Duisburg. .
Der VfL Bochum ist in der Hinrunde mit einem blauen Auge davongekommen. Mergim Mavraj und Marc Pfertzel haben keine Zukunft mehr beim VfL. Trainer Friedhelm Funkel lobt die Jungen.
„Die jungen Spieler haben gezeigt, dass man sich auf sie verlassen kann.“ Mit diesen Worten machte Friedhelm Funkel einen dicken Strich unter die Zweitliga-Hinrunde. Der VfL Bochum war - nach vier Siegen in Folge - noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.
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Dass sich einen Tag nach dem 1:0-Erfolg des VfL in Duisburg Hertha BSC und Augsburg neutralisierten und damit der Rückstand der Bochumer auf die Spitze momentan nur fünf Punkte beträgt, wirkt wie ein zusätzliches vorweihnachtliches Geschenk. Dennoch belegt die Funkel-Elf lediglich Rang acht. Wenn die Rückrunde angepfiffen wird, darf die halbe Liga noch auf den Aufstieg hoffen.
In Bochum will man den vor ein paar Wochen eingeschlagenen Weg konsequent weiter verfolgen. „Der Trainer plant nicht mehr mit ihnen, er setzt komplett auf andere. Es gab da einen zu großen Kreis an unzufriedenen Spielern. Wir wollen deshalb mit einem kleineren Kader weiter arbeiten“, kommentierte Sportvorstand Thomas Ernst Funkels Entscheidung, Mergim Mavraj und Marc Pfertzel mitzuteilen, dass sie demnächst bei der U23 ihrem Beruf nachgehen können. „Dabei wird es auch bleiben, ob sie einen neuen Arbeitgeber finden oder nicht“, bekräftigte der VfL-Trainer. Nach der Trennung von Milos Maric (zu Lierse SK) hat die VfL-Führung also weitere Pflöcke eingeschlagen.
Dass die Regionalliga-Mannschaft nun ein Sammelbecken für abgelegte Profis wird, ist wohl nicht zu befürchten. Am heutigen Montag führt Funkel ein zweites Gespräch mit Mimoun Azaouagh über dessen Rückkehr ins Zweitliga-Team. Beim VfL glaubt man, dass Azaouagh seine Lektion gelernt hat, sich künftig als ein Teil von vielen begreifen und in den Dienst der Mannschaft stellen wird. In diesem Fall könnte der kleine Mittelfeld-Spieler, der offenbar gelernt hat seine Frustration in Energie umzuwandeln, eine echte Verstärkung sein. Aber nur dann.
Markus Steinhöfer dürfte ein Kandidat sein
Eine Verstärkung von außen hat man beim VfL aber auch noch im Sinn. Das „Hauptaugenmerk“, so Funkel, liegt demnach auf der Suche nach einem rechten Außenverteidiger. Matias Concha wird schwer verletzt lange fehlen, von Marc Pfertzel möchte man sich trennen, da muss eine Alternative her. Ein Kandidat dürfte Markus Steinhöfer (24) sein, der zwar eigentlich im Mittelfeld zu Hause ist, unter Funkel in Frankfurt aber bereits auf der defensiven Position gespielt hat. Steinhöfers Vertrag mit der Eintracht endet im Sommer 2011, Mergim Mavrajs Kontrakt mit dem VfL ebenfalls. Und die Eintracht benötigt nach einer Verletzungsserie ohnegleichen dringend einen zentralen Abwehrspieler. Ob es zu einem Tauschgeschäft kommt, steht derzeit allerdings noch in den Sternen. Einen Kontakt hat es noch nicht gegeben.
Sollte Mavraj Bochum tatsächlich im Winter verlassen, sieht Thomas Ernst auf dieser Position „nicht unbedingt Handlungsbedarf“. Mit Marcel Maltritz, Anthar Yahia und Patrick Fabian stehen drei Innenverteidiger zur Verfügung, Kevin Vogt, der als A-Junior oft zentral defensiv gespielt hat, hätte man als Nummer vier „in der Hinterhand“. Aber auch in dieser Frage ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Wenn der VfL am 3. Januar 2011 Richtung Türkei abhebt, werden voraussichtlich sieben Akteure aus dem eigenen Nachwuchs an Bord sein. Für Mirkan Aydin beginnt dann nach einer halbjährigen Verletzungspause die Saison neu, Matthias Ostrzolek soll als linker Verteidiger dabei bleiben, auch Philipp Semlits, der ein wenig in der Versenkung verschwunden war, darf einen neuen Anlauf nehmen.
Andreas Luthe, Kevin Vogt, Marc Rzatkowski, Patrick Fabian und Matthias Ostrzolek haben sich in den letzten Wochen profilieren können. Und Lob dafür kassiert. Funkel: „Die Jungs haben physisch alles in die Waagschale geworfen.“