Bochum. Der VfL Bochum hadert nach der 2:5-Klatsche bei Borussia Mönchengladbach mit der eigenen Spielweise und verspricht mehr Kampf.
Rückblickend waren die mahnenden Worte von Keven Schlotterbeck nach dem furiosen Sieg gegen den FC Bayern wohl doch angebracht. Am Samstagnachmittag kassierte der VfL Bochum bei Borussia Mönchengladbacheine herbe 2:5-Niederlage und musste eine große Enttäuschung verdauen. Vorgenommen hatte man sich beim direkten Konkurrenten weitaus mehr - zumal seit der Hinspiel-Niederlage die Entwicklung in die richtige Richtung ging.
„Das ist enttäuschend und absolut nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben“, ärgerte sich Bochums Sportdirektor Marc Lettau nach dem Spiel. „Wir müssen von Woche zu Woche fokussiert sein. Man muss in jedem Spiel ans Limit kommen“, so der 38-Jährige. In Mönchengladbach gelang dem VfL Bochum das nur in den ersten Minuten der Partie.
Führung des VfL Bochum zurückgenommen
„Wir sind gut ins Spiel gekommen und sind es so angegangen, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagte Letsch am Samstagabend auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Kurzzeitig konnte der VfL Bochum sogar über einen vermeintlichen Treffer jubeln. Bernardo traf nach vier Minuten - bekam den Ball aber zuvor an den Arm. „Ich hatte das Gefühl, dass ich den Ball mit meiner Hand treffe“, sagte der Linksverteidiger.
Danach kam „ein Bruch ins Spiel“, wie es Letsch sagte. „Wir haben den Gegner eingeladen, in Umschaltsituationen zu kommen. Es war keine gute erste Halbzeit. Das lag unter anderem daran, dass der VfL Bochum es nicht schaffte, sein aggressives Pressingsspiel lückenlos aufzuziehen. Immer wieder konnten sich die Gladbacher daraus befreien und schnell umschalten. „Wir haben heute kein gutes Spiel gemacht, es war insgesamt schlecht“, sagte Bernardo.
VfL Bochum will weiter kämpfen
Besonders in den ersten 45 Minuten hatte der VfL Bochum kaum Zugriff auf die Gladbacher und lag - auch aufgrund strittiger Schiedsrichter-Situationen und eines Eigentors von Cristian Gamboa mit 0:2 zurück. „Heute waren die ersten 45 Minuten komisch. Wir waren nicht auf dem Platz“, sagte dieser, der für den verletzten Tim Oermann wieder in die Startelf rückte und nicht den glücklichsten Tag erwischte.
Vier Stammspieler musste Trainer Letsch am Samstag ersetzen, weil neben Oermann auch Christopher Antwi-Adjei, Patrick Osterhage (beide Muskelprobleme) und Anthony Losilla (Gelbsperre) fehlten. Eine Qualitätsfrage sei es aber nicht gewesen, waren sich die Beteiligten einig. „Wir haben einen sehr guten Kader. Wenn ein Spieler fehlt, kommt ein anderer und bringt ein ähnliches Niveau. Das Problem war, dass wir nicht gut als Mannschaft gespielt haben“, sagte Bernardo. Und so gilt beim VfL Bochum nach einer Woche der Achterbahn-Gefühle: „Wir gewinnen zusammen, wir verlieren zusammen. Wir kämpfen weiter“, sagte Gamboa.