Bochum. Schrecksekunde in der Nachmitagssonne: Als Mimoun Azaouagh weggerutscht war und humpelnd den Trainingsplatz verließ, schwante den Kiebitzen Böses. Wenig später dann aber Entwarnung: „Das ist nicht so schlimm“, sagte Trainer Friedhelm Funkel.
Schrecksekunde in der Nachmitagssonne: Als Mimoun Azaouagh weggerutscht war und humpelnd den Trainingsplatz verließ, schwante den Kiebitzen Böses. Für die Entwarnung sorgte Friedhelm Funkel, von Physiotherapeut Frank Zöllner gebrieft, wenig später persönlich: „Das ist nicht so schlimm.“
Eine leichte Dehnung im Fußgelenk, gottlob nicht dort, wo sich Azaouagh vor gut drei Wochen nach Levan Kobiashvilis Tritt einen Bänderriss zugezogen hatte, Schlimmeres ist wohl nicht passiert vor dem „Muss-Spiel“ in Osnabrück. Funkel dürfte also am kommenden Sonntag nach wie vor die Wahl haben, Azaouagh zentral oder auf dem Flügel spielen zu lassen.
Dass dort Ümit Korkmaz auftauchen wird, ist inzwischen ziemlich unwahrscheinlich. Die Frankfurter Leihgabe wird erst am heutigen Mittwoch einen (Lauf-)Versuch starten. Wenn alles gut geht und die Muskulatur mitmacht, kann er einen Tag später richtig trainieren. Wenig Zeit, um verloren gegangene Fitness aufzuholen. Ob er unter diesen Umständen eine Option sein kann? „Kann ich nicht sagen“, mochte sich der VfL-Trainer nicht festlegen. Womit nach derzeitigem Stand hinter zwei VfL-Akteuren ein dickes Fragezeichen steht. Denn auch Chong Tese, der im Hinspiel den Siegtreffer erzielt hatte, sieht Funkel ja noch nicht zwingend im Kader.
Die Stimmung innerhalb der Mannschaft, so der VfL-Trainer, sei dennoch gut. Funkel wirkt einer möglichen Verkrampfung entgegen und veranstaltet zum Beispiel Medizinball-Staffeln, die für reichlich Hallo („Freude wie im Kindergarten“) sorgen. Dass der von niemandem öffentlich geäußerte Wunsch nach einem Cottbuser Sieg im Montagspiel gegen Augsburg nicht Realität wurde, drückte offenkundig nicht aufs Gemüt. Auch wenn nun Platz zwei und damit der direkte Aufstieg angesichts des eindeutig für Augsburg sprechenden Torverhältnisses so gut wie weg sein dürfte. Friedhelm Funkel hatte ohnehin nicht mit Schützenhilfe spekuliert und fühlt sich nun bestätigt: „Man kann sich nur auf sich selbst verlassen. Wir wollen die letzten beiden Spiele gewinnen, dann kann uns das, was wir haben, keiner mehr nehmen.“ Von einer wachsenden Anspannung im sich zuspitzenden Aufstiegskampf ist noch nichts zu spüren. Kevin Vogt: „Wir haben doch dieselbe Ausgangsposition wie vorher, wissen, dass die Osnabrücker um jeden Zentimeter kämpfen werden und werden das auch tun.“
Bochums Übungsleiter wird sich übrigens am Samstag als Beobachter nicht nach Mönchengladbach begeben („Da war ich vor ein paar Wochen“), sondern an seine alte Wirkungsstätte in die hessische Metropole, wo die Frankfurter im Abstiegsknaller gegen den 1. FC Köln zum Siegen verdammt sind. „Unter Christoph Daum habe ich die Eintracht noch nicht gesehen“, sagte er. Nach seinen fünf Jahren in Frankfurt räumt Friedhelm Funkel freimütig ein, dass die Eintracht als Relegations-Gegner für ihn sicher „der unangenehmste Fall“ sei. Aber dann bemüht der 57-Jährige ein deutsches Sprichwort, um seine Ambitionen zu unterstreichen: „Das Hemd ist mir näher als die Hose.“
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