Bochum. Diesmal hat der VfL der Qualität von Leipzig wenig entgegenzusetzen. Die Saison läuft doch wie erwartet. Ein Kommentar.
Blicke zurück sind oft mit einem Filter versehen. Dass der VfL Bochum in den letzten beiden Partien gegen RB Leipzig mächtig Glück hatte, hat VfL-Trainer Thomas Letsch aber keineswegs vergessen. Den 1:0-Sieg im Heimspiel in der Vorsaison und das 0:0 im Hinspiel dieser Saison hat er dann dennoch gerne genommen. Diesmal schien es indes so, als wäre das Glück des VfL Bochum gegen RB Leipzig aufgebraucht.
Hermann Gerland, Ur-Bochumer und Zitate-für-die-Ewigkeit-Lieferer, hat im Zusammenhang mit Glück mal gesagt: Immer Glück ist auch Können. Bezogen auf das 1:4 des VfL Bochum an diesem Spieltag gegen Leipzig heißt das allerdings auch, dass die Bochumer eben nicht an jedem Tag gegen Topteams der Bundesliga gewinnen.
Die Siege gegen Stuttgart und Bayern waren verdient
Gegen Stuttgart gab es im Ruhrstadion einen verdienten Sieg. Gegen die Bayern war der Sieg zwar etwas wackeliger, aber am Ende auch verdient. Gegen Leipzig verlor Bochum am Ende auch in dieser Höhe verdient. Es war die erste Niederlage im Ruhrstadion seit dem 1:3 gegen Gladbach. Danach wurde vieles, wenn auch nicht alles besser beim VfL Bochum.
In der Hinrunde gab es das 0:0 in Leipzig mit zwei gehaltenen Elfmetern von Manuel Riemann und danach das 1:3 gegen Gladbach. Erst danach wurde es stetig besser. Und das eben auch, weil Letsch die richtigen Schlüsse aus den Ergebnissen und Leistungen zog und eine Formation fand, die Stabilität lieferte und Erfolge brachte.
Letsch muss wieder die richtige Formation finden
Die richtige, die Erfolg versprechende Formation zu finden, ist für Letsch allerdings dieser Tage deutlich schwerer, als in der ersten Saisonhälfte.
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Spieler und Torhüter fallen gesperrt oder verletzt aus. Im Gegensatz zu anderen Teams der Liga kann der VfL Bochum eben nicht problemlos durchwechseln, sondern ist darauf angewiesen, dass die Spieler aus der zweiten Reihe liefern und im besten Fall überperformen, wenn sie denn sollen und müssen. Gegen Leipzig klappte das nicht.
VfL Bochum muss bis zum letzten Spieltag kämpfen
Es bleibt die Hoffnung darauf, dass der VfL Bochum auch jetzt die Fähigkeit zeigt, die ihn in der vergangenen Spielzeiten stark gemacht und die ihn dann zum Klassenerhalt geführt hat. Da lag der VfL Bochum mehr als einmal am Boden, war gefühlt drei Mal abgestiegen und stand dann doch wieder auf.
Am Ende des Tages bestätigt die zweite Niederlage in Reihe auch nur, dass dieser VfL Bochum auch in dieser Saison voraussichtlich bis zum letzten Spieltag darum kämpfen muss, in der Bundesliga zu bleiben. So wie es die Verantwortlichen des VfL Bochum mehr als einmal gesagt haben. Zwischendurch wollte das irgendwie keiner mehr hören - oder hatte es vergessen.
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Gerne hätten es alle, die es mit dem VfL Bochum halten, in dieser Saison einmal anders gehabt, etwas entspannter. Aber genau wie in den vergangenen beiden Spielzeiten so zeigt sich auch diesmal, dass es anstrengend, nervend und ein mit Niederlagen und Rückschlägen gepflasterter Weg bis hin zum Prädikat „unabsteigbar“ ist.