Bochum. Das Pokalteam des VfL Bochum in Lotte sollte auch beim Liga-Auftakt am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach beginnen. Eigentlich. Abwehrspieler Anthar Yahia aber ist angeschlagen, sein Einsatz ist fraglich.
Ständig unterbricht Marcel Koller, erklärt, vor allem: fordert. Schnell soll es gehen. Schneller. Noch schneller. Ein intensives Trainingsspiel war das am Mittwoch, das Umschalten, zügiges Passen, Bewegung ohne Ball verlangte – und zwar von Team A wie Auftakt gegen B wie Bank. Der Trainer setzte mit der Verteilung der gelben Leibchen ein klares Signal: Das ist die Pokalelf, und das soll(te) auch die Elf für den Bundesliga-Auftakt am Sonntag gegen Gladbach sein. Der Coach redet nicht drumrum: Die Startaufstellung des Lotte-Spiels sei die „Grundbasis”, sagt er. Und, trocken lächelnd: „Sie hat ja auch gewonnen.”
Allerdings könnte es doch zu einer Änderung kommen: Denn Anthar Yahia konnte am Donnerstag nicht mittrainieren, auch heute wird er nur Reha absolvieren. Den Innenverteidiger plagen Achillessehnen-Probleme, erst beim Abschluss-Training am Samstag dürfte sich entscheiden, ob der Algerier spielen kann. Wenn nicht, steht Mergim Mavraj bereit.
Dank der dennoch weiterhin komfortablen Situation, dass sonst alle Spieler und damit auch alle Leistungsträger fit sind, setzt Koller auf Kontinuität. Das heißt: Rechtsverteidiger Matias Concha, der in der Vorbereitung weißgott keinen schlechten Eindruck hinterließ, darf allenfalls darauf hoffen, in den Kader zu rücken. „Nichts ist fixiert”, sagt Koller dazu. Grundsätzlich will er neben einem Torwart zwei Verteidiger, zwei Mittelfeldspieler und zwei Angreifer auf der Bank haben.
Aber zurück zur ersten, zur „neuen alten” Elf: Im Vergleich zum Auftakt in der Vorsaison in Karlsruhe gibt es nur drei Änderungen. Philipp Heerwagen steht im Tor (für Daniel Fernandes), der zuletzt starke Joel Epalle spielt im offensiven Mittelfeld (für Shinji Ono), und neben Stanislav Sestak stürmt der ja erst im Winter gekommene Diego Klimowicz (für Hashemian).
Für die beiden VfL-Zugänge ist also kein Platz. Der Schwede Andreas Johansson, so Koller, habe zwar aufgeholt, aber die Umstellung auf höheres Tempo, „mehr Wucht” in den Zweikämpfen brauche seine Zeit: „Das geht nicht von heute auf morgen.” Im Klartext: Johansson ist körperlich nicht weit genug, wird wohl noch einige Wochen mit Tribüne oder Bank vorlieb nehmen müssen.
Stürmer Zlatko Dedic ist da nach auskurierter Fingerverletzung („Damit hat er keine Probleme mehr”) ein paar Schritte weiter. Bei seinem Kurzeinsatz in Lotte habe er sich „gut bewegt”, lobte Koller. Aber auch der Slowene müsse sich insgesamt noch an den neuen Rhythmus gewöhnen.