Bochum. Das 1:4 gegen RB zeigte, dass einige Spieler beim VfL schwer zu ersetzen sind. Nun kehren wichtige Stammspieler zurück.
Es ist auch eine Qualität von Trainern, Spieler, die auf eine Position festgelegt schienen, auf einer anderen Position zu noch besseren Spielern zu machen. Beim VfL Bochum hat Trainer Thomas Letsch das in dieser Saison mit zwei Akteuren geschafft. Einer wird nach dem 1:4 gegen RB Leipzig zum Hoffnungsträger für das Spiel gegen den SC Freiburg (So., 15.30 Uhr, DAZN). Dabei sah es im Winter noch danach aus, dass er ausgeliehen wird.
Junior Bernardo hatten die Bochumer als Verstärkung für die Innenverteidigung geholt. Das eben auch, weil Letsch mit der Idee einer Dreierkette in die Saison gegangen war. Von der Idee hat sich Letsch bereits früh in der Hinrunde verabschiedet.
Letsch wollte Bernardo als starken Zweikämpfer im Team behalten
Bernardo wollte Letsch aber als starken Zweikämpfer im Team behalten. Deshalb funktionierte er ihn zum Linksverteidiger um. Woche für Woche zeigt der Brasilianer nun auf dieser Position gute bis sehr gute Leistungen. Dass er über diese Saison hinaus beim VfL Bochum bleibt, scheint fast ausgeschlossen.
Tim Oermann dagegen wird in der nächsten Saison mit sehr großer Wahrscheinlichkeit weiter für den VfL Bochum spielen. Auch ihn hat Letsch auf einer anderen Position, für Oermann zunächst durchaus ungewöhnlichen Position, gebracht. Oermann wurde vom Innenverteidiger zum Rechtsaußenverteidiger.
Gegen Freiburg könnte Oermann wieder in die Startelf kommen
Noah Loosli hat das Spiel gegen RB Leipzig nicht alleine verloren. Das 1:4 gegen den Champions-League-Teilnehmer aber zeigte, dass es nicht immer klappt, Spieler auf für sie ungewohnte Positionen zu stellen. Auch Loosli ist gelernter Innenverteidiger. Als er gegen Stuttgart in der Innenverteidigung spielte, machte er das nicht fehlerfrei, aber immerhin so gut, dass Bochum mit 1:0 gewann. Gegen Leipzig aber bekam Loosli seine Grenzen, beziehungsweise Schwächen aufgezeigt.
Oermann mit starkem Spiel gegen Stuttgart
Noch auffälliger als Loosli agierte im Spiel Ende Januar gegen Stuttgart bereits Tim Oermann. Er bekam es da mit Nationalspieler Chris Führich zu tun. Durch die Sperre von Cristian Gamboa war er gegen den Tabellendritten in die Startelf gerückt.
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Letsch hatte da die Wahl zwischen Oermann und dem deutlich erfahrenen Felix Passlack. Den Ausschlag wird letztlich Oermanns deutlich höhere Geschwindigkeit gegeben haben. Oermann kam gegen Stuttgart auf einen Top-Speed von 34,8 km/h. Damit schaffte er es immer wieder, Führich einzuholen, ihn zu stellen, auch wenn der ihn vielleicht im ersten Versuch ausgespielt zu haben schien.
Oermann soll sich in der Bundesliga beweisen
Erneut bestätigte Oermann damit die Hoffnungen, die die Bochumer Verantwortlichen in ihn haben. Lange war in dieser Saison eine Oermann-Leihe ein Thema. Inzwischen ist sie es nicht mehr. Oermann soll sich beim VfL Bochum in der Bundesliga beweisen.
Chris Führich, Jadon Sancho, Donyell Malen, Hugo Larsson, Omar Marmoush – es war eine illustre Auswahl an Gegenspielern, die er in den vergangenen Wochen bis zu seiner Verletzung im Spiel gegen die Bayern auf sich zu rennen sah.
Osterhage und Antwi-Adjei fallen weiter verletzt aus
„Er macht es clever“, sagte Letsch dazu. „Er rückt gut ein, wenn es über die linke Seite geht. Dann ist er in seinem Element. Aber auch auf der Seite macht er das stark, er schaltet sich gut nach vorn ein, ist mutig.“ Er hatte sich festgespielt bei Letsch. Nachdem er gegen die Bayern zur Halbzeit runter musste, verpasste er zwei Partien. Für das Heimspiel gegen Freiburg könnte er wieder ein Startelf-Kandidat werden.
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„Beim Tim Oermann sind wir sehr optimistisch“, sagte Letsch zumindest auf der Pressekonferenz nach dem Leipzig-Spiel über mögliche Rückkehrer aus dem Verletztenstand. Neben Oermann fehlen derzeit auch Patrick Osterhage und Christopher Andi-Adjei aufgrund muskulärer Probleme. „Wenn ich bei ihnen sage würde, ich hoffe darauf, dass sie bald zurückkommen“, sagte Letsch, „würde die medizinische Abteilung kommen und sagen, dass das viel zu optimistisch gewesen sei. Deshalb rechne ich mit Tim, mit den anderen eher nicht.“
Gegen Freiburg aber kehren nach abgelaufener Sperre immerhin auch Torwart Manuel Riemann und Erhan Masovic zurück. Moritz Kwarteng dagegen wird fehlen. Nach seinem Frustfoul gegen Leipzigs Loïs Openda und der Roten Karte wird er voraussichtlich zwei, wenn nicht sogar drei Spiele gesperrt verpassen.