Für VfL-Vorstand Ansgar Schwenken ist der „Fall Chong Tese“ eindeutig, unabhängig von einem etwaigen Fifa-Urteil. A-Jugendtrainer Dariusz Wosz bekräftigte, dass sein erster Ansprechpartner für seine Zukunft der VfL sei.

Wie berichtet, hatte der VfL seinen Stürmer Chong Tese nicht freigestellt für den Asien-Cup in Katar (7. - 29. Januar), weil der nordkoreanische Verband die Anforderungsfrist versäumt hatte. Auf die Ablehnung des VfL habe der Verband „noch nicht reagiert“, so Schwenken am Montag zur WAZ. Die Nordkoreaner treffen sich am heutigen Dienstag in Katar zur Vorbereitung. Tese soll, so Schwenken, nicht dabei sein, dies sei von vornherein abgesprochen gewesen, weil er in seiner „zweiten“ Heimat Japan wegen seiner Knieprobleme noch „Reha- und Fitness“-Maßnahmen absolvieren müsse.

Ob Tese allerdings am Sonntag in Bochum zum Trainingsauftakt kommt oder doch noch „ein, zwei Spiele“ für Nordkorea bestreiten darf, ist nicht geklärt. Möglicherweise sei der VfL auf Wunsch des Spielers, der sich beiden Seiten verpflichtet fühlt, zu einem Kompromiss bereit.

VfL will längerfristig mit Wosz planen

Für Wirbel rund um den VfL sorgte indes eine Bild-Schlagzeile: „Das ist absoluter Blödsinn“, kommentierte Dariusz Wosz auf WAZ-Nachfrage die angebliche Nachricht, er wolle nur noch mit „echten Kerlen“ arbeiten, konkret: seinen Job als Jugendtrainer beim VfL Bochum im Sommer beenden. Was natürlich schnell hohe Wellen schlägt: Wosz, mittlerweile 42, ist nach wie vor eine zentrale Identifikationsfigur für den Klub wie für die Fans.

Fakt ist: Der Vertrag mit dem Trainer der A-Junioren läuft nach dieser Saison aus. Ein Gespräch mit Sportvorstand Thomas Ernst fand bereits statt, ein zweites, wohl entscheidendes Treffen soll im Januar oder Februar erfolgen. Grundsätzlich, berichtet Wosz, wolle der VfL „längerfristig“ mit ihm planen, was seinen Vorstellungen entspricht: „Ich habe kein Problem damit, noch ein, zwei Jahre Jugendarbeit zu leisten“, sagt Wosz.

Familie ist Argument für Bochum

Allerdings habe er auch „seine Vorstellungen und Ziele“, nämlich als Trainer im Männerbereich einzusteigen. Die Frage ist: wann? Zwei, drei Angebote von Klubs aus der vierten und fünften Liga für die kommende Saison lägen bereits vor, sagt der einstige Mittelfeldspieler, betont aber, dass sein erster Ansprechpartner der VfL sei.

Kurzum: Wosz’ Trainer-Zukunft ab Sommer ist noch nicht endgültig geklärt.

Für einen Verbleib in Bochum (oder Umgebung) spricht seine Familie: Ehefrau Monika erwartet Ende Mai ihr erstes Kind. Zudem will der künftige Vater Wosz noch den Fußball-Lehrer in Köln machen, vermutlich 2013.