Gladbach hat zwar das Hinspiel knapp gewonnen, trotzdem sagt DerWesten: Bochum zieht ins Oberhaus ein.

Das Hinspiel 0:1 im Borussia-Park verloren. Gegen Borussia Mönchengladbach, einen Bundesligisten, der seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen ist, der vier der vergangenen fünf Partien gewonnen hat. Ein einziges Gegentor im Rückspiel, und der Traum vom Ligatausch mit den Fohlen wäre wohl geplatzt. Der VfL Bochum hat scheinbar kaum eine Chance auf den Bundesliga-Aufstieg. Scheinbar.

Denn das ist nur die eine Seite der Argumentations-Medaille. Es lässt sich auch ganz anders formulieren: Was ist schon diese minimale 0:1-Hinspiel-Hypothek? Und wer soll gegen den in bestechender Form aufspielenden VfL-Torwart Andreas Luthe ein Auswärtstor schießen? Und davon ab: Die Bochumer haben doch im Hinspiel eine starke Leistung geboten, die 92 Minuten lang auch vom Ergebnis her zufriedenstellend war.

Die Bochumer werden vor beeindruckender Heimkulisse eindrucksvoll beweisen, dass sie wieder in die erste Liga gehört. Sie werden die sich in Sicherheit wähnenden Gäste bereits vor der Tür zum eigenen Strafraum empfangen und jedwede Angriffsbemühungen von Borussias Ballstreichler Marco Reus - sollte dieser überhaupt rechtzeitig genesen - und Co. kompromisslos unterbinden. Und nach dessen Doppelpack Mirkan Aydin gemeinsam mit der großen Mehrheit der 29.000 Fans im ausverkauften Stadion als Aufstiegshelden feiern. Mit der Wut im Bauch, die nach dem bitteren Gegentreffer in der Nachspielzeit der Nachspielzeit noch immer in ihnen schwelt. Mit der Unterstützung der Fans im Rücken, die ihren VfL bedingungslos nach vorne peitschen werden. Und mit der Perspektive vor Augen, in Kürze wieder regelmäßig Bundesligisten im Revierpower-Stadion begrüßen und besiegen zu dürfen.