Bochum. Eine T-Frage ist geklärt beim VfL Bochum. Philipp Heerwagen kehrt nach auskuriertem Kieferbruch beim Heimspiel am Sonntag gegen Werder Bremen ins Tor zurück, sein starker Vertreter Andreas Luthe muss auf die Bank. Die andere T-Frage wischt Interimstrainer Frank Heinemann gereizt beiseite.

Marcel Koller wurde vor 34 Tagen vom Hof gejagt. Seitdem eiert die Trainerfindungs-Kommission des VfL öffentlich nur herum. Gestern kündigte Sportvorstand Thomas Ernst eine „zeitnahe” Entscheidung an. Nach „vielen Gesprächen” ist der Kandidatenkreis in dieser Woche jedenfalls erneut geschrumpft, und man darf damit rechnen, dass beim Auswärtsspiel in Frankfurt, an Allerheiligen, kein Interimstrainer mehr auf der Bank sitzt.

Und auch kein Cheftrainer namens Heinemann, offiziell noch einer von zwei oder drei Kandidaten. Dem langjährigen Co-Trainer hat der Vorstand stets abgesprochen, auf Dauer das Zeug zum Cheftrainer zu haben; mal deutlich, mal in aufgeweichter Form. Daran hat sich offenbar auch nach einem ausführlichen Gespräch in dieser Woche nichts geändert. Warum sollte man ihn sonst zappeln lassen?

Insofern ist es verständlich, dass Heinemann die T-Frage nur noch nervt – ebenso wie die Spieler. Die Profis sollten allerdings genug mit sich selbst zu tun haben nach dem peinlichen 0:2 in Dortmund, mit acht Punkten steht der VfL kurz vor dem Abgrund. Und jetzt kommt Werder: in Bestbesetzung und seit 14 Pflichtspielen ohne Niederlage, seit fünf Ligaspielen ohne Gegentor, seit elf Jahren unbesiegt in Bochum. Dass Austria Wien im Europacup noch zum 2:2 kam am Donnerstag, wertete der verärgerte Vorsitzende Klaus Allofs als eine Art „Warnung” zur rechten Zeit – Heinemann indes als Indiz, dass selbst Werder zu knacken ist.

Sestak für Klimowicz

Für diese Herkules-Aufgabe wird er neben dem Torwart wohl nur einen Wechsel vornehmen. Für den gesperrten Joel Epalle dürfte Stürmer Stanislav Sestak in die Startelf zurückkehren. Angst jedenfalls, versichert Heinemann, habe man nicht: „Wir werden uns nicht in die Hose machen.”