten Armen: „Es war ein geiles Spiel. Darauf habe ich lang hingearbeitet.“

Der 17-jährige, waschechte Bochumer hatte erst kurz vor dem Spiel erfahren, dass er in der Startelf steht. Von Beginn an habe ihm das Zusammenspiel „mit den Fans Spaß gemacht“, dennoch habe, auch bei ihm, in der ersten Halbzeit „das gewisse Etwas gefehlt“.

Auf der rechten Außenbahn statt im Zentrum

Also nahm der Youngster die Sache selbst in die Hand und traf. Dass er auf der rechten Außenbahn eher selten in Erscheinung trat und nicht auf seiner Lieblingsposition im Zentrum ran durfte, scherte ihn nicht allzu sehr. „Ich spiele da, wo der Trainer mich hinstellt“, war der überglückliche Goretzka um eine typische Phrase für Jungprofis nicht verlegen. Dennoch gebe es „noch viele Dinge, die ich verbessern muss.“ So ist das „ganz andere“, sprich: höhere, Tempo ein Umstand, an den sich der 17-Jährige noch gewöhnen muss.

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„Wenn du bis zum Schluss kämpfst und alles gibst, wirst du belohnt“, sagte der überragende Alexander Iashvili nach der Partie. Ohne dabei zu erwähnen, dass dieses Kompliment, das an die ganze Mannschaft gerichtet war, am besten auf den Georgier selbst zutraf - ein Teamplayer eben. „Wir haben absolut verdient gewonnen, waren die klar bessere Mannschaft“, so der 34-Jährige, der sichtlich ausgepowert war von den vielen Kilometern, die er nach dem Duell gegen Dresden auf dem Tacho gehabt haben dürfte. „Es macht mir Spaß, so viel am Spiel teilzunehmen“, so der Mann für die Standards. Die Unterstützung der rund 14 000 Bochumer im Stadion bezeichnete der Neuzugang aus Karlsruhe als „unglaublich“.