Bochum. Der VfL Bochum hat Mimoun Azaouagh ein neues Angebot unterbreitet. Der verletzte Mittelfeldspieler, dessen Vertrag ausläuft, könnte demnach ein weiteres Jahr beim VfL am Ball bleiben.

Als Jens Todt am Dienstag Mimoun Azaouagh im Knappschaftskrankenhaus besuchte, brachte er nicht nur seine besten Genesungswünsche ans Bett des 29-Jährigen, der nach seinem Kieferbruch und OP zwar wieder sprechen kann, aber noch einige Tage in der Klinik verbringen muss.

Der Sportvorstand des VfL unterbreitete dem Mittelfeldspieler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ein neues Angebot. Nach WAZ-Informationen soll es sich dabei um eine Verlängerung des Vertrages um (nur) ein Jahr handeln. Kein Geheimnis ist, dass jeder Spieler, der ein neues Papier unterzeichnet, finanzielle Abstriche eingehen muss. Vor allem (teure) Spieler wie Azaouagh, deren Verträge noch aus Erstliga-Zeiten stammen.

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Ursprünglich wollte der VfL die weitere Entwicklung abwarten. Insbesondere aus gesundheitlichen Gründen, weil der Deutsch-Marokkaner vor allem wegen langwieriger Sprunggelenksprobleme samt Bänderriss am Ende der vergangenen und in der Hinrunde dieser Saison weit häufiger ausfiel als er spielen konnte.

Jetzt ist die Saison nach nur elf Einsätzen für den Techniker schon wieder gelaufen. Allerdings hat der Kieferbruch nach diesem „unglücklichen“ Zusammenprall in Duisburg mit den vorherigen Anfälligkeiten, bei denen es auch nach Wochen der Belastung „keine Probleme“ mehr gab, „nichts zu tun“, stellt Todt fest. „Azaouagh hat eine Qualität, die so hoch ist, dass wir ihn weiter an uns binden wollen“, erklärt der Vorstand das neue Angebot. Auch Trainer Andreas Bergmann hält große Stücke auf die Künste Azaouaghs, der in der 2. Liga zweifellos zu den besten Fußballern gehört. Man versteht sich.

Das war nicht immer so selbstverständlich bei dem einst zu oft unbedacht hitzköpfigen, als schwierig geltenden Azaouagh, der im Januar 2008 vom FC Schalke 04 zum kleinen Reviernachbarn wechselte. Negativer Höhepunkt war der Abstieg, als Azaouagh sich selbst vom Verein lossagte – und in der zweiten Mannschaft landete. Ein halbes Jahr später wurde er „begnadigt“, kehrte unter Friedhelm Funkel zu den Profis zurück, wirkt neben dem Platz seitdem ruhiger, gereift. Und überzeugte auf dem Platz mit Einsatz im Training und, wenn er gesund war, oft guten Leistungen in der 2. Liga.

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Drei Jahre, sagte der 29-Jährige jüngst, wolle er sicherlich noch spielen, auch nach der OP am Sonntag machte er sofort deutlich, dass ihn der erneute Rückschlag „nicht umwerfen“, dass er „gestärkt zurückkehren“ werde. Über das Angebot des VfL an sich, berichtet Todt, habe sich Azaouagh gefreut – ob er es annimmt, wird sich zeigen. Zuletzt hatte Azaouagh jedenfalls sinngemäß erklärt, dass er sich seine Zukunft in Bochum gut vorstellen könne.

Azaouagh ist nach Michael Delura (Kreuzbandriss, bis 2013) der zweite Spieler, dem der VfL trotz einer schweren Verletzung ein neues Vertragsangebot gemacht hat.

Auch in der Vorsaison hatte man mit Patrick Fabian (Kreuzbandriss, bis 2013) und Matias Concha (Schien- und Wadenbeinbruch, bis 2012) die Kontrakte verlängert.