Bochum. . Der VfL Bochum stellte den jungen Japaner Takashi Inui offiziell vor. Sportvorstand Jens Todt betont: „Wir werden ihm Zeit geben.“ Ein Startelf-Debüt in nur fünf Tagen in Rostock darf man damit wohl getrost ausschließen.
Wer Heerscharen von japanischen Journalisten und kreuz und quer geparkte Übertragungswagen am VfL-Stadioncenter erwartet hatte, wurde von der Ruhe und Übersichtlichkeit überrascht, als Takashi Inui an der Seite von Jens Todt den Presseraum des ‘rewirpower-Stadions’ betrat.
Nur auf zwei japanischen Laptops wurde wenig später gehackt. Todt überreichte Inui, wohl von vielen nie am Ball gesehen und doch bereits Hoffnungsträger des Bochumer Kreativspiels, das Trikot mit der Rückennummer elf.
Dabei und bei der Fragerunde gab sich der 1,69m kleine, 23-jährige Japaner ein wenig schüchtern, ein wenig leise. Nicht selten lachte der dribbelstarke Japaner verschmitzt. Doch genau das durfte ja auch erwartet werden; bei seinem Alter und dem gerade absolvierten Sprung in einen gänzlich anderen Kulturkreis. Er sei „etwas müde, habe noch nie so lange in einem Flugzeug gesessen“, erzählt Inui.
Gelandet war Takashi Inui am späten Montagnachmittag. Am Abend traf er dann Landsleute zum Essen. Schalkes Uchida, Cullen und Yoshida (beide VVV Venlo) leisteten ihm Gesellschaft. Gestern Morgen folgte die erste medizinische Testserie. „Wir werden ihn um 15 Uhr der Mannschaft vorstellen. Heute mit dem Team trainieren soll er eigentlich noch nicht“, so Jens Todt.
Überhaupt war dem VfL-Manager viel daran gelegen, gegen die schnell erwarteten Wunderdinge anzusprechen: Gleich dreimal betonte Todt, Inui werde „alle Zeit bekommen, die er benötigt, um sich hier gut einzufinden“. Ein Startelf-Debüt in nur fünf Tagen in Rostock darf man damit wohl getrost ausschließen. Auch wenn Inui aus der laufenden J-League-Saison kommt, Akklimatisierung ist allemal vonnöten.
Der VfL habe ihn bei den Gesprächen überzeugt, sich am meisten bemüht. Einmal telefonisch erkundigt hat sich Bochums Neuer bei Chong Tese. Shinji Ono habe er nicht kontaktiert, zählt diesen aber zu seinen Idolen. „Erst als Shinji Kagawa nach Dortmund kam, hab ich erstmals Bundeliga geschaut“, sagt Takashi Inui mittels Übersetzer.
Viel wisse er von Deutschland noch nicht, gibt er zu – fügt an, das Wetter sei jedenfalls prima – und lächelt wieder verschmitzt. Und erzählt noch die Geschichte, wie er einen japanischen Vergnügungspark nach deutschem Vorbild („Bremen-Dorf“) besuchen wollte, „doch gerade als wir dort ankamen, gab es ein großes Unwetter“.
VfL-Manager Todt indes ist vom neuen „Fang“ überzeugt: „Wir haben uns mit ihm schon eine ganze Weile beschäftigt.“ Inui habe nicht nur viele Treffer vorbereitet, selbst Torgefahr ausgestrahlt und sei vielseitig einsetzbar, „er ist auch ein Typ, der sich für die ganze Mannschaft reinhaut.“
Wie um das Klischee der lerneifrigen Japaner fortzuschreiben, hat Inui bereits in der Heimat angefangen, etwas Deutsch zu lernen und wurde prompt um eine erste Probe gebeten. Und so sagt er zum Abschluss leise, aber verständlich: „Ich gebe mein Bestes für Bochum. Dankeschön.“
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