Bochum. .
Muss man beim VfL Bochum, der mit einer Unterdeckung von 2,6 Millionen Euro in die Saison gegangen war, den Gürtel fühlbar enger schnallen, so herrscht beim ersten Gegner der Rückrunde, dem TSV 1860 München, derzeit die nackte (Existenz-) Angst.
Die „Löwen“ müssen der DFL in diesen Tagen eine Liquidität von 5,3 Millionen Euro nachweisen, im Frühjahr, wenn es um die Lizenz für die nächste Spielzeit geht, sind gar 8,6 Millionen Euro nötig, In den letzten Tagen gab es deshalb so manchen Buß- und Bittgang der TSV-Führung zu den ungeliebten „Roten“, den Bayern, bei denen die „Blauen“ ohnehin schon tief in der Kreide stehen. Eine weitere Stundung der Stadionmiete sowie bessere Konditionen als Mieter der Allianz-Arena werden erbeten.
Ohne das Entgegenkommen der Bayern dürften nämlich auch die personellen Maßnahmen so wenig fruchten wie die zehnprozentige Gehaltskürzung. Während man in Bochum in diesem Winter den Verzicht auf neue Spieler vor allem damit erklärt, dass man die Entwicklung der eigenen Talente „nicht hemmen“ wolle, ist bei den „Löwen“ klar, dass man sich unbedingt von sechs, sieben oder noch mehr Spielern trennen muss. Leitner (BVB/Augsburg), Barros (Bolognesi), Uzoma und Kaiser (beide an Bielefeld ausgeliehen) sind schon weg, aber das genügt noch nicht. Das 18-jährige Talent Volland möchte man an Hoffenheim abtreten und für die kommende Halbsaison ausleihen, Cooper, Ghivianidze, Rukavina, Ignjovski und sogar Ex-Nationalspieler Lauth stehen zur Disposition. Bekommen die Münchener ihre wirtschaftlichen Probleme nicht in den Griff, droht ihnen der Abzug von weiteren sieben Punkten.
Andere Dinge im Kopf hat VfL-Stürmer Chong Tese. Der 26-Jährige bestritt gestern in Katar für Nordkorea das erste Gruppenspiel des diesjährigen Asien-Cup. Weder Teses Auftritt noch der des koreanischen Teams beim 0:0 gegen die Vereinigten Arabischen Emirate riss die Betrachter von den Stühlen.