Berlin. Der VfL Bochum macht einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Bei Union Berlin gewann der VfL spektakulär mit 4:3. Die Einzelkritik.

Manuel Riemann: Ein Ball flog ihm bei einem Berliner Angriff in die Arme, er hätte ihn passieren lassen können, es war Abseits. Konnte sich auf seine Abschläge konzentrieren, die kamen diesmal über lange Zeit ziemlich exakt an den Mann. In der wilden Schlussphase ließ er sich aber auch von der allgeme inen Hektik anstecken. Um die Gegentore verhindern zu können, hätte er einen herausragenden Tag haben müssen. Den hatte er nicht. Note: 3,5

Emotionen pur beim VfL Bochum: Wie die Wende gelang

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    Felix Passlack: Er ist längst die Antwort auf eine Frage, die Bochum lange durch die Saison begleitete. Spät in dieser Saison hat Passlack seinen Stammplatz als Rechtsverteidiger gefunden. Verzichtete über weite Strecken auf den Weg nach vorne, konzentrierte sich zunächst auf die Abwehrarbeit. Als Oermann für Broschinski kam, rückte er weiter nach vorne, bereitete das 4:2 vor. Note: 2,5

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    Maximilian Wittek hat den VfL Bochum mit zwei Toren zum Sieg bei Union Berlin geführt.
    Von Stefan Döring und Linda Joy Sonnenberg

    Ivan Ordets: Dass er seinen Stammplatz zwischendurch an Erhan Masovic verloren hat, war ihm erneut nicht anzumerken. Schnörkellos verteidigte er über lange Zeit alles weg, war darüber hinaus bei einer Stöger-Freistoß-Hereingabe kurz vor einem Treffer. Verlor im zweiten Abschnitt einen entscheidenden Zweikampf gegen Bedia, schon stand es 2:3. Note: 3,5

    VfL Bochum: Wieder ein wichtiges Tor von Schlotterbeck

    Keven Schlotterbeck: In guter Tradition wurde er von den Berlinern bei der Vorstellung der Bochumer Mannschaft mit dem Zusatz „Fußballgott“ begrüßt. Schlotterbeck spielte 2019/2020 die erste Bundesligasaison mit den Berlinern. Verständlich daher, dass er auf den Jubel verzichtete und nur abwehrend die Hand hob, als er gegen Ende des ersten Abschnitts zum 3:0 traf. Machte den Berlinern auch ansonsten wenig Freude, da er wie so oft in dieser Saison ruhig und punktgenau verteidigte. Zumindest bis zur 60. Minute. Note: 3

    Manuel Riemann musste drei Mal hinter sich greifen.
    Manuel Riemann musste drei Mal hinter sich greifen. © dpa | Andreas Gora

    Bernardo: Dass Wittek so weit über die linke Seite anschieben konnte, lag an ihm. Der Brasilianer erklärte auch gegen Union seine Abwehrseite als die Seite, über die wenig gegnerische Angriffe laufen sollten. Gewohnt zweikampfstark, sicher im Kopfball, konsequent am Boden. Hatte im zweiten Abschnitt mehr zu tun. Die Berliner wollten zeigen, dass über seine Seite doch etwas geht. Und in der Tat ging da was. Bernardo verlor zeitweise seine Souveränität. Note: 3,5

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    Patrick Osterhage: Wie erwartet rückte er für den gesperrten Kapitän Anthony Losilla ins Team. Nach einem Spiel Pause benötigte er etwas Zeit, um wieder die absolute Genauigkeit in die Füße zu bekommen. Steigerte sich im Spielverlauf, bildete zusammen mit Stöger und Bero über weite Strecken ein starkes Mittelfeld. Machte die tiefen Wege mit, die Unions Hollerbach immer wieder suchte, verlor aber ebenso wie seine Mitspieler in der Unioner Druckphase Übersicht und Zugriff. Note: 3,5

    VfL Bochum: Stöger kann Spiel nach der Pause nicht beruhigen

    Kevin Stöger: Was nächste Saison passiert, wo Stöger dann spielt, interessiert ihn derzeit nicht. Weil Anthony Losilla gesperrt fehlte, trug er die Kapitänsbinde und führte das Team auf das Feld. Mit einem Pass raus auf Broschinski war er maßgeblich am 1:0 beteiligt. Setzte auch danach immer wieder offensive Akzente, arbeitete aber auch energisch nach hinten und gegen den Mann. Schaffte es im zweiten Abschnitt nicht, das Spiel zu beruhigen. Note. 3,5

    Der VfL Bochum hat Union Berlin in der ersten Halbzeit überrumpelt. Maximilian Wittek traf doppelt.
    Der VfL Bochum hat Union Berlin in der ersten Halbzeit überrumpelt. Maximilian Wittek traf doppelt. © firosportphoto / HMB | Uwe Koch

    Matus Bero: Gegen Hoffenheim zeigte er, dass er sich im Mittelfeld deutlich wohler fühlt als irgendwo vorne auf dem Flügel. Strahlte viel Ruhe aus, agierte mit Übersicht und Zweikampfstärke, ordnete das das Bochumer Spiel damit. Verlor die Fäden im hektischen zweiten Durchgang aber aus den Händen. Note: 3,5

    Maxi Wittek: Seine hohe Intensität im Spiel gegen Hoffenheim bescherte ihn direkt den nächsten Startelfplatz. Dass er einen guten Abschluss hat, hatte er bisher zu selten zeigen können. Traf zum 1:0, als wäre er Mittelstürmer, zeigte vor seinem zweiten Tor, dem 2:0, dass er an diesem Tag eine besondere Leistung im Angebot hatte. Zeigte damit, was für Bochum möglich ist, wenn die Effektivität vor dem Tor stimmt. Note: 1,5

    VfL Bochum: Ganz wichtiges Tor von Philipp Hofmann

    Moritz Broschinski: Bereits gegen Hoffenheim bereitete er zwei Tore vor. Gegen Union machte er gleich weiter. Seine Hereingabe nach 17 Minuten veredelte Wittek zum 1:0. Broschinski hat im Saisonverlauf einiges an Robustheit dazugewonnen, er ist in Zweikämpfen deutlich stabiler, macht dadurch mehr Bälle fest. Ging nach 65 Minuten runter. Bochum brauchte frische Kräfte. Note: 3

    News und Hintergründe zum VfL Bochum

    Philipp Hofmann: So stark wie gegen Hoffenheim begann er nicht, gleichwohl war er direkt ins Passspiel eingezogen, war wichtige Anspielstation. Kam selbst kaum zum Abschluss, machte dann aber nach 70 Minuten das wichtige 4:2. Note: 3

    Tim Oermann und Christopher Antwi-Adjei kamen nach 65 Minuten für Moritz Broschinski und Maxi Wittek, Erhan Masovic und Lukas Daschner kamen nach 79 Minuten für Bero und Hofmann, nach 89 Minuten kam Cristian Gamboa für Passlack - alle ohne Noten