„Balsam für die Seele“, so Slawo Freier, sei dieser Abend gewesen. Stimmt wohl. 3:0 hat der VfL Bochum gegen den SC Paderborn gewonnen, verdient, weil diesmal die Konzentration stimmte und die Laufbereitschaft. Aber gut ist damit noch lange nichts.

Vielleicht sollte man sich in Bochum einfach nicht mehr, auch nicht im stillen Kämmerlein, mit dem vor Saisonbeginn ausgegebenen Ziel Wiederaufstieg beschäftigen. Es kann für den VfL künftig doch nur darum gehen, die Grundlagen des Profifußballs zu verfestigen und nicht mehr wie ein Rohr im Wind hin- und herzuschwanken. Mal schafft man es, sich auf den wöchentlichen Höhepunkt seines Berufslebens und damit auf seine Aufgaben zu fokussieren, mal laufen zu viele Spieler - vogelwild oder unmotiviert - durch die Gegend, wie Freizeitkicker. Unabhängig von Ergebnissen müssen jedoch Woche für Woche zumindest der Wille zum Erfolg und eine professionelle Einstellung erkennbar sein. Dann stehen auch die Fans wieder hinter der Mannschaft.

Es geht nicht um ästhetische Fragen, auch der Freitagabend war ja nun keinesfalls ein Fußball-Leckerbissen. Der VfL hat den Gegner trotz Überzahl nicht auseinander spielen können, war phasenweise zu passiv und - nach Teses Führungstreffer - fast ausschließlich auf Konter ausgerichtet. Aber das primäre Ziel wurde erreicht - nach der Gegentor-Flut eine Woche zuvor stand diesmal die Null und zwar sehr souverän. So wenige Tormöglichkeiten wie Paderborn hatte bislang kein anderer Gegner der Bochumer. Man ist also sehr wohl in der Lage, den Kontrahenten frühzeitig zu attackieren und ihn weitgehend vom eigenen Tor fernzuhalten. Seitdem Andreas Luthe anstelle von Philipp Heerwagen beim VfL zwischen den Pfosten steht, hat er noch keinen dermaßen beschäftigungslosen Spieltag erlebt.

Sicher, Fußball ist ein Mannschaftssport, aber allein die Bewegungsfreude Marc Rzatkowskis veränderte die Spielweise des VfL. Stets unterstützt und angefeuert von Kapitän Christoph Dabrowski („Junge Spieler tun der Mannschaft gut“), spielte der 20-Jährige, was wichtig ist, angstfrei auf. Man muss deshalb Rzatkowski nicht zum Hoffnungsträger schlechthin ernennen, aber es wird nun hoffentlich eine Entwicklung in Gang gesetzt, die über die laufende Saison hinausweist.

VfL siegt gegen Paderborn

VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Björn Kopplin.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Björn Kopplin. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Chong Tese
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Chong Tese © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Björn Kopplin und Andreas Johansson (re.).
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Björn Kopplin und Andreas Johansson (re.). © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Chong Tese.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Chong Tese. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Anthar Yahia.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Anthar Yahia. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Andreas Johansson (re.).
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Andreas Johansson (re.). © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Klare Forderung des Bochumer Anhangs.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Klare Forderung des Bochumer Anhangs. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Anthar Yahia.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Anthar Yahia. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Slawo Freier (re.) und Marcel Maltritz.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Slawo Freier (re.) und Marcel Maltritz. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Hier Slawo Freier. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Marc Rzatkowski (m.) jubelt.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Marc Rzatkowski (m.) jubelt. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Chong Tese umjubelt.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. Chong Tese umjubelt. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
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VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0.
VfL Bochum gegen den SC Paderborn, Endstand 3:0. © WAZ FotoPool
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Marc Rzatkowski und Kevin Vogt, der noch ein Jahr jünger ist als der glückliche Schütze des 3:0, könnten in dieser Saison einen entscheidenden Entwicklungsschritt tun, als erfrischende Elemente der aktuellen Spielzeit, die sich gleichsam damit auf die kommende Saison vorbereiten. Aber es müssen weitere junge Spieler kommen, auch jetzt im Winter, wenn man es ernst meint mit dem Neuanfang. Und man sollte sich davor hüten, erneut auf die vermeintliche Kraft und Qualität der Erfahrung zu setzen.

Natürlich sind sie überall zu finden, die unzufriedenen Endzwanziger oder beginnenden Dreißiger. Markus Feulner (28) zum Beispiel sitzt sich in Dortmund den Hintern platt, ebenso wie Tamas Hajnal, und Sebastian Schindzielorz (31) haben die VfL-Verantwortlichen offenbar immer noch auf dem Radar. Schindzielorz hat für das Regionalliga-Team des VfL Wolfsburg bislang alle Saison-Spiele bestritten, von der ersten bis zur letzten Minute. Aber es laufen in der Regionalliga und auch eine Etage höher haufenweise junge Spieler mit Perspektive herum, und nicht wenige davon sind im Sommer ablösefrei zu haben.

Fehler korrigieren und konsequent alte Zöpfe abschneiden - nur so wird der VfL Bochum sein Publikum zurückgewinnen können.