Bochum. Jonas Acquistapace, Innenverteidiger des VfL Bochum, ist vom Pech verfolgt. Seitdem er sich vor rund drei Wochen das Knie verdrehte, ist an Training nicht zu denken - damit hat der VfL derzeit nur drei gesunde Innenverteidiger zur Verfügung.
Schon wieder eine Verletzung! Innenverteidiger Jonas Acquistapace vom Zweitligisten VfL Bochum kommt seit dem 12. Juli nicht in Tritt. Damals verdrehte sich der 23-Jährige beim 3:1-Testspielsieg bei Viktoria Köln das Knie. Als die Entwarnung kam, dass nichts gerissen ist, atmeten die VfL-Verantwortlichen kollektiv auf. Zwei Wochen später, am 24. Juli, sollte Acquistapace im Trainingslager in Barsinghausen einsteigen. Wieder Schmerzen, Trainingsabbruch schon nach dem Aufwärmen. Seitdem: Pause. Die verlängert sich jetzt um mindestens eine weitere Woche. Im Knie wurde ein Ödem entdeckt, das sich zurückbilden muss. Das erfordert Ruhe.
„Darüber sind wir natürlich überhaupt nicht glücklich“, macht VfL-Sportvorstand Jens Todt seinem Frust Luft. Acquistapace war in der vergangenen Saison neben Marcel Maltritz gesetzt, leistete sich wenige Bolzen und strahlte mit vielen hervorragenden Zweikämpfen Sicherheit in der Hintermannschaft aus. Nun ist er schon seit drei Wochen nicht im Mannschaftstraining, wird sicher einige Zeit brauchen, um wieder bei 100 Prozent zu sein.
Aydin startet in ganz vorsichtiges Lauftraining
Damit hat der VfL momentan nur drei gesunde Innenverteidiger zur Verfügung. Das Verletzungspech scheint kein Ende zu nehmen: Nach den schweren Verletzungen von Patrick Fabian und Michael Esser ist auch Mirkan Aydin erst gestern in ganz vorsichtiges Lauftraining gestartet.
Ein Grund für Todt, noch mal auf dem Transfermarkt tätig zu werden? „Nein, Jonas hat ja nichts Gravierendes“, sagt der Sportvorstand. Man vertraut also vorerst darauf, dass Acquistapace gutes Heilfleisch hat - und dass Lukas Sinkiewicz, der gegen Borussia Mönchengladbach einen weitgehend guten Eindruck hinterließ, sich in naher Zukunft nicht verletzt.
Darauf würde der gemeine VfL-Fan wohl eher nicht wetten.
Gerade auf „Sinke“ aber scheinen die Verantwortlichen zu bauen. „Er ist sehr stabil - dass das so wird, wussten wir Mitte Mai noch nicht.“ Worauf Todt anspielt: Damals war man kurz davor, sich mit dem Abwehrhünen Martin Latka aus Tschechien zu einigen. Letztlich platzte der Transfer. „Aber damals hatten wir die Möglichkeit, einen Mann von solchem Format ablösefrei zu holen.“ Die sieht Todt momentan nicht - und ist deshalb (noch) nicht tätig geworden.
Die Hoffnung auf den fruchtbaren „Neustart“
„Insgesamt freuen wir uns auf die neue Saison“, gibt Todt einen kleinen Einblick in die Gemütslage der Verantwortlichen: „Die Mannschaft hat gut gearbeitet, einzig mit den Testspiel-Ergebnissen sind wir selbstredend nicht zufrieden.“ Insgesamt hoffe man aber auf einen „Neustart“ nach dem großen personellen Einschnitt in der Sommerpause: „Wir wollen die alte Saison abschütteln.“
Wer von den Neuzugängen eingeschlagen hat, könne man erst in „drei, vier Monaten“ sagen: „Dann können wir uns darüber unterhalten.“ So gut wie klar ist jedenfalls, dass Carsten Rothenbach, Florian Brügmann, Alexander Iashvili und Zlatko Dedic (nach seiner Leihe) am 4. August gegen Dresden (15.30 Uhr live im DerWesten-Ticker) in der Startelf stehen.
Zuhause, im rewirpower-Stadion. „Das stimmt mich optimistisch“, so Todt: „Wir haben unsere Fans im Rücken.“