Bochum. VfL Bochums Trainer Andreas Bergmann erwartet zum Saisonauftakt eine kompakte Mannschaft von Dynamo Dresden. Bergmann wird seine Mannschaft in einem 4-4-2-System auf dem Platz schicken. Im Mittelfeld werden wohl ein 20- und ein 17-Jähriger agieren.

Die Prognosen klaffen naturgemäß etwas weiter auseinander vor der Zweitliga-Saison, die an diesem Wochenende ihren ersten Spieltag hinter sich bringt. Für die einen Experten ist der FC Ingolstadt der Geheimfavorit, manche Fans haben den Ex-Bundesligisten 1. FC Köln schon längst als ersten Aufsteiger ausgemacht. Und es gibt auch Medien, die den VfL Bochum in einem Atemzug mit Teams wie dem MSV Duisburg oder Energie Cottbus nennen: Als eine der Mannschaften die „auch hoch hinaus“ wollen.

„Wir wollen einen guten Mittelfeldplatz erreichen“, sagt VfL-Trainer Andreas Bergmann und wagt vor dem ersten Heimspiel der Saison (15.30 Uhr, rewirpower-Stadion) eine realistischere Prognose.

Bergmann fordert von seiner Mannschaft Geduld

Er geht davon aus, dass Dynamo „uns das Spielfeld überlässt. Eine sehr kompakte Mannschaft, die abwarten wird.“ Ob das der neu geordneten VfL-Truppe behagt? Das Spiel lahmte vor allem in Sachen Kreativität. „Im zentralen Mittelfeld dürfen wir uns um keinen Preis einen Fehler erlauben. Da werden sie sofort zustechen“, erwartet Bergmann: „Genau so ist das auch im letzten Jahr passiert. Wir müssen geduldig sein, gleichzeitig aber engagiert zu Werke gehen.“

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„Wir haben aber auch unsere Stärken“, sagt Bergmann, „und wir werden Dresden sicher nicht zum Übergegner aufbauen.“

Welche Bochumer sich von Beginn an mit den Gelb-Schwarzen auseinandersetzen dürfen, ist so gut wie klar. Hinten ist die Abwehrreihe (Rothenbach, Maltritz, Sinkiewicz, Brügmann) aus dem Mönchengladbach-Spiel am wahrscheinlichsten. Vorne werden Zlatko Dedic und Alexander Iashvili stürmen. Einer von beiden könnte während der Partie adäquat durch Kevin Scheidhauer ersetzt werden.

Variante mit Dabrowski und Kramer

Bergmann wird seine Mannschaft in dem in der Vorbereitung eingeübten, „flexiblen“ 4-4-2-System aufstellen: „Das wird unsere Grundausrichtung sein.“ Wahrscheinlich ist, dass Christoph Dabrowski und Christoph Kramer die Doppel-Sechs bilden, um hinten bestmöglich dicht zu machen. Zwar ist Kramer stets einer der engagiertesten VfL-Akteure, ist in seinen Zweikämpfen aber dann und wann noch zu ungestüm. Nur: Ob gerade der in der Vorbereitung enorm fehleranfällige Dabrowski daneben Sicherheit gibt, ist fraglich. Die Variante Kramer (als „Sechser“) und Goretzka (als „Achter“ davor) wäre allerdings ein Drahtseilakt. Ein 20- und ein 17-Jähriger vor der Innenverteidigung? Gewagt.

Und dann ist da ja noch der Japaner Yusuke Tasaka. „Von ihm erwarte ich aufgrund seiner Erfahrung eine gewisse Verlässlichkeit, eine stabile und solide Leistung“, so Bergmann. Ein Startelf-Einsatz würde nicht nur wegen der guten Eindrücke aus dem Test gegen Mönchengladbach Sinn machen, sondern auch und vor allem, weil der Mittelfeldmann aus Fernost, der sich auf der linken Seite (vorerst) wohler zu fühlen scheint als in der Zentrale, etwas Sicherheit ausstrahlt. Ein Gut, das beim VfL momentan rar gesät ist.

Auf der rechten Seite könnte dann Goretzka spielen - was wiederum für die Doppelsechs Dabrowski/Kramer spricht.