Bochum. Patrick Osterhage hat sich seinen Platz beim VfL Bochum erarbeitet. Gegen Köln wird er starten. Konkurrenzkampf mit Bero will er sich stellen.
Manchmal kann es so einfach sein. Immer, wenn Patrick Osterhage in dieser Saison beim VfL Bochum in einem Bundesligaspiel von Beginn an auf dem Platz stand, hat Bochum nicht verloren. Okay, Osterhage hat bisher erst zweimal von Beginn an gespielt, beim 0:0 gegen Leipzig und zuletzt beim ersten Saisonsieg, dem 2:1 beim SV Darmstadt. Wenn sich das aber auch beim kommenden Heimspiel als gewinnbringend herausstellen würde, wenn Osterhage beginnt, wäre beim VfL darüber keiner böse. Dauerhaft gesetzt wäre Osterhage dann dennoch nicht.
Der Mittelfeldspieler, seit 2021 im Verein und inzwischen mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet, weiß das selbst nur zu gut. „Ich habe es schon häufiger betont. Ich will immer spielen. Die beiden Spiele gegen Leipzig und Darmstadt haben wir gepunktet, das ist gut. Darauf will ich mich aber nicht ausruhen. Ich will mich verbessern und mit meinen Leistungen der Mannschaft helfen, um Punkte zu holen. Am Ende ist es aber immer noch die Entscheidung des Trainers.“
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Die wird es dann auch sein, wenn Matus Bero zurückkommt. Der Slowene fällt derzeit verletzt aus. Zu Saisonbeginn war er im Mittelfeld der Bochumer gesetzt, Osterhage kam nicht an ihm vorbei. Nun aber hat Osterhage die Nase vorn, kann sich in den Spielen empfehlen. Dass sich seine Einsatzchancen relativieren, wenn Bero zurückkommt, weiß er. So eine Situation aber ist für ihn nicht neu. In seiner Zeit beim VfL war er bisher nicht gesetzt und hatte einen Stammplatz.
VfL Bochum: Matus Bero "ein Kontrahent" für Osterhage
„Ich freue mich für Matus Bero, wenn er möglichst schnell wieder da ist“, sagt Osterhage dann auch. „Wenn er dann wieder da ist, ist er ein Kontrahent um einen Platz im Team oder im Kader. Diese Konkurrenz ist jetzt aber auch da, daher ändert sich für mich nichts.“
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Osterhage hat inzwischen Erfahrung aus zwei Bundesliga-Spielzeiten, in denen es für den VfL Bochum jeweils gegen den Abstieg ging. In der Vorsaison stand er 29 Mal im Kader, elf Mal in der Startelf, wurde zwölf Mal eingewechselt. In der ersten Saison nach der Rückkehr in die Bundesliga stand er ebenso 29 Mal im Kader, spielte aber nur sechs Partien von Beginn an und wurde sieben Mal eingewechselt. Er deutliche Steigerung ist unverkennbar.
Osterhage hat sich inzwischen seinen Platz im Team erarbeitet – und das unabhängig vom Alter. „Ich fühle mich nicht mehr als junger Spieler“, sagt der 23-Jährige. „Jeder kann sich bei uns einbringen. So sollte es auch sein. Da geht der Trend ja eh hin, dass auch in anderen Mannschaften junge Spieler Verantwortung übernehmen. Alter ist nur eine Zahl. So ist es auch hier beim VfL Bochum.“
Gegen Darmstadt verlor der VfL Bochum zu schnell die Bälle
Es habe auch nichts mit dem Alter zu tun, wie man sich einbringe. „Ich bin auch nicht der Spieler, der es an die große Glocke hängt, wenn er mal etwas sagt oder etwas macht, ich möchte mich nicht selbst darstellen. Bei uns in der Mannschaft ist es ganz normal, dass man sich unabhängig vom Alter über Dinge austauscht. Dieser Austausch zum Beispiel über Taktik ist wichtig für mich und für das Team.“
Gegen den 1. FC Köln ist fest damit zu rechnen, dass Osterhage in der Startelf steht. Im Spiel gegen Darmstadt war auch in seinem Spiel nicht alles ohne Fehler. Das Mittelfeld mit Kevin Stöger, Anthony Losilla und ihm aber hatte seinen Anteil am Sieg – auch wenn Trainer Thomas Letsch und Sportdirektor Marc Lettau monierten, dass gerade das Mittelfeld die Bälle im Spielaufbau zu schnell wieder verlor.
„Gegen Darmstadt war es extrem, dass auch Bälle schnell weg waren, die normalerweise nicht weg sind“, sagte Osterhage. „Wir hatten mehr Räume und hätten die auch besser nutzen müssen. Dass wir es können, das wissen wir. Deshalb mache ich mir darüber auch keine Gedanken, dass es zur Gewohnheit wird, dass wir schnell den Ball verlieren, sondern dass es eher anders herumläuft, dass wir ruhiger sind und Situationen besser ausspielen.“
VfL Bochum spielt zum Start in den Karneval gegen den 1. FC Köln
Mehr Gedanken machte er sich über seine vergebene Torchance gegen Darmstadt. Da hätte er gegen Ende des erste Durchgangs auf 2:0 stellen können. Aus zehn Metern Entfernung schoss er weit über das Tor. „Das hat mich noch länger geärgert. Nicht im Spiel, dafür ist da keine Zeit. Nach dem Spiel ärgert es mich schon sehr, weil ich weiß, dass ich es besser machen kann und besser machen muss und dass ich auch den Anspruch habe, es besser zu machen. Es hat mich beschäftigt. Aber irgendwann ist es abgehakt.“
Die volle Konzentration gilt längst dem Samstag, gilt dem Spiel gegen Köln. Dass das Datum des Spiels ein besonderes für die Kölner, sicher vor allem auch für die Kölner Fans ist, hat er auf dem Schirm. Entsprechend fällt seine Antwort auf die Frage aus, wo er am Samstag um 11.11 Uhr sein wird. „Ich denke, ich werde hier sein mit der Mannschaft, wir werden ein bisschen Anschwitzen und uns dann auf das Spiel gegen Köln vorbereiten. Natürlich wollen wir den Kölnern den Elften im Elften etwas versauen. Ich war noch nie zu diesem Termin in Köln oder habe dort Karneval gefeiert. Ich komme aus dem Norden, da wird das nicht so gefeiert wie hier. Ich habe es schon auf dem Schirm, für mich ist es aber ein Tag wie jeder andere.“
VfL Bochum: Gegen Köln soll der zweite Sieg her
Er könne sich auch vorstellen, dass es ein ähnliches Spiel wie gegen Darmstadt werde. „Die Kölner spielen intensiven Fußball, wir auch, wir wollen unsere Fans mitnehmen. Deswegen kann es hin und her gehen. Darmstadt hat uns hoch angelaufen. Dann kann das Spiel auch manchmal wild werden. Wir müssen versuchen, unsere Momente zu finden und auch Ruhe ins Spiel zu bringen mit dem Ball. Wenn man sich die Tabellensituation ansieht, dann wissen alle, was dieses Spiel für beide Teams bedeutet. Wir wollen natürlich gerne da weitermachen, wo wir aufgehört haben und den zweiten Sieg holen.“