Bochum. Der VfL Bochum arbeitet an seinem Kader für die nächste Bundesliga-Saison. Einige Entscheidungen sind schon gefallen, weitere stehen nun an.

In der vergangenen Woche hat der VfL Bochum Nägel mit Köpfen gemacht: Lennart Koerdt unterschrieb einen Profi-Vertrag an der Castroper Straße und soll sich in der Vorbereitung ab dem 1. Juli unter Peter Zeidler empfehlen. Spätestens dann sollen neben Koerdt und den bisherigen Kader-Spielern des VfL auch externe Neuzugänge auf einem der Trainingsplätze am Ruhrstadion die ersten Eindrücke hinterlassen. Einer dieser Spieler: Samuel Bamba von Borussia Dortmund II. Der Deal mit dem schnellen Außenspieler ist, wie bereits berichtet, längst ausgehandelt. Noch steht der Medizincheck aus. Er wird aber der erste Spieler sein, den VfL-Sportdirektor Marc Lettau in dieser Transferphase unter Vertrag nehmen wird.

Ein anderer Kandidat wird nach Informationen dieser Redaktion hingegen nicht kommen: Sekou Koita. Die finanziellen Vorstellungen des 24-jährigen Malier haben am Ende den Ausschlag dafür gegeben, dass sich der VfL Bochum nicht weiter mit dem Offensivspieler beschäftigt. Längst hat der Akteur, dessen Vertrag bei Red Bull Salzburg Ende des Monats ausläuft, ganz andere Kaliber auf den Plan gerufen. Da kann und will der VfL Bochum mit seinem knappen Budget nicht mitspielen. Bereits im Winter scheiterte ein Wechsel nach Bochum.

VfL Bochum mit viel Handlungsbedarf auf dem Transfermarkt

Rund sechs Millionen Euro stehen Lettau in diesem Sommer zu Verfügung. Ein Budget, das der Sportdirektor bedacht einsetzen muss, gibt es doch viel Handlungsbedarf im Kader nach elf Abschieden in diesem Sommer. Aus diesem Grund wurde auch der Vertrag mit Christopher Antwi-Adjei nicht verlängert, weil er zu teuer für die angedachte Rolle unter Zeidler gewesen wäre. Zudem kehrt in Gerrit Holtmann ein Außenspieler von einer Leihe zu Darmstadt 98 zurück, der sich unter dem neuen Trainer erst einmal zeigen soll. Keine Chance haben wird hingegen Jordi Osei-Tutu, der nach Informationen dieser Redaktion keine Zukunft in Bochum haben wird.

Weit oben auf der Einkaufsliste steht derweil weiter der Grieche Giorgos Masouras, der am Freitag im EM-Härtetest der deutschen Nationalmannschaft für Griechenland einen Patzer von Manuel Neuer zur Führung nutzte. Der Vertrag des 30-Jährigen läuft bei Olympiakos Piräus aus, erst vergangene Woche gewann er mit dem griechischen Spitzenklub die Conference League. Wie man hört, will er sich aber noch einmal in einer großen europäischen Liga beweisen, die Bundesliga gilt als Zielland, heißt es aus seinem Umfeld. Für den VfL Bochum wäre er als „mobile striker“ der Wunschspieler, weil er sowohl auf den Flügeln als auch im Zentrum eingesetzt werden könnte.

Sekou Koita wird nicht zum VfL Bochum wechseln.
Sekou Koita wird nicht zum VfL Bochum wechseln. © dpa | KRUGFOTO

Offen ist allerdings, ob er am Ende nicht doch bei Olympiakos bleiben wird. Die Griechen wollen ihre Identifikationsfigur mit großen finanziellen Mitteln halten. Eine Entscheidung von Masouras soll es nach Möglichkeit aber noch vor dem Start der Europameisterschaft am kommenden Freitag geben, heißt es.

Wechselt Noah Ohio zu Fortuna Düsseldorf?

Klar ist, dass der VfL Bochum in diesen Tagen den Fokus auf drei Positionen legt. Neben dem oft zitierten „mobile striker“ suchen die Verantwortlichen im zentralen Mittelfeld einen Ersatz für den zum SC Freiburg abgewanderten Patrick Osterhage. Der Spieler soll nach Möglichkeit jung und entwicklungsfähig sein und auf Dauer gar Kapitän Anthony Losilla ersetzen können. Zudem soll im offensiven Mittelfeld ein Spieler her, der zwar Kevin Stöger nicht eins zu eins ersetzen soll, aber dort für eine neue Qualität sorgen könnte. Ein Kandidat aus dem europäischen Ausland könnte diesen Plan erfüllen. Keine höchste Priorität besitzt die Abwehrreihe, wenngleich die Verantwortlichen Handlungsbedarf erkannt haben. Aus diesem Grund ist eine Leihe von Frans Krätzig, wie in den sozialen Netzwerken zuletzt zu lesen war, derzeit kein Thema.

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Einen Fokus haben die Verantwortlichen in den letzten Wochen und Monaten auf ihren Kernmarkt Belgien gelegt und sich in diesem Zug auch mit Noah Ohio beschäftigt, der vergangene Saison von Hull City an Standard Lüttich verliehen war. Nach Informationen dieser Redaktion ist der 21-jährige Niederländer nach aktuellem Stand aber nicht ganz oben auf der Prioritätenliste des VfL Bochum. Aufgrund seines Vertrags in England wäre es ohnehin maximal eine Leih-Option. Die Spur zu Fortuna Düsseldorf ist nach Informationen dieser Redaktion derzeit deutlich heißer als die nach Bochum.

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