Bochum.
„Wir arbeiten hier akribisch. Für einige meiner Spieler ist diese Vorgehensweise neu. Aber ich habe keinen Spieler dabei, der nicht will.“ Milan Sasic, nicht zuletzt wegen der Teilnahme am Pokalfinale mit dem MSV Duisburg in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, gerät allmählich unter Erklärungsdruck. Denn auch für die Duisburger verlief der Saisonstart enttäuschend. Man wartet auf den Befreiungsschlag.
Die Schwierigkeiten des MSV, aus den Startlöchern zu kommen, waren allerdings vorhersehbar. Spieler wie Koch, Maierhofer, Banovic, Yilmaz, Sahan und Yelldell sind allesamt weitergezogen, Baljak fehlt wegen eines Kreuzbandrisses immer noch. Beim 1:1 gegen Union Berlin zuletzt standen mit Soares, Bajic und Sukalo nur noch drei Akteure auf dem Rasen, die auch in der vorausgegangenen Spielzeit eine tragende Rolle spielten. 15 neue Spieler kamen, da käme es fast einem Wunder gleich, wenn der MSV gleich zu Saisonbeginn oben mitspielen könnte.
Dabei haben die Duisburger besonders in der Offensive aufgerüstet. Jula, Domovchiyski, Kastrati und der zuvor vereinslose Ungar Lazok wurden verpflichtet, aber nur der ehemalige Cottbusser Jula, der allerdings immer wieder über Achillessehnen-Probleme klagt, ist bisher eine feste Größe im Sturmzentrum des MSV.
Es gibt ein paar Problemfälle in den Reihen der Duisburger. Der Ex-Schalker Pliatsikas zum Beispiel, der zunächst als Außenverteidiger ausprobiert wurde, mittlerweile aber neben Sukalo im defensiven Mittelfeld sein eher grob geratenes Spiel durchzusetzen versucht. Oder Domovchiyski, die Offensivkraft aus Berlin. Talent ja, Erfolg nein - so muss man bislang in seinem Fall bilanzieren.
Sasic, der über eine „Krise reden“ muss, „die beide Mannschaften nicht erwartet haben“, wird sein Team vermutlich nach dem Remis gegen Union verändern. Sollte Außenverteidiger Wolze ausfallen, muss Berberovic die Seite wechseln. Eine Chance für Kern, mal wieder mitspielen zu dürfen. Und anstelle von Brosinski, der zuletzt keine guten Noten erhielt, dürfte Kastrati, der Norweger aus Osnabrück, auf dem Flügel beginnen - hinter Jula.
Die bislang nur leise formulierte Kritik an Sasic hat MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch so beantwortet: „Der Trainer hat sehr wohl ein Konzept.“