Bochum. Was plant Heiko Herrlich? Will der neue Trainer des VfL Bochum die im Pokal arg zerzauste Frankfurter Abwehr nun seinerseits aus den Angeln heben? Fest steht, dass Ansgar Schwenken dem VfL erhalten bleibt. Der Finanzvorstand verlängerte seinen Vertrag bis 2012.
Inklusive Roman Prokoph aus der U 23 hat der neue Trainer des VfL Bochum gleich fünf Stürmer mit nach Hessen genommen. Bleiben alle gesund, wird wohl mindestens einer der Angreifer am Sonntag die Partie in der hessischen Metropole von der Tribüne aus verfolgen, und das muss nicht zwangsläufig Prokoph sein. Herrlich: „Es kann sein, dass es Dinge gibt, die man nicht erwartet.” Womit das System, Herrlich bevorzugte in seiner letzten Position ein 4-3-3, gemeint sein kann, aber natürlich auch die personelle Ausgestaltung des Teams.
Während sich die Mannschaft im Großraum Frankfurt auf das enorm wichtige Spiel gegen einen Gegner „auf Augenhöhe” vorbereitete, befand sich Ansgar Schwenken auf dem Weg nach Kaiserslautern. Der Finanzvorstand des VfL Bochum wurde in der Pfalz von Stefan Kuntz erwartet, seinem ehemaligen Vorstandskollegen. Kuntz feierte am Freitag seinen 47. Geburtstag, und da durfte und wollte Schwenken nicht fehlen. Vor der Abfahrt aber hatte der 39-Jährige noch etwas nicht ganz Unwesentliches erledigt, nämlich sich mit dem Aufsichtsrat über eine weitere gemeinsame Zukunft in Bochum geeinigt. Der Finanz-Experte, dessen Vertrag zum Saisonende ausgelaufen wäre, bleibt dem VfL also erhalten - nun bis zum Sommer 2012. Womit eine wichtige Personalie erledigt und für Kontinuität gesorgt ist.
Kein Zeitdruck für Heinemann
Der Aufsichtsrat des Bundesligisten hatte aber noch mehr Weichen zu stellen - und tat dies auch. So sorgte man in der Position des Nachwuchsleiters ebenfalls für Klarheit. Jürgen Heipertz, seit 1995 mit dieser Aufgabe betraut, wird ein weiteres Jahr - bis 2010 also - an Bord bleiben. Weil, wie Schwenken sagte, im Unterbau „verschiedene Veränderungen” angegangen werden sollen und man nach einiger Zeit erst einmal prüfen möchte, „ob und wie sie funktionieren”, hat man sich in diesem Fall mit einer kurzen Vertragslaufzeit begnügt. Heipertz' letzter Kontrakt hatte noch fünf Jahre umfasst. Über den 50-Jährigen, so erzählt man sich rund um die Essener Hafenstraße, dachte übrigens auch der Regionalligist Rot-Weiß Essen kurz nach. Die Essener suchen nach der Trennung von Thomas Strunz einen neuen sportlichen Leiter.
Frank Heinemann, der nun für die Position des Nachwuchsleiters nicht mehr in Frage kommt, wird sich demnächst entscheiden müssen, ob er ein anderes Angebot des VfL annehmen oder sich umorientieren will. Der Klub will ihn dabei nicht unter Zeitdruck setzen. Ansgar Schwenken: „Wir werden ihm die Möglichkeit geben, sich in Ruhe seine Gedanken zu machen.”