Freiburg/Bochum. Drei Jahre hat Heiko Butscher (29) für den VfL Bochum gespielt, jetzt kommt er als Kapitän des SC Freiburg für ein paar Stunden zurück. WAZ-Redakteur Michael Eckardt sprach mit Butscher auch darüber, warum man ihn von Zeit zu Zeit immer noch in Bochum zu sehen bekommt.
Das Spiel ist am Samstag, es bietet sich also die Gelegenheit länger zu bleiben. Werden Sie die nutzen?
Heiko Butscher: Ich würde gerne länger bleiben, aber ich fürchte, unsere sportliche Situation lässt einen Sonderurlaub nicht zu. Da frage ich besser gar nicht erst nach. Aber ich bin ja recht häufig in Bochum. Meine Verlobte kommt aus Höntrop, wir haben viele Freunde dort.
Verlobte. Angst vor dem nächsten Schritt?
Butscher: Nein, der ist schon terminiert. Am 31. Dezember werden wir heiraten.
Bestehen noch Kontakte zu ehemaligen Mitspielern?
Butscher: Ja natürlich, einige. Mit Anthar Yahia, Philipp Bönig und Dennis Grote tausche ich mich hin und wieder aus, und zu Marcel Maltritz besteht inzwischen eine enge Freundschaft. Ich war auch Ende der vergangenen Saison in Bochum, als der VfL mit dem Sieg gegen Frankfurt den Klassenerhalt perfekt gemacht hat. Ich durfte anschließend ein bisschen mitfeiern.
Das klingt ja so, als ob Sie regelrecht an Bochum hängen würden.
Butscher: Ist ja auch so. In Freiburg und Umgebung ist es landschaftlich sehr schön, aber im Ruhrgebiet ist was los. Ich habe nur die besten Erinnerungen an meine Zeit beim VfL. Und später werden wir sicher dorthin zurückkehren.
Den Wechsel bereuen Sie aber nicht, oder?
Butscher: Nein, sportlich war das die richtige Wahl. Ich wollte damals lieber einen Schritt zurück gehen, und das hat sich als richtig erwiesen. Ich habe mir in Freiburg sehr schnell einen gewissen Stellenwert erarbeitet, bin Führungsspieler geworden und habe mit dem Team den Aufstieg geschafft.
Aufstieg ist das eine, den Abstieg zu vermeiden das Andere. Ist der Sportclub dazu in der Lage?
Butscher: Uns werden schon die Unterschiede aufgezeigt, zum Beispiel beim Ausnutzen der Torchancen. Da sind die Erstligisten eiskalt. Aber wenn wir uns noch mehr an die Bundesliga gewöhnen, haben wir die Chance drin zu bleiben.
Da wäre ein Sieg in Bochum doch um so wichtiger.
Butscher: Für uns ist das ein „Sechs-Punkte-Spiel”. Und wir sind nach vier verlorenen Spielen nicht mit Selbstvertrauen gesegnet. Ich habe den Jungs auch vermittelt, was uns in Bochum erwartet. Es wird heiß hergehen. Aber wir wollen die Niederlagen-Serie unbedingt beenden.
Wie wäre es mit Torjubel nach Standardsituationen?
Butscher: Ich weiß, dass der VfL dabei viele Gegentreffer kassiert. Aber wir sind in diesem Punkt leider auch nicht die Besten.
Info:
Die Personallage beim VfL Bochum hat sich nicht wesentlich gebessert. Der erkrankte Christian Fuchs, so Trainer Heiko Herrlich, werde „auf jeden Fall” nicht zur Verfügung stehen. Damit fehlen bereits vier Abwehrspieler (Yahia, Bönig, Fabian, Fuchs). Und Marcel Maltritz konnte am Donnerstag immer noch nicht trainieren. Jürgen Duah wird folglich am Samstag mit Sicherheit zum Kader gehören, Innenverteidiger Jonas Aquistapace nur dann, sollte Maltritz auch ausfallen. Auf Diego Klimowicz und Slawo Freier kann Heiko Herrlich aber zählen.