Bochum. VfL-Trainer Andreas Bergmann fordert seine Spieler auf, nicht dazusitzen wie das „Kaninchen vor der Schlange“. Doch eigentlich geht es für die Bochumer nur darum, die Partie beim Klassen-Krösus Eintracht anständig und vor allem ohne weitere Hiobsbotschaften hinter sich zu bringen.

Es erinnert schon ein wenig an das berühmte Pfeifen im Walde, wenn Andreas Bergmann vor der Abfahrt nach Frankfurt sagt: „Wir wollen natürlich da was holen, auch wenn die Trauben sehr hoch hängen.“ Nun ja, das mit den Trauben hätte bereits für den Normalfall gegolten, aber jetzt? Jetzt geht es eigentlich nur darum, die Partie beim Klassen-Krösus Eintracht (Freitag, 18 Uhr/live im DerWesten-Ticker) anständig und vor allem ohne weitere Hiobsbotschaften hinter sich zu bringen. Die Punkte, die der VfL Bochum noch benötigt, um sich der Dritten Liga fern zu halten, die müssen anschließend geholt werden.

Die alltäglich schlechte Nachricht lieferte am Donnerstag der Bochumer Wikinger. Holmar Eyjolfsson musste wegen einer Muskelverletzung zu Hause bleiben. Womit Lukas Sinkiewicz, der mit Christoph Kramer in der hessischen Metropole die „Doppelsechs“ bilden soll, noch wichtiger wird; denn „Sinke“, seit viereinhalb Monaten ohne Spielpraxis, ist nun auch die erste und einzige Alternative, sollte einem der beiden Innenverteidiger etwas passieren.

Mit Bönig steht eine Alternative bereit

Passieren kann auch jederzeit den beiden Außenverteidigern Faton Toski und Björn Kopplin etwas, die nun schon geraume Zeit unter Adduktorenproblemen leiden. Eyjolfsson steht als Aushilfe nicht zur Verfügung, und so müsste Slawo Freier wieder zurück rücken, sollte Kopplin im Laufe des Spiels das Handtuch werfen. Auf der anderen Seite steht mit Philipp Bönig eine Alternative bereit.

Weil Giovanni Federico immerhin mitfährt, hat sich im Vergleich zum Ingolstadt-Spiel das Aufgebot des VfL auf zwei Positionen geändert. Sinkiewicz und U23-Akteur Kevin Freiberger sind dazu gekommen, raus mussten Eyjolfsson und Matias Concha, dessen mentales Hoch nach sehr langer Verletzungspause in ein physisches Tief gemündet ist. Was übrigens völlig normal ist. Freiberger hingegen bekam gegenüber Oguzhan Kefkir den Vorzug, weil er mehr Tempo auf den Rasen bringt; das könnte wichtig sein, wenn man stark unter Druck steht. Und davon muss man wohl ausgehen.

Bergmann schaut „mit ein bisschen Neid auf die Frankfurter Bank“

Deshalb macht Andreas Bergmann aus seinem Herzen auch keine Mördergrube. Zwar fordert der VfL-Trainer seine Spieler auf, nicht dazusitzen wie das „Kaninchen vor der Schlange“, aber er bekennt auch, dass er schon „mit ein bisschen Neid auf die Frankfurter Bank“ schaut in dieser Saison mit seinen vielen „dunklen Wolken“.

Ob Bergmann Nika Gelashvili eine Pause gönnt, ist nicht sicher, aber möglich. Der Georgier machte zuletzt nicht den frischesten Eindruck und wäre wohl bei einer besseren Personalsituation schon einmal auf der Bank geblieben. Nun hofft Bergmann, dass Daniel Ginczek, der ja auch lange verletzt fehlte, „an Substanz gewonnen hat nach einer guten Woche“. Was natürlich nur für ihn persönlich gilt.