Bochum. Der VfL agiert auswärts um Klassen schlechter. Das 2:5 in Gladbach zeigt: Personell muss alles passen. Ein Kommentar.
Die Marketing-Abteilung des VfL Bochum hatte vor dem Spiel bei Borussia Mönchengladbach eine Idee. Sie riet Trainer Thomas Letsch dazu, einen hartweißen Hoodie mit Känguru-Tasche anzuziehen, auf dem in geprägter weißer Schrift VfL Bochum 1848 zu lesen ist. Als Glückspulli wird der Hoodie nicht in die Vereinsgeschichte eingehen.
An der Kleider-Wahl des Bochumer Trainers lag es aber mit Sicherheit nicht, dass der VfL Bochum so klar und so verdient mit 2:5 bei Borussia Mönchengladbach verlor. Hoodies schießen keine Tore. Oder auch: Ein weißer Hoodie macht noch keinen Klassenerhalt.
Der VfL Bochum zeigt erneut eine schwache Auswärtsleistung
Die Bochumer haben in dieser Saison auswärts schon einige schlechte Leistungen gezeigt. Gegen Gladbach war es nach dem 0:7 bei den Bayern die vielleicht zweitschlechteste Auswärtsleistung. Sie erinnerte durchaus an die 0:2-Niederlage in Gladbach am 31. Spieltag der Vorsaison.
Letsch hatte in der Woche vor dem neuerlichen Spiel in Gladbach gesagt, dass sein Team da gefühlt zum, dritten Mal während der Vorsaison bereits abgestiegen gewesen sei. Es kam bekanntlich anders. Bochum gewann danach gegen Augsburg, holte bei Hertha BSC einen Punkt, schlug Leverkusen. Am letzten Spieltag klappte es so mit dem direkten Klassenerhalt.
Der VfL Bochum ist weiter in einer komfortablen Situation
Zunächst einmal scheint es ein großer Vorteil zu sein, dass es nun der erst 23. Spieltag war. Elf mal drei Punkte sind noch zu vergeben. Dazu kommt, dass die derzeitige Tabellensituation der Bochumer in dieser Saison als komfortabel zu bezeichnen ist. Weiterhin haben sie einen klaren Vorsprung auf den Relegationsplatz und einen noch größeren auf die direkten Abstiegsplätze. In der Vorsaison lag Bochum nach dem 0:2 in Gladbach auf Platz 17.
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Das 2:5 bei wackeligen Mönchengladbachern, die erst durch den Sieg gegen Bochum die gleiche Punktzahl wie die Bochumer haben, kam dann aber auch irgendwie wenig überraschend zustande. Nach einem Sieg gegen Bayern München haben schon andere Teams geglaubt, dass es im nächsten Spiel mit etwas weniger Aufwand, etwas weniger Einsatz gehen könnte.
In der Heimtabelle liegt der VfL Bochum auf Platz neun
Bei dieser Bochumer Mannschaft ist es in dieser Saison aber genauso gut möglich, dass es die eklatante Auswärtsschwäche war, die zu dieser erneut nicht zum Punktgewinn ausreichenden Leistung führte.
Noch einmal zur Einordnung: In der Heimtabelle liegt der VfL Bochum auf Platz neun, hat von elf Spielen vier gewonnen und überhaupt nur eins verloren. Non-Fun-Fact: das war gegen Borussia Mönchengladbach.
In der Auswärtstabelle liegt der VfL Bochum auf Platz 17
In der Auswärtstabelle liegt der VfL Bochum auf Platz 17, hat von zwölf Spielen nur eins gewonnen.
Deutlich wurde gegen Mönchengladbach indes auch, dass beim VfL Bochum in dieser Spielzeit vor allem personell viel, wenn nicht alles passen muss. Weiterhin ist Kapitän Anthony Losilla nicht eins zu eins zu ersetzen. Auch der erneute Ausfall von Patrick Osterhage sowie der kurzfristige Ausfall von Christopher Antwi-Adjei machte sich negativ bemerkbar. Wenn dann noch Spieler, die bisher oft überzeugten, wieder einen gebrauchten Tag erwischen, wird es schwer.
Frühes Tor hilft dem VfL Bochum nicht
Wenig hilfreich war zudem, dass Bernardo ganz früh traf. Nach dem Tor, es wurde zurecht zurückgenommen, musste es sich bei den Bochumern nach dem 3:2 gegen die Bayern so anfühlen, dass es jetzt genauso glücklich weitergeht.
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Schädlich außerdem, wenn gefühlt jede Schiedsrichter-Entscheidung kommentiert wird. Da geht immer einiges an Energie verloren.
Zwei Heimspiele in Folge für den VfL Bochum
Gut ist, dass nun zwei Heimspiele in Reihe anstehen. Dass es dabei gegen den Champions-League-Anwärter RB Leipzig und Europa-League-Teilnehmer SC Freiburg geht, ist komplett egal. Wie erwähnt: Im Vonovia Ruhrstadion kann der VfL Bochum auch in dieser Saison gegen jedes Team gewinnen.
Mal abwarten, welches Produkt aus der Herren-Oberbekleidung die Marketing-Abteilung da für Thomas Letsch auswählt, damit es möglicherweise zum Glücksbringer wird. Der hartweiße Hoodie ist es nicht geworden. Auch wenn der sehr gut aussieht und Letsch wirklich gut steht.