Bochum. Der VfL Bochum muss weiter auf den ersten Saisonsieg warten. Gegen Eintracht Frankfurt sorgt Kevin Stöger per Elfmeter für ein 1:1-Unentschieden.

Drittes Remis in Folge für den VfL Bochum: Der Bundesligist holte in einer intensiven, unterhaltsamen Partie gegen die ambitionierte Frankfurter Eintracht ein verdientes 1:1 (0:0). Kevin Stöger traf per Foulelfmeter zum Ausgleich, nachdem Dina Ebimbe die Gäste in Führung gebracht hatte.

VfL-Trainer Thomas Letsch setzte auf die gleiche Startelf wie beim 2:2 in Augsburg. Im Kader gab es zwei Änderungen: Philipp Förster und Neuzugang Goncalo Paciencia ersetzten Moritz Broschinski und Noah Loosli.

Eintrachts Dino Toppmöller, Ex-VfL-Profi und Sohn des ehemaligen VfL- und Eintracht-Trainers Klaus Toppmöller, nahm nach dem 1:1 gegen Köln zwei Änderungen vor: Niels Nkounkou und Jessic Ngankam spielten für Oma Marmoush und Philipp Max.

Die Partie zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt zum Nachlesen im Live-Ticker:


Bochum - Frankfurt 1:1


Es war das erste Heimspiel nach dem Wechsel von Aufstiegs-Stürmer Simon Zoller zum FC St. Pauli. „Unvergessen – Danke 9 Zolli“ hielten Fans ein Banner hoch. Der Ex-Bochumer wird in bester Erinnerung bleiben.

So wie Kevin Stöger die dritte Minute. Fast. Der erneut omnipräsente Mittelfeldmann sah, dass Kevin Trapp weit vor dem Fünfer postiert war, nahm aus über 30 Metern Maß – doch Trapp lenkte den Ball im Rückwärtsgang ebenso sensationell noch auf die Latte.

VfL Bochum drückt in der Anfangsphase auf das Gas

Bochum drückte von Beginn aufs Tempo. Maxi Wittek gab bereits nach 26 Sekunden den ersten Schuss ab. Der VfL attackierte extrem früh, verteidigte hoch in bewährter Mann-gegen-Mann-Manier, mit enorm viel Einsatz und Aggressivität in den Zweikämpfen raubte man Frankfurt die Lust am schönen Spiel. Erhan Masovic etwa, mehr Mittelfeldmann als Dreierketten-Verteidiger, kümmerte sich vornehmlich um die Kreise von Mario Götze, der einen großen Aktionsradius hatte – und was er mit seinen Füßen anstellen kann, ist immer noch WM-reif.

Fans von Eintracht Frankfurt zünden im Ruhrstadion Pyrotechnik.
Fans von Eintracht Frankfurt zünden im Ruhrstadion Pyrotechnik.

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Die Partie war intensiv, tempogeladen, man schenkte sich nichts – Frankfurt hatte nun die besseren Chancen. Götze klaute Felix Passlack den Ball, Ngankam scheiterte aus spitzem Winkel an Manuel Riemann (7.), nach einem Konter nach eigener Ecke war er auch gegen den links durchgebrochenen Dina Ebimbe zur Stelle – und in Minute 22 gegen Hugo Larsson. Frankfurt entzauberte mit schnellem Diagonalspiel die Bochumer Defensive, doch Riemann rettete glänzend (22.).

Und Bochum? Hätte selbst fast das 1:0 erzielte, doch Trapp ist eben auch ein perfekter Torverhinderer, er parierte gegen Takuma Asanos Seitfallzieher nach Kopfball-Vorarbeit von Philipp Hofmann, der einen schweren Stand hatte gegen die starke Gäste-Abwehr, die ja in der Liga auch erst zwei Gegentore kassiert hatte (24.).

