Bochum. Nach intensivem Kampf kassierte der VfL Bochum gegen Augsburg ein spätes 1:1 per Elfmeter. Die Noten.

Mit viel Leidenschaft verteidigte der VfL Bochum in der zweiten Halbzeit, nach VAR-Entscheid gab es Handelfmeter kurz vor Schluss - 1:1 gegen Augsburg. Broschinski trifft artistisch per Fallrückzieher, ein Spieler verdient sich eine 1. Die Einzelkritik.

Manuel Riemann: Zweites Heimspiel in Folge ohne Gegentor aus dem Spiel heraus, beim Elfmetertreffer machtlos. Ganz große Paraden musste Riemann nicht zeigen, war aber vor allem in Augsburgs Drangphasen im zweiten Durchgang immer da, wo er benötigt wurde. Eine verunglückte Faustabwehr bügelte er sofort selbst wieder aus. Note: 2,5

Tim Oermann hat sich festgespielt als Rechtsverteidiger, überzeugte gegen Augsburg mit Vargas (r.).
Tim Oermann hat sich festgespielt als Rechtsverteidiger, überzeugte gegen Augsburg mit Vargas (r.). © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Tim Oermann: Der 20-Jährige hat sich fest gespielt, diesmal hatte er keinen Führich, keinen Sancho gegen sich, sondern dank des 4-4-2 von Augsburg auch etwas mehr Freiheiten. Die nutzte er mit Selbstvertrauen, war defensiv meist zur Stelle. Note: 2,5

Ivan Ordets: Bekam es oft mit dem robusten Tietz zu tun, zeigte, wer seinen starken Körper noch stärker einsetzen kann. War mehrmals mit einem Block, einem rausgestellten Fuß zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Drehte sich nach dem Schuss von Maier noch weg, der Ball ging an seine Hand statt aufs Tor. Nach Video-Entscheid gab Schiedsrichter Ittrich Strafstoß. Bitter. Dennoch eine starke Performance des Ukrainers - Note: 2,5

VfL Bochum: Osterhages Sololauf bleibt unbelohnt

Erhan Masovic: Erst fehlte Ivan Ordets lange, zuletzt Keven Schlotterbeck. Zwei Abwehrchefs. Der Serbe spielte immer, und er bewies gegen Demirovic, den zehnmaligen Torschützen, oder mal Tietz, warum das so ist. Es wird spannend sein zu sehen, ob ein Schlotterbeck ohne Trainingsrückstand ihn wieder verdrängt. Nötig scheint es derzeit nicht, auch wenn er in der zweiten Halbzeit nicht mehr ganz so dominierend war. Note: 2,5

Bernardo: Laufstark, zweikampfstark, schnell, gut im Aufbau, mit feiner Technik und Übersicht, zur Not eben auch mal rustikal, was dann immer noch elegant wirkt: Dass der Brasilianer als Linksverteidiger gesetzt ist, hat gute Gründe und war auch gegen Augsburg wieder bestens zu sehen. Jensen, Vargas und Co. hatten kein Vergnügen mit Bernardo. Note: 1,5

Moritz Broschinski bejubelt seinen Treffer zum 1:0.
Moritz Broschinski bejubelt seinen Treffer zum 1:0. © Jürgen Fromme /firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Patrick Osterhage: Die erste halbe Stunde gehörte dem Dortmunder, der noch mehr Meter machte als der Rest, der das Heft des Handelns immer mehr in die Hand nimmt. Beispielhaft für sein Selbstverständnis: Sein Super-Solo durchs Zentrum in Minute acht, der Schuss mit dem schwächeren rechten Fuß ging knapp links vorbei. Auch defensiv unermüdlich, vor allem in Durchgang zwei, als er tiefer agieren musste. Note: 2

Anthony Losilla: Spielte den defensivsten Part im Zentrum, lief gewohnt viel, lief die Räume zu, verteidigte am Ende im eigenen Sechzehner mit jedem Zeh. Der Kapitän bleibt ein Faktor für die Ordnung, die am Ende etwas verloren ging gegen drückende Augsburger. Note: 2,5

VfL Bochum: Stöger ist diesmal kein entscheidender Faktor

Kevin Stöger (bis 68.): War lange nicht so präsent wie in so vielen Spielen dieser Saison, als er das Spiel oft genug prägte. Neben ein paar feinen Kurzpässen gelang nicht sonderlich viel, sein tiefer Pass fand zu oft den Gegner. Note: 4

Matus Bero (bis 90. +3): Spielte im 4-2-2-2 mit einem flexiblen, rotierenden Zentrum diesmal klar innen hinter der Doppelspitze. War viel unterwegs, holte Bälle, setzte zu tiefen Läufen an. Im zweiten Durchgang mehr defensiv gefordert. Vergab das 2:0 frei vor Dahmen. Eine der stärksten Leistungen des Mentalitätsspielers in den letzten Wochen. Note: 2,5

Christopher Antwi-Adjei (bis 68.): Links ist seine Seite, links ist die Seite des VfL mit Bernardo dahinter, auch bei einer Doppelspitze, die er mit Broschinski bildete. Der Dribbler war wieder viel unterwegs, spielfreudig, arbeitete nach hinten mit, brachte auch Flanken in den Sechzehner wie vor dem 1:0. Zog ab von rechts, traf den Außenpfosten. Tauchte in der zweiten Halbzeit offensiv ab. Note: 3

News und Hintergründe zum VfL Bochum

Moritz Broschinski (bis 79.): Fallrückzieher, wer ist Klaus Fischer? Artistisch und handlungsschnell flog er durch die Luft, was für ein Tor des Monats! Auch zuvor sehr fleißig, gab Broschinski dieses 1:0, sein erster Saisontreffer weiter Auftrieb. Zögerte bei einem Konter vielleicht etwas zu lange, Dahmen hielt (52.). Ackerte als Anläufer, als erster Verteidiger, war bei Kontern präsent, legte perfekt quer auf Bero, der verzog. Note: 2

Eingewechselt: Keven Schlotterbeck (68.), Moritz Kwarteng (68.), Maximilian Wittek (79.), Philipp Hofmann (90. +3), alle ohne Note

Reserve: Thiede – Gamboa, Wittek, Daschner, Förster, Paciencia