Bochum. . Eine Partie auf Augenhöhe vor gut gefüllten Rängen ist zu erwarten, wenn am Freitag in der 2. Bundesliga Fortuna Düsseldorf im rewirpower-Stadion mit dem VfL Bochum die Klingen kreuzt.
Lang, lang ist es her, dass der VfL Bochum zum letzten Mal den Kürzeren gezogen hat gegen Fortuna Düsseldorf. Im November 1991 war es, als die Bochumer mit 0:3 verloren. Am Ende dieser Spielzeit stieg die Fortuna als Tabellenletzter aus der Bundesliga ab, während der VfL mit einem blauen Auge davonkam und sich noch für kurze Zeit „unabsteigbar“ wähnte.
Das hat sich inzwischen gründlich geändert. Die Düsseldorfer haben sich wieder emporgearbeitet und standen bereits zum Ende der letzten Saison an der Schwelle zur Eliteliga, die Bochumer haben einen Fahrstuhl in Gang gesetzt, der in regelmäßigen Abständen nach unten fährt.
VfL-Remis auf der Alm
Zugegeben, viele dieser rheinisch-westfälischen Duelle zwischen den Roten und den Blauen hat es seither nicht mehr gegeben. 1999 verschwanden die Düsseldorfer aus dem deutschen Profifußball und meldeten sich erst 2009 in der Zweiten Bundesliga zurück. Im bereits angesprochenen November ‘91 saß übrigens mit Rolf Schafstall ein Mann auf der Düsseldorfer Trainerbank, der eine besondere Beziehung zum VfL Bochum hat, unter den Torschützen befand sich auch Christian Schreier, der ehemalige Bochumer Angreifer. Und Karsten Hutwelker, seinerzeit noch im Fortuna-Trikot, sollte später unter anderem auch noch für den VfL Bochum spielen.
Für den geht es in der Gegenwart am heutigen Freitag (18 Uhr) nicht nur darum, das zehnte Spiel in Folge ohne Niederlage zu überstehen, sondern nach Möglichkeit die eigene Position zu behaupten oder sogar zu verbessern - auch ohne den gesperrten Kapitän Christoph Dabrowski und ohne die verletzten Matias Concha und Slawo Freier. „Wir haben gute Jungs auf der Bank, die schaffen das schon“, hat Friedhelm Funkel kürzlich gesagt. Massiv zurückgreifen auf diese „Bank“ muss er nun allerdings doch nicht, weil sich sowohl Marcel Maltritz als auch Mimoun Azaouagh nach Krankheit einsatzfähig gemeldet haben.
Maltritz wird spielen
„Maltritz wird auch spielen“, kündigte der VfL-Trainer am Donnerstag nach dem Training an. Das Abwehr-Quintett mit Torhüter Luthe, Kopplin, Maltritz, Yahia und Ostrzolek bleibt also bestehen. Seit dem 17. Spieltag gehen sie gemeinsam zu Werke und sollten inzwischen eine funktionierende Einheit bilden. Auch der Kader erfährt nur eine Änderung im Vergleich zum Spiel in Bielefeld: Faton Toski rutscht für Dabrowski ins Aufgebot.
Fortunas Trainer Norbert Meier rückte im Vorfeld der Partie den „Gegner in die Favoritenrolle“, was aber seine eigenen Ambitionen und die seiner Mannschaft nicht schmälern würde, fügte er hinzu. Funkel ist darauf eingestellt, er erwartet einen richtig „heißen Kampf“ gegen einen Kontrahenten, der ganz vorne mit dabei wäre, hätte er „nicht die ersten sechs Spiele verloren“. Das sechste ging damals ja bekanntlich an die Bochumer, denen - ähnlich wie später in Duisburg - in Düsseldorf ein Tor genügte, um die umkämpfte Partie für sich zu entscheiden. Es war damals auch in etwa die gleiche Portion Glück nötig wie in Duisburg, um den knappen Vorsprung ins Ziel zu retten.
