Bochum. Am kommenden Montag empfängt der VfL Bochum Energie Cottbus und will seine kleine Erfolgsserie fortsetzen, während die Gäste den Negativtrend brechen wollen. VfL-Trainer Andreas Bergmann wird sein zuletzt erfolgreiches Team nicht ändern.

Wer enge, umkämpfte und bis zum Schlusspfiff offene Spiele liebt, sollte sich am Montag ins rewirpower-Stadion begeben. Seit dem 5:0-Erfolg des VfL Bochum im August 2002 gelang es in den folgenden elf Duellen des VfL mit Energie Cottbus nämlich keiner der beiden Seiten, mit mehr als einem Tor Unterschied zu gewinnen.

Das kann Andreas Bergmann nicht wissen, so genau wird sich der VfL-Trainer auch nicht mit der Bochumer Historie beschäftigt haben. Bergmann genügt indes ein Blick auf die aktuelle Cottbuser Mannschaft, um ein „intensives Spiel“ zu erwarten, in dem „uns nichts geschenkt wird“. Die Lausitzer haben ja auch, ungeachtet ihres derzeitigen Durchhängers, grundsätzlich Respekt verdient. In einer gleichermaßen strukturschwachen wie spärlich bevölkerten Region Profifußball auf diesem Niveau zu bieten, ist ähnlich bemerkenswert wie das beharrliche Streben der Fürther, des ewigen Juniorpartners im Großraum Nürnberg, nach oben.

"Pele" Wollitz leistet bislang gute Arbeit

In Cottbus leistet Claus-Dieter „Pele“ Wollitz bislang gute Arbeit, auch wenn der Ostwestfale gelegentlich verbal und inhaltlich deutlich über das Ziel hinausschießt. Gerade erst meinte Wollitz die Welt wissen lassen zu müssen, dass seine Mannschaft sich in der Bundesliga besser schlagen würde als der FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf, sollte der Fortuna in dieser Spielzeit die Rückkehr in die Eliteliga gelingen. Wollitz wörtlich: „Bei uns in Cottbus gibt es eine viel größere Perspektive, die Spieler sind noch nicht über ihren Zenit hinaus.“ Aber Schwamm drüber, im Spreewald kann man sich schon mal sehr einsam fühlen. Allerdings läuft Wollitz Gefahr, bei anhaltendem Misserfolg ständig mit derartigen Lautsprecher-Durchsagen konfrontiert zu werden.

In Bochum neigt niemand dazu, sich - ohne Not - zu erhöhen und dabei andere herabzusetzen. Es geht um gesunden Optimismus, um Entwicklung, aber auch um die Stabilisierung der eigenen Leistung. Es gebe Phasen, da müsse man auch einfach mal „das Niveau halten“, sagte Bergmann; vielleicht mit etwas geringeren Schwankungen zwischen An- und Abpfiff als zuletzt. Obwohl das ja schon wieder Entwicklung wäre. Jedenfalls dreht sich viel um die Begriffe Spielfreude, Laufbereitschaft, Präsenz.

Bergmann: "Es wird kein großes Karussell geben"

Und sicher geht es auch um Automatismen. Je weniger man ein erfolgreiches und weitgehend funktionierendes Team verändert, desto besser sollte das Spielverständnis untereinander sein. Das ist die Annahme. Wenn dann auch noch potenzielle Alternativen fehlen, fällt die Entscheidung leicht. Andreas Bergmann über seine personellen Überlegungen: „Es wird kein großes Karussell geben.“ Daran ändert auch Matthias Ostrzoleks Trainingspause am Freitag nichts. Er ist fest eingeplant.