Bochum.

Sie haben gekämpft, haben in dieses Spiel noch einmal alles hinein gelegt, was sie hatten. Aber es war zu wenig. Das 1:1 im zweiten, entscheidenden Relegationsspiel gegen Borussia Mönchengladbach bescherte den Gästen den Klassenerhalt. Der VfL Bochum muss in der kommenden Saison einen neuen Anlauf Richtung Bundesliga nehmen.

„Weltklasse“ nannte Marcel Maltritz die Reaktion der Fans, die die Mannschaft feierten. Und Friedhelm Funkel versprach: „Wir stehen wieder auf und werden im nächsten Jahr neu angreifen.“

„Alles ist möglich.“ Das waren Funkels Worte vor dem ultimativen Finale einer langen und zum Schluss hin dramatischen Saison gewesen. Von einer „Stimmung, wie sie es hier noch nie gegeben hat“, redete der Trainer des VfL Bochum sogar. Das war vielleicht ein wenig übertrieben. Aber tatsächlich: Die Stimmung war glänzend im ausverkauften rewirpower-Stadion - und wurde auch noch befeuert durch den Blitzstart der Gastgeber. Bereits nach drei Minuten fehlten nur Millimeter, und der VfL hätte bereits das Hinspielergebnis egalisiert. Aber Marcel Maltritz’ Kopfball im Anschluss an Slawo Freiers Eckball klatschte gegen die Latte. Ein Auftakt, wie geschaffen für ein derartiges alles-oder-nichts-Spiel.

Funkel hatte im Vorfeld einmal mehr für eine Überraschung gesorgt, einerseits mit der Berücksichtigung von Mimoun Azaouagh, um dessen Gesundheit und Fitness sich in den letzten Wochen halb Bochum gesorgt hatte; andererseits mit Zlatko Dedic. Schließlich hatte der VfL-Trainer dem Slowenen im Hinspiel nicht einmal einen Platz auf der Reservebank zugestanden. Und nun stand er in dieser so entscheidenden Partie beim Anpfiff auf dem Rasen.

Gelegentliche Akzente

Die Gladbacher ließen nach Maltritz’ Lattenkopfball noch mehr Vorsicht walten. Keiner wollte sich eine Blöße geben, das Geschehen erinnerte stark an das Hinspiel, als sich die beiden Teams weitgehend neutralisierten. Und doch setzte der VfL gelegentlich Akzente, ohne dabei Wirkung zu erzielen. Bis Mirkan Aydin sich gleich gegen zwei Gladbacher, Martin Stranzl und Tony Jantschke, behaupten konnte, Christoph Dabrowski durchstartete, nach innen passte, wo zwar kein Mitspieler stand, dafür aber Havard Nordtveit. Der lange Norweger konnte seinen Lauf nicht mehr bremsen und brachte den Ball im eigenen Tor unter. Nach 24 Minuten hatten die Bochumer das Duell auf Null gestellt.

Gladbach versuchte Druck zu machen, der VfL hatte Mühe sich zu befreien, ohne dass man dem Gegner eine nennenswerte Szene im Strafraum gegeönnt hätte. Die resultierte vielmehr aus einer Standardsituation. Aber Mo Idrissou scheiterte nach Juan Arangos Eckball ebenfalls an der Latte.

Der Druck der Gladbacher indes nahm zu. Und mit Beginn der zweiten Halbzeit kamen sie auch besser in den Strafraum der Hausherren, die unaufhörlich von ihrem Anhang angefeuert wurden. Aber es wurde brenzlig. Die erste leichte Konfusion der Abwehr bescherte Marco Reus zwar einen Torjubel, aber der fiel kurz aus. Der junge Offensiv-Star der Borussia, dessen Einsatz auch lange fraglich war, stand bei seinem Treffer im Absatz. Was auf Idrissou nicht zutraf. Doch der traf auch mit seinem nächsten Kopfball nicht ins Bochumer Tor.

Gladbach reicht das Remis in Bochum

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Es wäre an der Zeit gewesen, das Spiel mal wieder Richtung Gladbacher Tor zu verlagern, stattdessen gewannen die Gäste nun eindeutig die Oberhand. Die Eckbälle häuften sich, Stranzls Kopfball ging an den Pfosten, und dann war es geschehen.

Entscheidender Doppelpass

Igor de Camargo, Schütze des einzigen Tores im Hinspiel, spielte mit Reus Doppelpass. Zum ersten Mal an diesem Abend konnte Reus Tempo aufnehmen. Es war die entscheidende Szene, bedeutete das 1:1 und gleichzeitig das vorzeitige Ende des Bochumer Aufstiegstraumes. 14 Minuten waren noch zu spielen, und dem VfL fehlten zwei Tore. Wie sollte das gehen, wo doch Aydin, die einzige Spitze, müde und ausgepowert wirkte, Tese nicht im Kader war, Azaouagh, dessen Einsatz sich nicht wirklich ausgezahlt hatte, ausgewechselt war, und die komplette Mannschaft in diesem Moment mit der Enttäuschung zu kämpfen hatte, es wohl doch nicht zu schaffen.

Es ging tatsächlich nicht mehr. Ab heute läuft die Planung für den nächsten Versuch.

Erstklassige Leistung des VfL Bochum wurde nicht belohnt

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