Bochum. Beim Spiel zwischen dem VfL Bochum und 1. FC Köln gab es Probleme am Gästeeingang. Verein und Polizei wehren sich gegen Fan-Kritik.

Die Ereignisse vom Samstagabend hallen nach: Am Gästeeingang des Ruhrstadions kam es vor der Partie des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln zu Problemen zwischen Polizei, Ordnungsdienst und Gästeanhängern. Fans des 1. FC Köln kritisierten das Einlasskonzept und das Auftreten der Polizei im Nachgang scharf. Nun wehren sich der VfL Bochum und die Polizei auf Nachfrage unserer Redaktion gegen diese Vorwürfe.

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Polizei und Verein verweisen darauf, dass es zu den Problemen erst gekommen sei, nachdem die organisierte Fanszene gut 40 Minuten vor Anpfiff am Stadion ankam. „Die ersten Fans dieser Gruppierung haben sich noch normal kontrollieren lassen und auch Zugang zum Stadion erhalten. Dann wollte die noch verbleibende Gruppe von 300 Personen die Vorkontrolle überlaufen, was zum Einsatz der Polizei führte“, teilte der Verein auf Nachfrage mit. Fans, mit denen unsere Redaktion sprach, kritisierten derweil schon am Samstag das schon im Vorfeld erfolgte „Einkesseln“ durch die Polizei. Die Polizei hingegen teilte auf Anfrage mit, dass ihre Präsenz zur „Gefahrenabwehr“ und zur Unterstützung des Ordnungsdienstes dienste, nachdem die Ultras des 1. FC Köln „augenscheinlich den Eingang direkt gewaltsam“ überlaufen wollten.

Polizei rechtfertigt Einsatz von Pfefferspray

Für Kritik seitens der Fans sorgten zwei Kontrollstationen, die den Einlass zusätzlich verzögert hätten. So gab es zunächst eine erste Karten- und Personenkontrolle, bevor die Drehkreuze mit den gültigen Karten durchquert wurden. „Die Personenkontrolle nach erfolgtem Einlass innerhalb des Stadions, wie sie am Vonovia Ruhstadion für die Heimfans durchgeführt wird, hat sich für die Gästefans in der Vergangenheit nicht bewährt“, teilte der Verein mit.

Im Zuge der Probleme am Gästeeingang wurden zwischenzeitlich auch die Tore geschlossen und Fans am Ausgang gehindert. Dies sei laut Polizei nötig gewesen, „um einen unkontrollierten Einlass der Kölner Anhänger zu unterbinden“. Rund um diese Situation kam es auch zum Einsatz von Pfefferspray seitens der Polizei, bei dem laut Kölner Fans auch Unbeteiligte verletzt wurden. Laut Polizei sei diese Maßnahme nötig gewesen, weil Einsatzkräfte „unvermittelt mittels Schläge und Tritten unter anderem gegen den Kopf, die Brust sowie Oberschenkel massiv angegriffen“ worden seien. Noch lägen der Polizei keine Erkenntnisse darüber vor, ob auch Unbeteiligte etwas abbekommen hätten. Erst nachdem die Kölner Ultras sich dazu entschieden hatten, die Heimreise anzutreten, entspannte sich die Situation.

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Ein weiterer Vorwurf seitens der Kölner Anhänger war, dass die Einlasssituation seit Jahren problematisch am Ruhrstadion sei. Dies könnte der VfL „so nicht stehen lassen“, teilte der Verein mit. „Als Reaktion auf Probleme, die es bei Spielen in der Saison 2018/19 unter anderem gegen den 1. FC Köln gab, wurde ein zweiter Einlassbereich für die Gästefans geschaffen, der erst in diesem Sommer erneut angepasst wurde. Zudem haben wir auf freiwilliger Basis die Anzahl der Gästefans erheblich reduziert (2700 statt der genehmigten 3300 Zuschauer), um die Abläufe besser organisiert zu bekommen“, heißt es von Vereinsseite.

Polizei und VfL Bochum: Kölner Fanszene sollte sich hinterfragen

Vielmehr sollte sich die Kölner Fanszene „hier auch selbst hinterfragen“, teilte der Verein mit. Schließlich seien seit dem Wiederaufstieg auch die Risikospiele gegen den BVB ohne Probleme abgewickelt worden. Darauf verweist auch die Polizei: „Selbst bei einem ausverkauften Gästebereich haben es die Gastfans anderer Mannschaften auch bei intensiv durchgeführten Personenkontrollen durch den Ordnungsdienst bisher immer geschafft, pünktlich zum Anpfiff im Stadion zu sein.“