Bochum.
Mit 14:0 (9:0) gewann Zweitligist VfL am Dienstagabend das Jubiläumsspiel beim A-Kreisligisten SV Phönix Bochum. Mahir Saglik erzielte acht Treffer. Einen „Last-Minute-Transfer“ gab es am letzten Tage der Wechselperiode nicht mehr beim VfL.
Gut gelaunt lehnte Dominik Weßel an der Bande nach der ersten Halbzeit, mit einem verdienten Pils in der Hand - schließlich hatte er einiges schlucken müssen in „seinen“ großen 45 Minuten. Der Verteidiger von Teutonia Riemke, der beim Jubiläumsspiel zum 100-jährigen Bestehen des SV Phönix zur Verstärkung des Kaders mitmachen durfte, hatte es mit Mahir Saglik zu tun. Dem Stürmer des VfL Bochum, der beim A-Kreisligisten mehr als die Hälfte der Tore für den Zweitligisten erzielte. Acht an der Zahl - vier vor der Pause. „Hat Spaß gemacht“, sagt Weßel aber allen Ernstes und lacht. „Das 7:0 hab ich lieber selbst reingemacht, bevor der Profi noch eins schießt“, so der 25-Jährige. „Darauf leg ich Wert.“
Ja, warum auch nicht? Für den VfL war das freundliche Gastspiel beim kleinen Nachbarn ja nur ein „besseres Training“, wie Trainer Friedhelm Funkel sagte. Für die anderen, für die echten Amateure, für „meine Jungs war es ein absolutes Highlight“, wie Phönix-Coach Michael Paul sagte. „Es hat super viel Spaß gemacht und war gut für den Verein.“
Dabei hätte sich der 2. Vorsitzende Robert Kremer „ein paar Leute mehr“ gewünscht als die gut 300 Zuschauer, aber dennoch: Organisatorisch lief alles glatt, und der VfL trat mit einem starken Aufgebot an. „Was besseres gibt es doch für uns nicht“, sagt Kremer, der auch den Sprecher mimt - und schaltet das Mikro auf laut. „6:0, Mahir Saglik.“ Flachst in Kremers Rücken Phönix-Helfer Jürgen Dongart: „Der soll jetzt aufhören und sich ein paar Tore für Augsburg aufheben.“
Saglik hörte nicht auf, aber vielleicht tut er Dongart und allen VfL-Fans ja den Gefallen, auch gegen Augsburg aufzutrumpfen, kommende Woche Sonntag, in der 2. Liga, wenn es wieder ernst wird für den VfL. Klar ist, dass Funkel dann eine andere Startelf aufs Feld schicken wird, denn neben den angeschlagenen und verletzten Spielern schonte er wie üblich auch die meisten Profis, die zuletzt gegen München und Aue spielten.
Klar ist auch, dass er keinen weiteren Zugang einsetzen kann: Die Transferliste schloss gestern, der VfL konnte keinen Spieler mehr verkaufen. Auch ein Leihgeschäft mit dem bei der slowenischen Nationaelf weilenden Zlatko Dedic, das zuletzt noch möglich schien, kam nicht zustande. Damit erübrigte sich auch eine Verpflichtung von Sebastian Schindzielorz vom VfL Wolfsburg, also die eines „defensiven Mittelfeldspielers“, die sich Funkel erhofft hatte. „Das ist schade“, sagte der Trainer gestern Abend, aber „die finanziellen Möglichkeiten des Vereins haben das nicht hergegeben.“
Eine Alternative für die Innenverteidigung könnte indes in knapp zwei Wochen wieder Anthar Yahia sein, der nach auskurierter Verletzung durchspielen konnte. Allerdings, so Funkel, und das traf naturgemäß auf alle zu, „war er auch nicht gefordert.“
Im Training beim SV Phönix, der sich einige Spieler von Teutonia und Adler Riemke sowie Arminia Bochum auslieh, damit man nicht völlig einbricht in der zweiten Halbzeit. Und die dachten hinterher, nach dem 0:14, wohl alle, was Weßel frohgelaunt diktierte: „Hauptsache, dabei sein.“
So spielten sie: Phönix - 1. Halbzeit mit Randau, Weßel, Werner, Demski, Karpa, Wiedhase, Engelmann, Aksoy, Lahchouchi, Jegottka, Wnuk, Füser. 2. Halbzeit mit Rotzoll, Peronne, Polat, Kececi, Kasparek, Turhal, Bieschke, Misia, Kiefer, Schmidt, Zaug, Göcer, Seifert.
VfL: Esser - Concha, Yahia, Fabian, Semlits - Freier, Johansson, Rzatkowski, Toski (46. Federico) - Kefkir, Saglik.
Tore: Saglik (8), Kefkir (2), Toski, Johansson, Freier, Eigentor.
ENTWARNUNG BEI TESE - LUTHE WIEDER IM TRAINING
Andreas Luthe hat seinen leichten Bandscheibenvorfall auskuriert. Der Torwart stieg gestern ins Training mit Ball ein, nachdem er in den Tagen zuvor bereits individuelle (Lauf-)Einheiten absolviert hatte. „Ich habe keine Schmerzen mehr“, so Luthe. Stürmer Chong Tese (Kniebeschwerden) pausierte gestern noch, das Ergebnis einer Kernspin-Tomographie aber war positiv: „Keine Aufffälligkeiten“. Trainer Funkel sprach von „Vorsichtsmaßnahmen“.
Wegen Verletzungen nicht beim Mannschafts-Training und Testspiel waren zudem Roman Prokoph (Fersenprellung, nur Laufeinheit), Mirkan Aydin (Sprunggelenk-Entzündung), Philipp Bönig (Ellbogen) und Kevin Vogt (Innenbandreizung). Der 18-Jährige rechnet damit, dass er Ende der Woche wieder voll belastbar ist, während Aydin noch mindestens eine Woche gar nicht trainieren kann.