Bochum. Der VfL Bochum spielt erneut auswärts. Für das Spiel beim SC Freiburg gibt Trainer Thomas Letsch einem Spieler eine Einsatzgarantie.

Es hat eben auch Vorteile, wenn man (noch) nicht zu den oberen zehn oder zwölf Teams in der Bundesliga gehört. Das wurde bereits beim Spiel des VfL Bochum bei RB Leipzig klar. Das wird nun auch vor dem Spiel des VfL Bochum beim SC Freiburg klar (Sa., 15.30 Uhr/Sky). Leipzig stellte zwölf Spieler für ihre jeweiligen Nationen zu Länderspielen ab, Freiburg neun. Bei Bochum waren es zwei, mit Takuma Asano davon nur einer aus der Startelf. Thomas Letsch, Trainer des VfL Bochum, konnte sein Team in aller Ruhe vorbereiten. Das heißt aber nicht, dass personell alles glatt läuft.

Zu den bereits verletzten Akteuren Matus Bero, Michael Esser, Mo Tolba und Lys Mousset, kommt seit Mitte der Woche eben auch Patrick Osterhage dazu. Der Mittelfeldspieler hat muskuläre Probleme, auch eine Trainingspause brachte keine Besserung. So ist Letsch erneut dazu gezwungen, eine Position im Mittelfeld neu zu besetzen. Nach der Verletzung von Matus Bero hatte Osterhage ihn ersetzt. Nun muss Letsch einen Ersatz für den Bero-Ersatz Osterhage finden.

Kevin Stöger und Anthony Losilla bleiben im Mittelfeld gesetzt. Losilla übernimmt dabei zumeist die Rolle des defensiveren Mittelfeldspielers. Stöger kann auch aufgrund seiner Laufstärke gut in beide Richtungen arbeiten. Alternativen die vakante Position im Mittelfeld zu besetzen hat Letsch genug.

Erhan Masovic wäre davon der Spieler, der am defensivsten denkt. Der gelernte Innenverteidiger, hat bereits mehrfach im defensiven Mittelfeld gespielt. In den ersten Spielen der Saison rückte er bei Bochumer Ballbesitz als Spieler der Dreierkette ins Mittelfeld vor.

Alternativen beim VfL Bochum wären auch Kwarteng, Förster und Daschner

Die weiteren Optionen im Mittelfeld wären Moritz Broni Kwarteng, Lukas Daschner und Philipp Förster. Alle drei haben ihre individuellen Qualitäten, die meiste Bundesliga-Erfahrung hat Förster. Er hat sich, nachdem er aufgrund von Verletzungen Teile der Vorbereitung verpasst hatte, wieder herangearbeitet. Im Test gegen Hannover beorderte Letsch ihn auf die defensive Rolle im Mittelfeld. Da aber konnte Förster seine Stärken nicht einbringen. Er sieht sich ohnehin selber als offensiven Mittelfeldspieler.

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Von Ralf Ritter, Thomas Schmitt, Markus Rensinghoff

Wie gewohnt ließ sich Letsch bei der Spieltagspressekonferenz nicht in die Personalkarten schauen. Keven Schlotterbeck gab er nach dessen guter Leistung im Spiel bei RB Leipzig zwar eine Einsatzgarantie. Zusammen mit ihm werden Bernardo und Ivan Ordets die Dreierkette bilden. Da es mit Danilo Soares und Cristian Gamboa ebenso gut in Leipzig funktionierte, sind auch diese beiden wieder in der Startelf zu erwarten.

Gleiches gilt für Goncalo Paciencia und wohl auch Takuma Asano, auch wenn der Japaner aufgrund der Länderspiele eben nicht in Bochum war und erst am Donnerstag wieder das erste Mal mit der Mannschaft trainiert hat. Während beim Bochumer Personal also wenig Änderungen zu erwarten sind, wird es dagegen bei der taktischen Herangehensweise eine etwas größere Modifizierung geben. So defensiv wie gegen RB Leipzig will Letsch in Freiburg nicht spielen lassen.

Gegen Leipzig lief der VfL Bochum in Unterzahl an

„Da sind wir vorne in Unterzahl angelaufen“, sagte er. „Goncalo Paciencia konnte nicht gleichzeitig Druck auf beide Innenverteidiger ausüben. Wir standen tief in der eigenen Hälfte, waren auf kompaktes Verteidigen aus. Stabil zu stehen ist auch gegen Freiburg unser Ansatz. Die Grundvoraussetzung, um etwas mitzunehmen, ist aber immer, den eigenen Kasten sauber zu halten. Wir müssen insgesamt mutig sein und unsere Momente nutzen. Es werden sicher nicht zehn Top-Chancen für uns werden. Aber die, die wir haben, müssen wir konzentriert nutzen. Wir werden unser Spiel im Vergleich zum Spiel gegen Leipzig verändern. Das allerdings auch, weil Freiburg anders spielt als Leipzig. Wobei wir abwarten müssen, mit welcher taktischen Grundordnung sie spielen werden.“

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In jeweils drei Spielen, und das unabhängig davon, ob es ein Heim- oder ein Auswärtsspiel war, ließ Trainer Christian Streich sein Team in einem 4-4-2 mit Doppelsechs oder in einem 3-4-3 agieren. Nur gegen Stuttgart liefen die Freiburger in einem 4-2-3-1-System auf.

Auch Streich lässt sich nicht in die Karten schauen. Nach den durchwachsenen Vorstellungen des Tabellenneunten vor der Länderspielpause plant er am Wochenende gegen den VfL Bochum so etwas wie einen Neustart. „Wir haben uns zwei Wochen lang vor allem mit uns beschäftigt – mit Blick auf unsere Prinzipien und Abläufe“, sagte er. „Wir wollen daheim zeigen, dass wir Dominanz ausstrahlen können.“

Da er nach einigen Verletzungssorgen und Sperren und trotz der zahlreichen Länderspielabstellungen auf den Großteil seines Kaders zurückgreifen kann, ist die Besetzung von zahlreichen Positionen in der Startelf noch offen. Streich: „Wir freuen uns, dass wir wieder Optionen haben.“