Bochum. . Das Angebot für Stürmer Chong Tese in Millionenhöhe lockt die Verantwortlichen des VfL Bochum nicht aus der Reserve. Der japanische Zugang Takashi Inui steht am Montag gegen Hansa Rostock im Kader der Bochumer.

„Es ist kein Automatismus beim VfL, wenn ein Spieler gehen will und eine hohe Geldsumme geboten wird, dass wir ihn dann einfach abgeben.“ Auch einen Tag nach dem Wechselverbot für Chong Tese, war der Stürmer Thema Nummer eins an der Castroper Straße. Bochums Sportvorstand Jens Todt stellte noch einmal klar, dass man mit der Zurückweisung des Gebots von Leicester City in Millionenhöhe ein „bewusstes Risiko, aber sicher kein Harakiri“ eingehe.

Der Stürmer, der mit einem Wechsel zum Team von Sven-Göran Eriksson liebäugelte, sei zwar enttäuscht, aber Profi genug, um erneut anzugreifen. Obwohl Teses Vertrag nur noch ein Jahr läuft, wird sein sportlicher Wert für den VfL also höher eingeschätzt, als der finanzielle Anreiz, der aus England lockte.

Das war in der Vergangenheit schon ganz oft ganz anders. Jüngst verließ Innenverteidiger Anthar Yahia den Verein für ein hübsches Sümmchen in Richtung Saudi-Arabien. Doch jeder Fall liegt anders. Im Abwehrzentrum stehen auch nach dem Abgang Yahias fünf Spieler zur Verfügung, im Sturm aber wären es – abgezogen Zlatko Dedic, der gehen will und soll – nur zwei. Und dass die Jungspunde Mirkan Aydin und Daniel Ginczek noch Täler durchschreiten werden, weiß auch Cheftrainer Friedhelm Funkel. „Nicht nur dann wird Tese wichtig für uns“, sagt er. Der Zustand des Nordkoreaners werde von Woche zu Woche besser, gegen Union Berlin soll er wieder zur Verfügung stehen.

Takashi Inui, der andere Asiate beim VfL, musste am Freitag auf seinen Sprachpartner dennoch verzichten, denn nach einem Schlag aufs Knie muss Tese bis zu drei Tage mit dem Training aussetzen. Die Botschaft von Trainer Funkel hat Inui hoffentlich trotzdem verstanden, denn der Japaner steht am Montag gegen Hansa Rostock im Kader der Bochumer. Wer dafür zu Hause bleiben muss, steht nicht fest. Funkel behält sich vor, eventuell 19 Spieler mitzunehmen.

Ob Inui seine Fähigkeiten am Ball schon am Montag (20.15 Uhr, Sport1 live und im DerWesten-Ticker) unter Beweis stellen darf, will sich der Trainer vorerst offen halten. Dem Talent soll Zeit gegeben werden. Auch wenn Inui „einen wirklichen guten Eindruck“ mache, dürfe man sich „keine Wunderdinge“ von ihm erwarten, sagte Funkel vorsichtig, kam aber trotzdem nicht darum herum, den Japaner als Ballvirtuosen zu loben: „Er ist technisch beschlagen, genau der Spielertyp, den wir haben wollten.“