Der Aufsichtsrat um Werner Altegoer ist beim VfL Bochum nach der Jahreshauptversammlung zurückgetreten. RevierSport sagt: Das ist ein Fluch für den Verein.

Wenn bei einem Klub fast ein kompletter Aufsichtsrat zurücktritt, weil man ihm indirekt unterstellt hat, er hätte krumme Dinge gemacht – nichts anderes ist eine Nichtentlastung – dann kann dies nur ein Fluch sein.

Gerade in einer Zeit, wo sich der als sture Westfale bekannte Aufsichtsratsvorsitzende Werner Altegoer neuen und unverbrauchten Personen wie Bernd Willmert, Hans-Peter Villis und Frank Goosen geöffnet hat. Wo man mit der Faninitiative „Wir sind VfL“ in einen ernsthaften Dialog getreten ist, da reißt man aus purer Emotion einen Verein in seine schwerste Stimmungskrise der letzten Jahrzehnte.

Die Abstrafung der Verantwortlichen durch eine Nichtentlastung ist zwar effektiv gewesen, doch die Nachwehen sind verheerend. Jeder, der sich in Zukunft mit dem Gedanken trägt, sich in das höchste VfL-Gremium wählen zu lassen, muss sich bewusst sein, dass ihm, sollte es sportlich auf dem Rasen nicht laufen, ähnliches widerfährt.

Im Klartext: Wenn die Kicker das Tor nicht treffen, droht selbst einem Sparkassen-Vorstand die Nichtentlastung, was quasi einer Entlassung gleich kommt. Denn welcher seriöse Geschäftsmann, Unternehmer, Politiker und so weiter, lässt einen solch unglaublichen Vorgang ohne Konsequenzen über sich ergehen? So gesehen kann man die Umstände der Rücktrittswelle mit Weitblick nur als Fluch für den Klub bezeichnen.

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