Bochum.

Ein halbes Jahr nach seiner Verbannung in die zweite Mannschaft kehrt Mimoun Azaouagh (28) in den Kader der Profis des VfL Bochum zurück. Ab Januar will er sich beim Zweitligisten für Einsätze empfehlen.

Keine Viertelstunde dauerte das Vier-Augen-Gespräch im Büro des Trainers, dann war die Entscheidung endgültig: Mimoun Azaouagh (28) kehrt im Januar in den Kader der Profis zurück. „Wir hatten vor einigen Wochen schon ein sehr gutes Gespräch“, erklärte Funkel, dass bei ihm die Überlegung zu Azaouaghs Comeback in der 2. Liga lange „gereift“ sei: „Aza hat in der U 23 gute Leistungen gebracht, er hat sich dort immer tadellos verhalten. Er hat sich diese Chance verdient.“

Zur Erinnerung: Der kleine Techniker hatte das Kapitel Bochum nach dem Abstieg für beendet erklärt, der Vorstand verbannte den offensiven Mittelfeldspieler, dessen Vertrag bis 2012 läuft, in die zweite Mannschaft. Einen neuen Klub fand Azaouagh nicht - und mutierte nach Schalkes Albert Streit zum zweitteuersten Regionalliga-Spieler. Ein unbefriedigender Zustand für alle Beteiligten - vor allem finanziell für den Verein.

Funkel hat „keine Vorbehalte“

Für Funkel ist das Fehlverhalten des Deutsch-Marokkaners in einer „emotional schwierigen Phase“ praktisch „verjährt“: „Ich habe überhaupt keine Vorbehalte“, so der Trainer. „Er kann uns weiterhelfen, wenn er sein Potenzial in den Dienst der Mannschaft stellt. Das herauszukitzeln, ist auch meine Aufgabe.“ Zugleich betont Funkel, dass Azaouagh nun „viel tun muss“, um sich einen Platz zu erobern. Der Begnadigte, der im rechten oder zentralen Mittelfeld Akzente setzen könnte, will den Kampf annehmen - und kein Theater machen: „Wenn ich nicht spiele, will ich der Mannschaft von der Bank aus helfen“, verspricht er.

Beim VfL nennt man Azaouagh gerne den ersten „Neuzugang“. Nach der Trennung von Milos Maric (Lierse SK), Mergim Mavraj und Marc Pfertzel (VfL II bzw. auf Klubsuche) rechnet Funkel nicht zwingend mit weiteren Änderungen, er plant für die Rückrunde mit einem 25-Mann-Kader. Vielleicht gibt es aber noch einen „echten“ Zugang für die rechte Außenbahn. Ein Kandidat ist Markus Steinhöfer (Eintracht Frankfurt). Funkel: „Den würde ich nehmen.“