Bochum. . Der VfL Bochum besiegte die Glasgow Rangers mit 3:0 - und VfL-Trainer Funkel hat ein „Problem“: Die Homogenität der Mannschaft macht ihm die Entscheidung schwer, wen er in einer Woche in Düsseldorf auf den Rasen schickt.
„Wir werden im Verlauf der Saison alle Spieler brauchen. Aber es gibt mir schon ein gutes Gefühl, dass ich so viele Möglichkeiten habe. Auch wenn mir die Spieler die Entscheidung verdammt schwer machen.“ Friedhelm Funkel, das wurde beim 3:0-Erfolg des VfL Bochum gegen die Glasgow Rangers einmal mehr deutlich, ist, je nach Standpunkt, in einer beneidenswerten oder auch schwierigen Situation. Er muss in einer Woche die elf Spieler auf den Düsseldorfer Rasen stellen, die für einen gelungenen Start sorgen sollen.
Die Partie gegen den schottischen Rekordmeister könnte den einen oder anderen angenehm überraschten Augenzeugen dazu verleiten, in Euphorie zu verfallen, so deutlich war die Überlegenheit der Gastgeber. Aber Vorsicht: Die Schotten sind in ihrer Vorbereitung nicht auf dem Stand der Bochumer. Vor ein paar Tagen verloren sie beim Regionalligisten SF Lotte mit 0:1, und diesmal befand Funkel: „Unsere Tore zwei und drei waren der Müdigkeit des Gegners geschuldet.“ Ein Gegner, der mit Kapitän David Weir (41) den wohl ältesten im Feld spielenden Profi Europas in seinen Reihen hat.
Eine Stunde dauerte es, bis die Schritte der Schotten noch ein Stückchen kürzer wurden, dann fielen die Tore. Zweimal Daniel Ginczek, einmal Mirkan Aydin, von Ginczek frei gespielt, sorgten für ein deutliches Ergebnis und für den fünften Sieg im fünften Testspiel. Dass Bezirksligist SpVg. Gerthe am Dienstag in Kornharpen diese Serie beenden könne, glaubt niemand. Also wird der VfL mit blütenweißer Weste in Düsseldorf in die Spielzeit starten.
Wo es dann anders zur Sachen gehen wird, glaubt Friedhelm Funkel. Auch wenn es im Verlauf der Saison „durchaus mal sein kann“, werden dort, das hat der VfL-Trainer bereits angekündigt, Ginczek und Aydin nicht gemeinsam spielen, obwohl sie taktisch alles richtig gemacht und ihre defensiven Aufgaben gut gelöst haben am Samstag.
Auch wenn sich Funkel alle Optionen offen halten will, dürften acht Positionen vergeben sein. An Andreas Luthe, der nach Anthar Yahias Patzer (Funkel: „Solch’ eine Großchance darf man dem Gegner nicht geben“) Rangers-Stürmer Nikica Jelavic die Butter vom Brot nahm, führt kein Weg vorbei, zudem dürften Björn Kopplin, Marcel Maltritz und Matthias Ostrzolek, der gegen die Schotten pausierte, Christoph Dabrowski, Slawo Freier, Denis Berger und Lukas Sinkiewicz zur Startelf gehören. Der ehemalige Augsburger wird entweder neben Maltritz in der Innenverteidigung spielen oder zentral vor der Abwehr.
Bleibt die Frage, wer im Sturm beginnt, Ginczek oder Aydin? Bleibt außerdem die Frage, ob Kevin Vogt, der am Samstag einen guten Eindruck machte, bereits fit genug ist für die Zweite Liga? Und: Ist Giovanni Federico, der zuletzt aus familiären Gründen nicht bei der Mannschaft war, ins Hintertreffen geraten? Oder: Ist Christoph Kramer bereits so weit, Andreas Johansson zu verdrängen?
Sicher ist, dass Friedhelm Funkel eine negative Stimmungslage, wie sie zu Beginn der vergangenen Saison herrschte, unbedingt verhindern will: „Was wir aufgebaut haben, wollen wir fortführen.“