Bochum. Die Fans des VfL Bochum feierten die Mannschaft für den hochverdienten 2:1-Auftakterfolg gegen Dynamo Dresden nach Rückstand. Mit der Verpflichtung von Alexander Iashvili ist Sportvorstand Jens Todt offenbar ein Volltreffer gelungen. Aber nicht nur der Georgier machte am Samstag Freude.

Am Samstag hat beim VfL Bochum nach langer Zeit endlich mal wieder alles gepasst: Mehr als 16000 Zuschauer im Stadion, wovon Finanzvorstand Ansgar Schwenken angenehm überrascht war, strahlender Sonnenschein und - passend dazu - eine Mannschaft, die sich nicht unterkriegen ließ und schließlich gefeiert wurde - für den hochverdienten 2:1-Auftakterfolg gegen Dynamo Dresden nach Rückstand.

Dass Dresdens Trainer Ralf Loose anschließend erkennbar säuerlich anmerkte, dass die „Bäume nicht in den Himmel wachsen“, zielte auf die beeindruckenden Vorbereitungsergebnisse seiner Elf ab, die aber nun, wo es erstmals um die Wurst ging, leer ausging. Weil sich andererseits die Bochumer in der „etwas rumpeligen Vorbereitung“, so Sportvorstand Jens Todt, nicht mit Ruhm bekleckert hatten, war die Freude über den gelungenen Saisoneinstand umso größer. „Erleichterung für alle“ habe dieser Erfolg gebracht, so Todt, „das kann uns Rückenwind geben“. Und Trainer Andreas Bergmann sprach von dem „guten Gefühl, ein Spiel gedreht zu haben“. Denn Mickael Pote hatte die Dresdener nach der einzigen richtigen Unachtsamkeit der Bochumer Defensive in Führung geschossen.

Für Todt war Iashvili der beste Mann

Dass der VfL nicht einknickte, war vielleicht das Bemerkenswerteste an diesem Tag. Alexander Iashvili, mit dessen Verpflichtung Todt („Er war der beste Mann auf dem Platz“) offenbar einen Volltreffer gelandet hat, kurbelte immer wieder das Offensivspiel an und riss dabei den lediglich anfangs auf der linken Seite etwas isoliert wirkenden Yusuke Tasaka mit. Leon Goretzkas Kopfballtor zum 1:1 und Slawo Freiers Siegtreffer, jeweils nach Vorarbeit von Standard-Spezialist Iashvili, waren der Lohn für die engagierte Leistung einer Mannschaft, die mit sechs neuen Spielern begonnen hatte.

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Dass der Hype um „Wunderkind“ Goretzka anschließend neue Höhen erreichte, beobachtete Jens Todt aufmerksam. „Wir müssen aufpassen, dass wir dieses Thema nicht explodieren lassen, wir wollen ihn schließlich in Ruhe aufbauen“, sagte Todt, der sich dabei jedoch der Unterstützung des 17-Jährigen sicher sein kann. Goretzka, der ja vorher nicht eine Sekunde in einem Seniorenteam gespielt hatte, weiß, dass er noch viel lernen muss; beim VfL wiederum weiß man, dass er bereit ist zu lernen und in der Lage, das schnell zu tun.

Innenverteidigung mit Sinkiewicz und Maltritz funktionierte

Aber nicht nur Goretzka, Iashvili und Tasaka machten Freude, auch Ex-Kapitän Christoph Dabrowski lieferte neben Christoph Kramer ein enormes Laufpensum ab, und die Innenverteidigung mit Marcel Maltritz und Lukas Sinkiewicz funktionierte fast ausnahmslos gut. Erleichterung auch deshalb bei den VfL-Verantwortlichen, hatten sie sich doch kürzlich erst entschieden, Sinkiewicz künftig als feste und verlässliche Größe anzusehen und auf eine weitere Verpflichtung für die Abwehr zu verzichten. Die Hoffnung wächst, dass der sympathische und sozial verträgliche Hüne vielleicht doch noch eine wichtige Rolle spielen kann in Bochum, sofern er gesund bleibt.

Weil auch Florian Brügmann, der wegen einer Muskelverhärtung vorsichtshalber ausgewechselt wurde, ebenso wie später sein Stellvertreter Mounir Chaftar einen ordentlichen Eindruck hinterließ, gab es nicht viel zu meckern nach diesem positiv überraschenden Saisonauftakt. Am kommenden Samstag in Paderborn werden sicher nicht wenige VfL-Fans ihr Team unterstützen.