Bochum. .
„Wir dürfen Cottbus nicht weiter von uns wegziehen lassen.“ Friedhelm Funkel brachte auf den Punkt, worum es am Sonntag für den VfL Bochum geht.
Mit einem Erfolg in der Lausitz könnte der VfL Bochum nach Punkten mit Energie Cottbus gleichziehen, eine Niederlage würde wohl nicht nur den Rückstand zu den Cottbusern vergrößern. In diesem Fall droht der Kontakt zur Spitze und damit zu den Teams aus Berlin, Duisburg, Fürth oder Aue, die sich am kommenden Wochenende gegenseitig die Punkte streitig machen werden, komplett abzureißen.
Funkel macht da keine große Geschichte draus, er will auch nicht damit herausrücken, wo er das Punkte-Minimum am Ende der Hinrunde ausgemacht hat, um den Wiederaufstieg noch ernst- und glaubhaft als Ziel ausgeben zu können. Aber natürlich weiß er, wo in etwa die Untergrenze liegt. Ende 2004 ging er mit der Frankfurter Eintracht als Fünfter der Zweiten Liga in die Winterpause - mit 25 Punkten. Dank einer starken Rückrunde, die so nur durch die Transfers von Aleksander Vasoski und Jermaine Jones möglich war, schaffte die Eintracht noch als Dritter den Sprung in die Bundesliga. Stolze 36 Punkte kratzten die Frankfurter damals in der zweiten Saisonhälfte zusammen.
Aber jetzt, vor der Abreise in den Osten, will sich der VfL-Trainer nicht öffentlich festlegen. Der Druck, der auf seiner Mannschaft lastet, ist groß genug. Zu durchwachsen waren bislang die eigenen Auftritte, zu beeindruckend der Hurra-Stil des sonntäglichen Gegners. Dass Cottbus sich auch noch im Pokal gegen den SC Freiburg durchzusetzen vermochte, versetzte Friedhelm Funkel zwar nicht in Erstaunen („Das Pokalergebnis ist für mich keine Sensation“), darf aber immerhin als weiterer Qualitätsnachweis der offensiv ausgerichteten Lausitzer gewertet werden.
Personell ist bei den Bochumern fast alles „in Butter“. Außer Philipp Bönig und Mirkan Aydin wird vermutlich nur Milos Maric zu ersetzen sein. Dessen Schienbein-Verletzung soll am heutigen Freitag mittels einer Kernspin-Aufnahme auf den Grund gegangen werden. Doch selbst wenn sich Funkels Hoffnung, dass es bei einem „schweren Bluterguss bleibt“, erfüllen sollte, darf man an diesem Wochenende wohl nicht mit Maric rechnen. Womit Slawo Freier erste Wahl sein dürfte.
„In Ruhe durch den Kopf gehen lassen“ will sich Funkel, ob er Anthar Yahia, der einige Trainingstage verpasst hat, oder Marcel Maltritz neben Mergim Mavraj in die Innenverteidigung stellt. Die zentralen Defensiven seien „zurzeit gut beieinander“, so Funkel, der am heutigen Freitag einen traurigen Termin wahrnehmen muss - die Beerdigung seines langjährigen Mitspielers Franz Raschid.