Berlin. Die Spieler des VfL Bochum hatten viel Kraft gelassen beim Auswärtssieg bei Union Berlin. Die große Party wird es daher nicht geben.
Das Ende der Partie zwischen dem 1. FC Heidenheim und dem 1. FSV Mainz 05 haben die Spieler des VfL Bochum gar nicht verfolgen können. Während der zweiten Halbzeit des Spieltagsabschlusses saßen sie im Flieger gen Heimat - ob da schon das eine oder ander alkoholische Kaltgetränk gereicht wurde, wird wohl erst einmal das Geheimnis der Mannschaft bleiben. Auch, ob das Ergebnis des des Bundesliga-Abendspiels etwas an der Stimmung änderte. Schließlich vergoldete das 1:1 der Mainzer in Heidenheim den dramatischen 4:3-Auswärtssieg des VfL beim 1. FC Union Berlin. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang nun wieder.
Zumindest das mit den alkoholischen Getränken war anhand der musikalischen Klänge, die aus der Kabine in die Mixed-Zone der Alten Försterei drangen, daher nicht unwahrscheinlich. Zu Ballermann-Musik und harten Beats feierten Manuel Riemann und Co. Nur einer fehlte dabei: Doppeltorschütze Maximilian Wittek. Der 28-Jährige wurde für die Dopingprobe ausgelost. „Nach der Dopingprobe wird es aber auch ein Bier geben“, sagte er vorher in den Katakomben des Stadions. Dabei sei schließlich leider seit einiger Zeit verboten. Dabei hätte er es sich nicht nur aufgrund seiner beiden Treffer, sondern auch aufgrund des aufopferungsvollen Kampfs durchaus verdient gehabt. Nach dem 3:2-Erfolg gegen Hoffenheim in der Vorwoche hat der VfL nämlich den nächsten wichtigen Erfolg im Kampf um den dritten Klassenerhalt in Serie eingefahren - wenngleich noch viel Arbeit an den letzten beiden Spieltagen vor Heiko Butscher und seiner Mannschaft liegt. „Es war ein großer Schritt, aber nicht der letzte“, sagte der Trainer, der ein „krankes Fußballspiel“ gesehen hat.
VfL Bochum: Schlotterbeck will Pizza, Bernardo spielt Playstation
Wie schon in der vergangenen Woche wollen die Bochumer ihren Sieg nun erst einmal genießen, bevor am Dienstag die Vorbereitung auf das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen startet. Sofern die sichtlich erschöpften Spieler dazu überhaupt noch in der Lage sind. Eine große Party jedenfalls kündigte keiner an. „Ich ziehe mir jetzt erst mal meine Regenerationsleggings an, fahre nach Hause, lege mich aufs Sofa und kann wahrscheinlich erst um vier Uhr einpennen, weil es nervenaufreibend war, bis es kracht“, sagte etwa Torschütze Keven Schlotterbeck. Seine Abendgestaltung klang eher nach der eines Anfang 20-Jährigen, der erstmals alleine lebt. „Ich werde mir vielleicht noch ne Pizza reindrücken und vielleicht ein Bierle gönnen.“ Den harten Kampf in Berlin müsse er erst einmal verdauen.
Wie ein Teenager hingegen plante Linksverteidiger Bernardo seinen weiteren Abend. Er wolle mit Kumpels aus Brasilien online Playstation spielen. „Vier bis fünf Stunden“, wie er sagte. Um den Kopf freizubekommen. Denn auch ihn habe diese Partie geschlaucht. Er habe nur Erleichterung gespürt, als er mit den Fans vor der Kurve feierte. Keine Freude, keine Emotionen - nur Erleichterung. Denn der Druck sei groß, weiß auch Butscher. Auch für die kommenden Wochen.
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