Bochum. Vor dieser Saison wechselte er von Bochum nach Wolfsburg. Nun stecken beide Teams im Abstiegskampf. Samstag treffen sie aufeinander.

Es ist davon auszugehen, dass sich das Sebastian Schindzielorz etwas anders vorgestellt hatte. Der Sportdirektor des VfL Wolfsburg war mehr als 15 Jahre Spieler, Management-Assistent und Geschäftsführer des VfL Bochum. Sein Wechsel zu dieser Saison nach Wolfsburg war mit der Hoffnung verbunden, sportlich mehr erreichen zu können, als ständig nur um den Klassenerhalt zu spielen.

Samstag (15.30 Uhr/Sky) nun kommt es nun zum Wiedersehen mit dem VfL Bochum. Dass die Bochumer zu diesem Zeitpunkt der Saison genau da stehen wo sie stehen, war zu erwarten. Die sportliche Situation des VfL Wolfsburg aber ist ein Desaster. Oder wie es Schindzielorz sagt: „Der Existenzkampf ist da. Es ist brandgefährlich.“

VfL Wolfsburg steht nur einen Punkt vor dem VfL Bochum

Vor dem vielleicht wichtigsten Heimspiel der Saison stehen die Wolfsburger nur noch zwei Punkte vor dem Relegationsplatz und nur einen Punkt vor dem VfL Bochum. Und eines der vielen Probleme könnte sein, dass niemand beim Volkswagen-Club wirklich darauf vorbereitet ist.

Auch interessant

Fünf der letzten sechs Bundesliga-Spiele haben die Wolfsburger verloren, sie schafften nur einen Sieg aus den vergangenen 14 Partien. Daher steht Wolfsburg vor einem „Druck-Spiel“, wie Trainer Ralph Hasenhüttl am Donnerstag sagte. Deshalb sei der „Auftrag“ auch ein „ganz, ganz logischer. Dieses Spiel gewinnen - darum geht es“.

VfL Bochum kann mit einem Sieg am VfL Wolfsburg vorbeiziehen

Im Falle einer Niederlage würde Bochum in der Tabelle an Wolfsburg vorbeiziehen. „Das Ergebnis steht über allem am Wochenende“, sagte Hasenhüttl, der weiter auf Stammkeeper Koen Casteels (Schulterprobleme) verzichten muss: „Er hat wieder trainiert, aber noch nicht voll mit der Mannschaft und ist daher noch keine Option.“

Vor dieser Saison verpflichtete der VfL teure Spieler wie den Kroaten Lovro Majer (25 Millionen), den Portugiesen Tiago Tomas (8 Millionen) oder den Tschechen Vaclav Cerny (8 Millionen). Sie alle wurden aber für ganz andere Ziele und Tabellenregionen geholt. Und sie alle haben bislang enttäuscht.

Schindzielorz und Hasenhüttl sollen den VfL Wolfsburg retten

Ein Schulterschluss zwischen Spielern, Fans und Verein in dieser Situation ist in Wolfsburg auch noch nicht zu erkennen. Dafür hat spätestens die Trennung von Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer das Klima zu sehr vergiftet. Der langjährige VfL-Profi war für viele das Gesicht des Clubs, die personifizierte Hoffnung auf eine erfolgreiche und von Kontinuität geprägte Zukunft. Nun steht sein Wechsel zu RB Leipzig fest.

Dass mit Hasenhüttl und Schindzielorz mitten in der entscheidenden Phase dieser Saison auf einmal zwei Neuzugänge die Verantwortung tragen, veranschaulicht das Wolfsburger Chaos ganz gut. Hasenhüttl ist erst seit einem Monat im Amt. Schindzielorz war nur für die zweite Reihe hinter seinem Freund Schäfer engagiert worden.

Auch interessant