Bochum. Die WAZ lud ein, 100 Leserinnen und Leser kamen ins DFB-Museum. Ata Lameck und Ralf Zumdick plauderten im Legenden-Talk herrliche Anekdoten aus.

30 Jahre VfL Bochum nahmen am Donnerstagabend auf der Bühne im Deutschen Fußballmuseum Platz. Michael „Ata“ Lameck, 16 Jahre für den VfL als Profi aktiv, und Ralf „Katze“ Zumdick, VfL-Torwart von 1981 bis 1995, waren zu Gast im WAZ-Legenden-Talk, exklusiv für Abonnentinnen und Abonnenten.

In Kooperation mit dem Deutschen Fußballmuseum und dem Ruhr Museum, die gemeinsam die Ausstellung „Mythos und Moderne – Fußball im Ruhrgebiet“ auf Zollverein mit über 450 Fotos auf die Beine gestellt haben, bekamen 100 Leserinnen und Leser eine Führung durch das Fußballmuseum – natürlich auf den Spuren des VfL Bochum.

Beim launigen WAZ-Legendenabend in Dortmund: Ralf Zumdick (2.v.l.) und Michael Lameck, umrahmt von den WAZ-Reportern Markus Rensinghoff (l.) und Ralf Ritter.
Beim launigen WAZ-Legendenabend in Dortmund: Ralf Zumdick (2.v.l.) und Michael Lameck, umrahmt von den WAZ-Reportern Markus Rensinghoff (l.) und Ralf Ritter. © FUNKE Foto Services | Lars Heidrich

Vom Aufstiegsring, Immer-Klassenerhalt und ein Kilo zu viel

Der Aufstiegsring von 1971 ist neben dem Faber-Kulttrikot und dem Sondertrikot „Mein Freund ist Ausländer“ eines der besonderen Exponate mit VfL-Bezug, das in Dortmund ausgestellt wird. „Für den Klassenerhalt haben wir damals keinen bekommen“, monierte grinsend „Ata“ Lameck, der Dauerbrenner der Unabsteigbaren, im anschließenden Legenden-Talk, moderiert von den WAZ-Redakteuren Ralf Ritter und Markus Rensinghoff. Er spielte von 1972 bis 1988 für den VfL in der Bundesliga, davon sieben Jahre gemeinsam mit „Katze“ Zumdick. Und beide plauderten locker drauflos, spielten Doppelpass, erzählten herrliche Anekdoten.

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„Als ich aus Münster nach Bochum kam, hat Ata mich an die Hand genommen“, sagte Zumdick, der wohl nicht ganz austrainiert war zu Beginn. Lameck ließ sich einen Seitenhieb nicht nehmen: „Wir haben das Kilo zu viel bei Dir direkt abtrainiert.“

Lameck nach seinem Bundesliga-Debüt: Das soll alles sein?

Beide spielten nie für einen anderen Verein in der Bundesliga. Sein erstes Spiel in der Eliteliga absolvierte Essener „Ata“ Lameck, gekommen aus Essen, mit dem VfL in Braunschweig, 1972. Nach dem 2:0 war die Verwunderung groß: „Ich habe gedacht, das kann ja hier nicht alles sein. Es wurde dann aber immer etwas schwieriger.“ Besonders die Flutlicht-Einweihung gegen Borussia Mönchengladbach (3:0), das 5:6 gegen den FC Bayern und der 6:0-Sieg auf Schalke direkt nach einer US-Reise Anfang der 80er sind seine Top-Drei-Spiele.

Zumdick leistete sich gleich im ersten Startelf-Einsatz gegen Stuttgart einen folgenschweren Fehler, als er bei einem Abschlag wegrutschte, einen Gegenspieler den Ball vor den Kopf schoss und so ein Gegentor kassierte. Heute kann er drüber schmunzeln. „Rolf Schafstall hat danach ein halbes Jahr kein Wort mehr mit mir geredet“, verriet er. Am Ende waren es 14 VfL-Jahre auf dem Feld, anschließend war er lange als Co-Trainer und Cheftrainer für den VfL im Einsatz, dann knapp zwei Jahrzehnte meist als Co-Trainer von Thomas Doll in der halben Welt unterwegs, unter anderem in Ungarn, der Türkei, Zypern.

Mit der Müllabfuhr zum Training - Klassenerhalt ist drin auch dieses Jahr

Gefeiert, ja, das wurde auch viel in Zeiten ohne Handys. „Nach dem Uefa-Cup-Sieg gegen Brügge haben wir die Nacht durchgefeiert und sind am Morgen mit der Müllabführ zurück zum Training an der Castroper Straße gefahren“, plauderte Zumdick, damals als Co an der Seite von Cheftrainer Klaus Toppmöller beim VfL. Und heute? Ata Lameck ist immer im Stadion, Zumdick oft. Den Klassenerhalt traut das Duo der Elf von Thomas Letsch auf jeden Fall zu: „Gegen Köln haben sie gut gespielt.