Bochum. Gegen Berlin kann es erneut sein, dass der VfL Bochum viel Ballbesitz hat. Diesmal soll der VfL besser vorbereitet sein.
Die Abwehr des VfL Bochum hatte sich zuletzt stabilisiert. Im Schnitt musste das Team von Trainer Thomas Letsch nur noch ein Gegentor im Schnitt pro Spiel hinnehmen. Gegen die TSG Hoffenheim gab es dann wieder drei Gegentore. Ein Grund für die 1:3-Niederlage war, dass Letsch die Abwehr hatte umbauen müssen. Gegen Union Berlin wird er seine Defensive voraussichtlich noch einmal neu gestalten müssen.
Zum Trainingsstart in die Woche fehlten gleich vier Innenverteidiger. Letsch klärte dann auf, warum sie fehlten. „Keven Schlotterbeck hat eine Magen-Darm-Geschichte, die ihn gerade außer Gefecht setzt. Erhan Masovic hat leider eine Erkältung, die schleppt er schon länger mit sich herum. Noah Loosli kann derzeit auch noch nicht mit der Mannschaft trainieren.“ Und der vierte sei Ivan Ordets. Er fehlt seit dem Spiel gegen Gladbach. „Ivan Ordets ist Ivan Orderts“, sagte Letsch. „Der ist da, hat auch schon etwas mit dem Ball gemacht. Aber bei ihm hat sich nichts verändert, wir gehen davon aus, dass er dieses Jahr nicht mehr spielt.“
Die Innenverteidiger gegen Berlin könnten Bernardo und Oermann heißen
Fallen Schlotterbeck und Masovic und Loosli weiter aus, könnten die Innenverteidiger gegen Union Berlin Bernardo und Tim Oermann heißen. Bei ihnen sehe es zumindest für einen Einsatz gut aus, sagte Letsch. „Bei den anderen müssen wir schauen. Bei Erhan Masovic bin ich recht optimistisch, bei Keven Schlotterbeck hoffen wir. Wie es so manchmal ist, hat es jetzt eine Position getroffen, auf der wir eigentlich sehr gut besetzt sind und sechs Spieler haben, haben wir momentan vier Ausfälle. Das ist nicht gut.“
Gut ist weiterhin auch nicht die Effektivität der Bochumer vor dem gegnerischen Tor. Es ist ein Thema, dass die Bochumer bereits die gesamte Saison begleitet. „Wir schießen nicht zu wenig Tore“, sagte Letsch. „Zuletzt haben wir vier Stück gemacht. Aber die Effektivität muss höher werden. Gegen Hoffenheim haben wir die Situation mit Takuma Asano oder später mit dem Pass von Christopher Antwi-Adjei auf Goncalo Paciencia, den er schlecht spielt. Das sind Situationen, die große Torchancen sind. Die eine Chance war früh im zweiten Abschnitt, die andere in der 70. Minute. Wenn wir da das 1:2 machen, dann sind wir zurück im Spiel. Aber wenn du die halt nicht machst, wenn du ohnehin schon im Rückstand bist, dann wird es schwer ein Spiel zu drehen. Es ist altes Thema. Da müssen wir besser werden.“
Der VfL Bochum hatte Ballbesitz, wo es keinen interessiert
In Summe habe sein Team ein ordentliches Spiel gemacht. „Wir waren aber nicht gut genug, um gegen Hoffenheim zu gewinnen, weil sie besser waren in den Umschaltmomenten, weil sie gefährlicher waren und weil wir in den entscheidenden Momenten unsere Fehler gemacht haben.“ Es sei ein untypisches Spiel für sein Team gewesen, „weil wir viel Ballbesitz hatten. Dadurch sind wir gerade im ersten Abschnitt nicht vorne reingekommen. Wir hatten Ballbesitz, wo es keinen interessiert. Und in den Umschaltmomenten von Hoffenheim waren wir nicht gut“.
Gegen Union Berlin könnte auf die Bochumer eine ähnliche Aufgabenstellung zukommen. Unter Urs Fischer haben es die Berliner lange erfolgreich so gemacht, dass sie den Gegner haben spielen lassen. „Der neue Trainer Nenad Bjelica hat einen etwas anderen Ansatz“, sagte Letsch. „Aber es kann natürlich dennoch passieren. Uns stellt sich die Frage, ob wir es mitmachen. Wir nehmen aus dem Hoffenheim-Spiel mit, dass es nicht unser typisches Spiel war. Es war eher so wie gegen Augsburg. Da haben wir gut gespielt, haben das Spiel kontrolliert. Da waren die Anschlusssituationen nicht gut. Die Frage ist, ist das unsere Stärke, wollen wir das? Wenn wir das so spielen, brauchen wir vorne offensivere Spieler als wir sie jetzt gegen Hoffenheim auf dem Platz hatten. Das ist genau das, was wir überlegen müssen. Wollen wir das eine oder das andere und welche Spieler sind dann jeweils die richtigen.“
Hier geht es zum VfL-Talk der WAZ Bochum und Radio Bochum: Hofmann hat keine Argumente mehr