Bochum. Weil nun auch noch Giovanni Federico vermutlich nicht in Frankfurt zur Verfügung stehen wird, baut VfL-Trainer Andreas Bergmann um und Lukas Sinkiewicz ein. Die Zeit der Rücksichtnahme ist damit vorbei, Sinkiewicz sollte jetzt ein paar Spiele durchhalten.
„Durch diese Schwierigkeiten muss man durch.“ Wahrscheinlich fragt sich Andreas Bergmann im stillen Kämmerlein, was er wohl verbrochen hat, um derart abgestraft zu werden. Ein Lamento wird er deshalb aber nicht anstimmen. Wenn der VfL - seit fünf Spielen sieglos - am Freitag beim Tabellenzweiten Eintracht Frankfurt antritt (18 Uhr/live im DerWesten-Ticker), wird mit großer Wahrscheinlichkeit mit Giovanni Federico ein weiterer Spieler fehlen.
Federico hat Probleme mit dem Hüftbeuger, die gestern noch per Ultraschall abgeklärt werden sollten. Bergmann ging aber nicht davon aus, dass der 31-Jährige am Mittwoch wird trainieren können, und dann, so der VfL-Trainer, „wird’s ganz eng“. Zumal Bergmann, der ja in der restlichen Spielzeit ohnehin nicht mehr mit Mirkan Aydin, Michael Delura und Mimoun Azaouagh rechnen kann, nichts riskieren will. Nach Frankfurt stehen schließlich noch sechs weitere wichtige Zweitliga-Partien auf dem Programm, da braucht er jeden Mann. Deshalb machte er gestern klar: „Ich werde nichts machen, womit ich vielleicht einen Spieler für länger verliere.“
Bergmann wird auf 4-2-3-1 umstellen
SSchon mit Federico hatte sich die Bochumer Mannschaft in den letzten Wochen sozusagen von selbst aufgestellt, nun aber wird ein Systemwechsel nötig. Bergmann wird beim Aufstiegsaspiranten in der hessischen Metropole auf ein 4-2-3-1 umstellen und einen Spieler zurück ins Boot holen, der schon fast ein wenig in Vergessenheit geraten ist. Lukas Sinkiewicz hat vor dreieinhalb Monaten, beim 3:1-Erfolg des VfL Mitte November 2011 in München, sein bis dato letztes Zweitliga-Spiel bestritten. Es war erst sein zehnter Liga-Einsatz in dieser Saison, der elfte steht nun kurz bevor.
„Wenn er gesund ist, muss er jetzt kommen“, sagte Bergmann energisch und fügte hinzu: „Sinke ist eine präsente Person, er kommt jetzt in den Fokus“. Heißt auch irgendwie: Die Zeit der Rücksichtnahme ist vorbei, Sinkiewicz sollte jetzt mal ein paar Spiele durchhalten. Denn er wird gebraucht, so wie Faton Toski und Björn Kopplin, die beide am Mittwoch wieder mit der Mannschaft trainieren sollen.