Bochum. Der VfL Bochum ist in Darmstadt gefordert. Es droht eine neue Schlecht-Marke. Ordets fehlt, Einsatz eines anderen Innenverteidigers ist fraglich.
Der VfL Bochum ist immer mal wieder für eine besondere Schlecht-Marke gut. Neun Bundesligaspiele ist der VfL Bochum mittlerweile sieglos. Einen solch schlechten Saisonstart gab es in der Vereinshistorie noch nie. In der vergangenen Saison feierte das Team den ersten Erfolg auch erst spät, am neunten Spieltag beim Sieg bei der Heimpremiere von Trainer Thomas Letsch gegen Frankfurt. Nach fünf Unentschieden aus den neun Spielen aber hat Bochum derzeit einen Punkt mehr als zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison.
Spielt der VfL Bochum an einem Samstag oder Sonntag, haben die Profis den Montag frei. Nach dem Heimspiel am Freitag gegen Mainz und vor dem Auswärtsspiel am Freitag beim Aufsteiger SV Darmstadt aber hatte Letsch für diesen Montag zwei Einheiten angesetzt.
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Wir erwartet fehlte neben Matus Bero auch Ivan Ordets. Der Innenverteidiger hat sich, so teilte es der Bundesligist am Montag mit, eine „schwere muskuläre Verletzung“ zugezogen. Betroffen ist der hintere linke Oberschenkel. Der Hinweis „schwere Verletzung“ lässt natürlich Spekulationsraum.
Eine Zerrung scheint es nicht zu sein, eher ein Einriss im Muskel, vielleicht sogar ein Muskelbündelriss. Beides würde eine Pause zwischen sechs und acht Wochen bedeuten. In Spielen ausgedrückt heißt das: Ordets verpasst sieben Spiele, ist für dieses Jahre raus und spielt nicht gegen Darmstadt, nicht gegen Köln, nicht gegen Heidenheim, nicht gegen Wolfsburg, nicht gegen Hoffenheim, nicht gegen Union Berlin, nicht gegen Leverkusen.
VfL Bochum: Ordets wird dieses Jahr wohl nicht mehr spielen
Möglich wäre, dass er gegen Wolfsburg am letzten Hinrundenspieltag wieder dabei ist. Der Spieltag findet um den 13. Januar herum statt. Dann wären die acht Wochen rum. Bei Bero waren die Diagnosen so, dass er zum Ende des Jahres wieder wird spielen können.
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„Der Ausfall von Ivan Ordets ist natürlich nicht glücklich“, sagte Letsch. „Als sich Matus Bero verletzt hat, war es in der Phase, als er ein ganz wichtiger Spieler war. Er fehlt uns extrem. Mit Ivan Ordets ist es besonders ärgerlich, weil er ja schon angezeigt hatte, dass er raus wollte. Wir haben für einzelne Positionen keine Überspieler. Aber wir haben eine gute Dichte im Kader. Jetzt muss halt ein anderer den Job machen. Wir haben auch noch Noah Loosli und Tim Oermann.“
Dass beide zum Einsatz kommen, scheint unwahrscheinlich. Erhan Masovic, der gegen Mainz auf den rechten Arm gefallen war, trainierte am Montag mit, auch Bernardo ist – Stand jetzt – einsatzfähig. Ein Fragezeichen steht dagegen hinter dem Einsatz von Keven Schlotterbeck. Er verpasste beide Einheiten am Montag. „Bei ihm bin ich vorsichtig, ob er einsetzbar ist“, sagte Letsch.
Letsch ist ohnehin kein Trainer, der lange und viel über Ausfälle lamentiert. Er ist nach eigener Aussage auch kein Trainer, den öffentlicher Druck interessiert. Und den könnte es nach neun Spielen ohne Sieg durchaus geben.
VfL Bochum überraschte Mainz mit Taktik und Personal
Intern wird, das haben die Verantwortlichen des VfL Bochum bereits mehrfach gesagt, der Trainer nicht in Frage gestellt. Dass das nach neun Spielen ohne Sieg öffentlich passiert, können die Verantwortlichen dagegen nicht verhindern. Letsch aber sagt dazu ganz Profi, und wissend, dass auch er die Mechanismen der Branche nicht wird ändern können: „Der Druck von außen interessiert mich wenig. Mich interessiert der Druck, den ich mir mache, den wir uns machen, um Spiele zu gewinnen. Ich schlage weder eine Zeitung auf, noch schaue ich ins Internet. Was da steht, ist mir relativ egal. Wenn du Spiele gewinnst, sind dir die Leute wohlgesonnen, wenn du nicht gewinnst, sind sie es nicht. Das ist normal. Aber damit beschäftige ich mich nicht.“
Das tut dagegen sehr wohl mit dem Gegner und der jeweiligen Taktik für die verschiedenen Gegner. Und da war und ist er der Meinung, dass er sich mit seinem Trainerteam eine gute gegen Mainz überlegt hatte. „Jeder sagt, Mainz hatte nicht den besten Tag. Aber warum hatte Mainz nicht den besten Tag? Vielleicht, weil wir es nicht so schlecht gemacht haben. Und wenn ich meinen Trainerkollegen Bo Svensson höre, haben wir sie überrascht mit dem, was wir gemacht haben. Wir haben uns etwas überlegt. Wir haben uns etwas in Leipzig und in Freiburg überlegt und wir haben uns auch jetzt etwas überlegt.“
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Zwar erspielte sich sein Team nicht Torchancen in Hülle und Fülle. Es waren aber genug, um das Spiel für sich zu entscheiden. „Fünf Torchancen sollten reichen, um in der Bundesliga ein Spiel zu gewinnen“, sagte Letsch. „Wenn wir fast nichts zulassen, aber uns dann dennoch fast die Bälle selber reinhauen, dann ist das unglücklich. Wenn das Spiel 2:1 ausgeht, bewertet jeder das Spiel anders. Jetzt haben wir 2:2 gespielt.“
Gegen Darmstadt droht dem VfL Bochum eine neue Schlecht-Marke
Jede Statistik könne man so und so auslegen. „Wir haben von neun Bundesligaspielen fünf nicht verloren. Wir haben dabei gegen Top-Mannschaften wie gegen Dortmund und Leipzig gespielt. Es geht um diesen kleinen Tacken, den wir gerade nicht hinbekommen. Wenn wir wüssten, was es ist, würden wir es ändern. Natürlich arbeiten wir im Training an offensiven Abläufen und daran, wie wir zu mehr Torchancen kommen.“
Die Abwehr habe sich immerhin stabilisiert. „Wir haben aber dennoch nicht die Punkteausbeute, wie wir sie uns vorstellen. Wir arbeiten Tag und Nacht an den Dingen, dass wir mehr Torchancen bekommen, mehr Tore schießen und hinten weniger bekommen. Das ist unser Job. Jedes Spiel ist ein Schlüsselspiel. Wir müssen gewinnen. Wir haben noch kein Spiel gewonnen.“