Bochum. Einige Ausfälle gab es beim Training des VfL Bochum, fürs Heidenheim-Spiel ist wohl nur eine Position offen. Letsch rechtfertigt vier freie Tage.

Vier Tage hatten die Profis des VfL Bochum frei, und ein Routinier wie Cristian Gamboa hat sie ebenso genossen wie viele andere Spieler, wie der Trainer selbst. „Die Stimmung“, sagte Gamboa nach der ersten Einheit der Woche am Dienstag, „ist richtig gut.“ Der Frust vom Köln-1:1, der gefühlten Niederlage im letzten Heimspiel, ist verflogen. Ein bisschen ärgerte sich der seit Wochen gesetzte Rechtsverteidiger, denn er hatte das Trainingsspiel gerade eben knapp verloren. „Ich will immer gewinnen. Aber wichtig ist das nächste Spiel in Heidenheim“, sagte Gamboa. Am Totensonntag (26. November, 15.30 Uhr) gastiert der VfL beim Aufsteiger, der einen Platz (13) und einen Punkt (10) besser dasteht als der VfL.

Auch Letsch tankte neue Kraft, bestätigte der Coach vor den letzten fünf Partien des Jahres. Er war unter anderem mit seiner Familie bei den Tennis-Weltmeisterschaften in Turin, sah alle vier Halbfinalpartien. Kritische Stimmen, mitten in der Saison dürfe man doch nicht vier Tage in Folge freigeben, wies er von sich.

Letsch zu freien Tagen: Spieler hatten Trainings-Programm mit

„Wir spielen erst am Sonntag in Heidenheim, deshalb haben wir den Montag noch freigemacht, sonst hätten wir trainiert“, meinte er. Alle Spieler hätten ein individuell abgestimmtes Trainingsprogramm absolviert von Freitag bis Montag. Auf dem Platz wolle er kein „Alibi-Training“ absolvieren mit dem Team, nur „weil es nach außen gut aussieht. Wir trainieren so, wie wir es als sinnvoll erachten, losgelöst auch von Ergebnissen.“ Fünf Trainingstage stehen an vor dem Spiel in Heidenheim, ein normaler Rhythmus, so Letsch: „Wir werden gut vorbereitet sein.“

Wie zuletzt in Darmstadt will Cristian Gamboa (vorne) mit dem VfL Bochum auch in Heidenheim gewinnen, es wäre der zweite Saisonsieg.
Wie zuletzt in Darmstadt will Cristian Gamboa (vorne) mit dem VfL Bochum auch in Heidenheim gewinnen, es wäre der zweite Saisonsieg. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Einige Profis haben allerdings weniger Training, denn am Dienstag war der Platz überschaubar gefüllt. Neun gegen neun spielte man am Ende. Die Nationalspieler fehlten noch. Takuma Asano (Japan) und Tim Oermann werden am Donnerstag, spätestens Freitag (Asano) sowie am Mittwoch (Oermann) wieder dazustoßen. Die Talente Mats Pannewig und Moritz Römling waren nur kurz draußen, weil sie am Abend mit der U21 des VfL ein Testspiel gegen Wiemelhausen bestreiten. Für die Partie in Heidenheim kommen sie ohnehin nicht infrage.

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Riemann mit Rippenproblemen, Heidenheim-Einsatz soll aber nicht gefährdet sein

Anders als Torwart Manuel Riemann. Die Nummer eins fehlte wegen leichter Probleme an der Rippe, wurde untersucht. Thomas Letsch hat aber „keine Sorge, dass er länger fehlen wird“, so der Coach. Die Partie in Heidenheim sei nach aktuellem Stand nicht gefährdet. Da die Nummer zwei, Michael Esser, weiterhin ausfällt nach seiner Knieproblematik, stünde nur Niklas Thiede als Ersatz parat. Esser spulte ein Lauf- und Sprintprogramm ab, „wir tasten uns ran“, sagte er. Torwartspezifisches Training absolviert der Routinier, der seit August schon passen muss, aber noch nicht.

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In der Defensive fehlte neben Ivan Ordets (schwere Muskelverletzung, so die offizielle Klubangabe), mit dessen Comeback Letsch trotz gut verlaufener Reha nicht mehr in diesem Jahr rechnet, auch Noah Loosli. Der Schweizer hatte sich beim Testspiel vergangenen Mittwoch bei De Graafschap leicht an der Hüfte verletzt. „Noah wurde heute individuell belastet, morgen wahrscheinlich auch noch“, sagte Letsch, der ihn „im Laufe der Woche zurückerwartet.“

Paciencia trainiert nur individuell, Soares ebenfalls

Etwas eher könnte es bei Stürmer Goncalo Paciencia gehen, der – wie schon häufiger – „leichte muskuläre Probleme“ habe, so Letsch. Nur ein individuelles Laufprogramm absolvierte zudem Danilo Soares, der Außenverteidiger hatte sich vor dem Köln-Spiel am Knie leicht verletzt.

Da auch Matus Bero weiterhin fehlt, liegt die Startelf für das Heidenheim-Spiel damit bis auf eine Position auf der Hand. Ein Einsatz von Beginn an dürfte für Loosli, Paciencia und Soares wohl nicht infrage kommen, zumal der VfL gegen Köln über weite Strecken ja überzeugt hatte ohne dieses Trio in der Startelf. Wieder dabei sein wird der gegen den FC fehlende und von Letsch mit einer Startelf-Garantie ausgestattete Kapitän Anthony Losilla, der mit dem zuletzt starken Patrick Osterhage und dem gesetzten Kevin Stöger das Zentrum bilden dürfte.

Viererkette steht – Kwarteng, Antwi-Adjei und Daschner kämpfen um einen Platz

Die Viererkette mit Keven Schlotterbeck und Erhan Masovic innen sowie Bernardo und Gamboa außen ließ wenig Chancen zu gegen den FC, überzeugte auch in Darmstadt dem bisher einzigen Sieg. Philipp Hofmann und Takuma Asano bilden die Offensive – ein Platz wäre dann noch frei.

Lukas Daschner spielte offensiv gut gegen Köln, ist aber eher ein zentraler Spieler. Moritz-Broni Kwarteng legte wie Daschner zuletzt los gegen Köln, alternativ könnte Christopher Antwi-Adjei die Flügelzange mit Asano bilden.