Voller Einsatz: Maximilian Wittek (links, hier gegen Junior Dina Ebimbe) und der VfL Bochum werfen sich gegen Eintracht Frankfurt voll rein.
Voller Einsatz: Maximilian Wittek (links, hier gegen Junior Dina Ebimbe) und der VfL Bochum werfen sich gegen Eintracht Frankfurt voll rein. © Getty Images

Der VfL presste weiter hoch mit Hofmann und Bero ganz vorne, Losilla und Asano im Halbfeld, drückte Frankfurt oft in die eigene Hälfte, musste aber auf die schnellen Konterspieler achten. Das gelang zumeist. So beruhigte sich die Partie nach einer halben Stunde ein wenig. Die Fans wurden noch lauter – auch ohne Tore bis zur Pause, weil Passlack am rechten Pfosten den Ball nach langer Flanke neben das Tor köpfte.

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Eintrachts Coach Toppmöller reagierte zur Pause, brachte mit den Neuzugängen Marmoush und Chaiby zwei frische Offensivkräfte für Ngkankam und Nkounko. Bochum bekam nicht mehr ganz den Druck auf Ball und Gegner. Und Frankfurt jubelte. Der Treffer galt zwar wegen einer angeblichen Abseitsposition zuvor zunächst nicht. Dachte man. Doch der VAR griff ein – Tor Eintracht. Bernardo, im Zweikampf ein großer Gewinn für den VfL, und Wittek hatten das Abseits knapp aufgehoben. Marmoush brach links durch. Riemann parierte zunächst, doch aus dem Rückraum vollstreckte Dina Ebimbe trocken ins rechte untere Eck (55.).

VfL Bochum: Trainer Letsch bringt Christopher Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia

1:0 für die Eintracht. Skhiri ließ das 2:0 liegen. Letsch reagierte: Christopher Antwi-Adjei und Goncalo Paciencia kamen für Wittek und Hofmann. Stürmer Paciencia, einst für Frankfurt auf Europas Bühne unterwegs, kam zu seinem Debüt für Bochum (63.). Kurz darauf durften auch Lukas Daschner und Förster auf den Rasen für Losilla und Asano (70.).

Stöger übernahm die Kapitänsbinde – und die Verantwortung. Marmoush hielt Ordets, Schiedsrichter Benjamin Brand zeigte auf den Punkt. Fragwürdig, doch auch nach VAR-Check blieb es dabei. Stöger, der gegen Bielefeld im Pokal-Elfmeterschießen in die Mitte gezielt und verschossen hatte, verwandelte vor der vibrierenden Ostkurve eiskalt halbhoch ins linke Eck. 1:1 – das Stadion tobte (74.). Hexenkessel Ruhrstadion.

Voller Einsatz: Maximilian Wittek (links, hier gegen Junior Dina Ebimbe) und der VfL Bochum werfen sich gegen Eintracht Frankfurt voll rein.
Voller Einsatz: Maximilian Wittek (links, hier gegen Junior Dina Ebimbe) und der VfL Bochum werfen sich gegen Eintracht Frankfurt voll rein. © Getty Images

Bochum legte nach. Daschner wurde beim Schussversuch gerempelt, das hätte Elfmeter geben können, wenn nicht müssen. Daschners Kopfball parierte Trapp (76.).

Es blieb umkämpft, packend, mit Chancen. Irgendwann begrub Riemann den Ball nach einer Mehrfach-Chance der Eintracht, auf der anderen Seite köpfte Daschner Stögers Maßflanke übers Tor (80./81.). Letsch sicherte den Punkt etwas mehr ab nach dem vollen Risiko zuvor: Stöger ging runter, Keven Schlotterbeck kam. Paciencia ließ die Fans zu früh jubeln, Trapp schnappte sich seinen zu laschen Kopfball und leitete den Konter ein – da fehlte nicht viel für Frankfurt.

Sieben Minuten Nachspielzeit gab es, doch der Lucky Punch blieb aus. Für den VfL geht es nun zum schweren Auswärtsspiel beim FC Bayern, vorerst als Tabellenzwölfter, wobei Darmstadt, Heidenheim und Mönchengladbach am Sonntag noch spielen.

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