Über diesen Satz, zu lesen im Fanforum „VfL4u“, sollten die Entscheidungsträger des VfL Bochum einmal gründlich und doch zügig nachdenken. „Die Fans sind die einzigen Personen, die man nicht austauschen kann. Der VfL wird mit exakt dem Publikum klar kommen müssen, das er hat.“
Und dieses Publikum, das von Spieltag zu Spieltag an Zahl, Stärke, Lust und Laune verliert, will mitgenommen werden - durch Kommunikation, durch Perspektive, durch Aufarbeitung, durch Entscheidungen, auch durch das Eingeständnis, Mist gebaut zu haben.
Aber was erleben wir? Business as usual, Lähmungserscheinungen, Zeitspiel, Floskelhaftigkeit. Beim VfL Bochum trägt die bleierne Zeit giftige Früchte.
Der Schuldenstand wird sich angesichts des rapiden Zuschauerschwundes bis zum Ende dieser bislang so erbärmlichen Saison auf 3,5 Millionen Euro erhöhen, die inzwischen aufgerüsteten VIP-Plätze werden, geht es sportlich so verheerend weiter wie bisher, weitgehend leer bleiben. Damit ist die Refinanzierung des Ausbaus gefährdet. Als wäre das nicht genug, muss auch noch ein neuer Hauptsponsor gefunden werden.
Die Zeit drängt. Die Aufsichtsratswahl ins neue Jahr hinauszuschieben ist fatal. Es muss schleunigst ein Führungsgremium gebildet werden, dessen Entscheidungen über die aktuelle Spielzeit hinausweisen.
Nur mit Offenheit hat man die Chance, diejenigen zurückzugewinnen, die man vergrault hat. Alles muss auf den Prüfstand - der Vorstand, der Trainer, die Jugendabteilung (die A-Junioren sind auf einem Abstiegsplatz angekommen), die in Teilen desolate Organisation, die Außendarstellung.
Es ist an der Zeit für den großen Schnitt - nicht nur beim kickenden Personal, das ja ohnehin keiner mehr sehen will. Versorgungsposten kann sich dieser Verein nicht mehr leisten.