Bochum. Der VfL Bochum verliert gegen Leverkusen und muss am letzten Spieltag zittern. Keven Schlotterbeck ist angefressen. Vor allem auf den BVB.

Keven Schlotterbeck war bedient. 0:5 hatte er gerade mit seinem VfL Bochum gegen den Deutschen Meister Bayer Leverkusen verloren. Eine Woche lang ist nun noch Zittern angesagt an der Castroper Straße. Sein Fehler vor dem 0:2 vor der Pause, als er Nathan Tella im Strafraum zu Fall brachte und es daraufhin einen Strafstoß gab, den Victor Boniface sicher verwandelte, machte ihn immer noch sauer. „Ich bin angefressen“, sagte er. Mit einem 0:1-Rückstand zur Pause hätte es nach seiner Meinung noch eine Chance gegeben. Doch so ging es am Ende dahin - auch weil Bayer Leverkusen in überragend abgeklärter Manier seinen Stiefel durchzog. Am Tag zuvor hatte der BVB den vorzeitigen Klassenerhalt des VfL verpasst.

+++ Mit dem Ärger der anderen Klubs muss der BVB leben +++

Statt Party hieß es für die Bochumer nun Wunden lecken. Fünf Gegentore eine Woche vor dem Saisonfinale? Nicht die beste Aufbauhilfe. „Scheiß drauf“, sagte Schlotterbeck nach einem „gebrauchten Tag“, wie er befand. Schließlich sei Bayer zurecht Meister und mit zehn Mann kaum zu stoppen. Der Platzverweis gegen Felix Passlack in der 15. Minute sei deshalb spielentscheidend gewesen. Er und seine Mitspieler hätte danach alles in die Waagschale geworfen, doch Bayer sei einfach zu stark gewesen. Daher würden ihn die fünf Gegentore auch nicht so sehr treffen.

BVB geht in Mainz unter: Keven Schlotterbeck sauer

Hingegen ärgerte ihn aber der Aufritt von Borussia Dortmund am Abend zuvor. Denn mit einem Sieg bei Mainz 05 hätte der BVB dem VfL Bochum den Klassenerhalt auf der Couch sichern können. Doch Dortmund verlor mit 0:3 nach einer teils desolaten Vorstellung. „Man wünscht sich, mit dem VfL Bochum in der Liga zu bleiben - auch auf dem Sofa. Aber so ist der Fußball: der eine Verein will, der andere nicht“, sagte Schlotterbeck erst diplomatisch. Seinem Bruder Nico, der offenbar von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Europameisterschaft nominiert wird, könne er keinen Vorwurf machen. Aber: „Aus der Ferne betrachtet sollten sich die Jungs hinterfragen, was sie da gezeigt haben.“

Kevens Bruder Nico Schlotterbeck verlor am Samstag in Mainz.
Kevens Bruder Nico Schlotterbeck verlor am Samstag in Mainz. © Sebastian El-Saqqa / firo Sportphoto | Sebastian El-Saqqa

Bochum hat aber noch alles selbst in der Hand, liegt nach wie vor mit drei Punkten vor Union Berlin und damit dem Relegationsrang. Die Berliner empfangen am kommenden Samstag den SC Freiburg, während der VfL bei Werder Bremen antreten wird. Die Hoffnungen Schlotterbecks liegen dann auch auf seinem Stammverein aus dem Breisgau. „Ich werde es mit ein, zwei Nachrichten versuchen“, sagte der Innenverteidiger, der vom SC Freiburg nach Bochum ausgeliehen ist. „Von mir aus bezahle ich auch eine Säule auf Malle, wenn die fliegen“, so Schlotterbeck.

VfL Bochum: Schlotterbeck und Fans optimistisch

Der Fokus aber liege vor allem auf dem eigenen Spiel. „Wir werden die VfL-Tugenden auf den Platz bringen“, so der 27-Jährige. Für den VfL Bochum sei alles noch drin, „wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet“. Diese wollen sie nun auch nutzen und den dritten Klassenerhalt in Serie feiern. Zur Not auch wieder einmal erst am letzten Spieltag - wie schon in der vergangenen Saison. Die Fans jedenfalls sind ähnlich optimitisch wie die Spieler, feierten ihre Mannschaft am Sonntagabend trotz einer deutlichen 0:5-Niederlage.

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