Bochum. Mit einem Sieg bei Dynamo Dresden will der VfL Bochum die ersehnte Aufholjagd starten. Innenverteidiger Lukas Sinkiewicz steht ebenso zur Verfügung wie Stürmer Chong Tese. Zumindest die Statistik spricht für einen Erfolg des VfL.

Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Omen? Kein einziges der bisher neun Pflichtspiel-Duelle mit Dynamo Dresden hat der VfL Bochum verloren. Am heutigen Montag steht Partie Nummer zehn an, und ein Ende dieser schönen Serie wäre äußerst unangenehm für den VfL.

Im Falle der vierten Liga-Niederlage in Folge müsste man wohl anschließend konsequent und öffentlich das Ziel Aufstieg zu Grabe tragen und einen neuen Wunsch formulieren: Klassenerhalt. Denn der aktuelle Tabellenführer Fürth ist nicht vergleichbar mit Aue vor einem Jahr, und Erfolgsserien wie die des VfL in der vergangenen Saison, sagte Sportvorstand Jens Todt neulich, gelingen auch nur „alle zehn Jahre einmal“. Zudem sieht die Zweite Liga insgesamt anders aus als damals, ist breit aufgefächert in der Spitze. Und die Klubs der oberen Tabellenhälfte dominieren die der unteren deutlich.

Sinkiewicz steht zur Verfügung

„Mit einem Sieg können wir eine kleine Serie starten. Und wir wollen mit der Aufholjagd beginnen“, sagt gleichwohl Friedhelm Funkel, der möglicherweise neben Kapitän Christoph Dabrowski doch auch auf Lukas Sinkiewicz zurückgreifen kann. Hatte Funkel noch am Freitag nur von einer „leisen Hoffnung“ gesprochen, so hat er den ehemaligen Augsburger, der am Sonntag problemlos mittrainieren konnte, nun als 19. Spieler mitgenommen nach Dresden. Dabrowski wird wohl sicher zur Startelf gehören, ob er aber nach mehrwöchiger Verletzungspause für die kompletten 90 Minuten fit genug ist, bezweifelte der VfL-Trainer.

Dabei sein werden mit Chong Tese, Mirkan Aydin und Daniel Ginczek, dessen Kniereizung nicht so gravierend war, auch alle drei Stürmer. Spielen dürfte aber, wie gewöhnlich, anfangs nur einer von ihnen - und das möchte offenbar der Koreaner sein. Gestern brachte sich Tese nach dem Training mit diesen Worten in Stellung: „Wir haben dreimal verloren, unsere Situation ist nicht gut. Deshalb will ich der Mannschaft helfen und ein oder zwei Tore schießen.“ Eine hübsch verpackte Aufforderung des Nationalspielers, ihn mal wieder über einen längeren Zeitraum zu berücksichtigen.

Tese in der Startelf?

Ob Tese Funkels Ansprüchen gerecht geworden ist im Training („Man muss sehen, inwieweit er sich aufdrängt. Ich werde ganz genau hinschauen, wer gewillt ist den Kampf aufzunehmen“), wird die Startaufstellung zeigen. So ganz schlüssig war sich Friedhelm Funkel am Sonntag noch nicht, mit welchem System und Personal er den Dynamos am besten begegnen soll. Zumal die Dresdner einige Optionen haben und Trainer Ralf Loose es offen ließ, ob er nicht vielleicht auf ein 4-4-2-System umstellen werde. Mit Zlatko Dedic neben Pavel Fort, dem ehemaligen Bielefelder, der nach einem passablen ersten Jahr in Ostwestfalen wegen eines schweren Knieschadens praktisch gar nicht mehr zum Zuge kam und nun in Dresden einen Neustart versucht?

Das Thema Dedic indes „interessiert“ Friedhelm Funkel nach wie vor „nicht“, sein Augenmerk gilt eher der eigenen Leistung und der Entwicklung der jungen Spieler: „Die Jungen kämpfen und rennen. Rolf Schafstall hat richtig gesagt, dass man ihnen Zeit geben muss, um zu reifen. Auf Sicht gesehen sind sie die Zukunft.“