Stuttgart. Der VfL Bochum legt einen fürchterlichen Auftritt beim VfB Stuttgart hin. Zum Auftakt gibt es eine 0:5-Pleite. Entsprechend fallen die Noten aus.

Keine Ideen im Aufbau, kein Wille zum Zweikampf, keine Chance: Der VfL Bochum erlebte erneut ein Debakel. Nach der Pokal-Blamage in Bielefeld gab es in Stuttgart eine furchterregende 0:5-Packung zum Saisonstart. Das System von Trainer Thomas Letsch mit Dreierkette funktionierte nichtmal im Ansatz, weder defensiv noch offensiv. Es gibt für viele Spieler die 5 und 5,5. Die Noten.

Manuel Riemann: An den Gegentoren machtlos, rettete er sein Team mit einer Grätsche gegen Jeong und einer Glanzparade erneut gegen das 0:2 zur Pause. Seine langen Schläge allerdings waren meist zu lang und unpräzise. Note: 2,5

VfL Bochum: Nur Manuel Riemann kann beim VfB Stuttgart überzeugen

Erhan Masovic: Der Serbe ist weit von seiner Form der Vorsaison entfernt. Es fehlt der kompromisslose Zweikämpfer – vielleicht ist er als rechter Mann der Dreierkette auch überfordert, seine Stärken hat er in der Box. Ließ Guirassy vor dem 0:1 entwischen, kam oft zu spät, war oft seltsam zaghaft. Note: 5

Ivan Ordets: Der Ukrainer zählte zu den Ausnahmen beim VfL: Er ging engagiert, hart in die Zweikämpfe, war meist zur rechten Zeit zur Stelle. Note: 3

Bernardo: Dem Brasilianer fehlte Spielpraxis in der Vorbereitung. Die bekommt er nun – auf viel zu hohem Niveau. Der linke Verteidiger kam meist zu spät, sah kaum Land gegen Silas, war fehlerhaft im Aufbau, rutschte weg, hob das Abseits auf, war an Gegentoren beteiligt. Note: 5,5

Felix Passlack: Trotz seiner schwachen Leistung in Bielefeld blieb der Zugang in der Startelf und Gamboa auf der Bank. Passlack hing im luftleeren Raum, kam defensiv nicht in die Zweikämpfe, setzte nach vorne null Akzente. Verhinderte vor dem 0:3 die Flanke nicht. Seltsam, dass er durchspielen durfte. Oder musste. Note: 5,5

Felix Passlack ist bisher nicht die erhoffte Verstärkung für den VfL Bochum.
Felix Passlack ist bisher nicht die erhoffte Verstärkung für den VfL Bochum. © firo

Maximilian Wittek: Nach fünf Einheiten mit seinen neuen Kollegen durfte der aus Arnheim geholte linke Schienenspieler gleich von Beginn an ran. Der 27-Jährige war defensiv zunächst ein Lichtblick, gewann rustikal die Bälle – schlief dann aber vor dem 0:3, als er Silas gewähren ließ, sah auch beim 0:4 schlecht aus. Nach vorne noch mit vielen Fehlern. Note: 4,5

Anthony Losilla (bis 80.): Stuttgart dominierte den Raum im Mittelfeld, Losilla war in Durchgang eins schier unsichtbar. Ließ vor dem 0:1 den Pass zu, war zu weit weg von den Gegenspielern. Abstimmung und Abstände stimmten nicht. Nach vorne ohne Akzente, beim 0:4 weit weg vom Mann. Note: 5

Kevin Stöger (bis 68.): Er will den Ball haben. Aber auch dem Österreicher gelang diesmal nur sehr, sehr wenig. Note: 4,5

Takuma Asano ist unzufrieden. Sein VfL Bochum wurde zum Saisonauftakt vorgeführt.
Takuma Asano ist unzufrieden. Sein VfL Bochum wurde zum Saisonauftakt vorgeführt. © dpa

Takuma Asano (bis 68.): Der Japaner agierte als eine Art vagabundierender Zehner. Sein Tempo, seine Technik halfen in der Anfangsphase und dann immer mal wieder. Prüfte Nübel mit Bochums zweiter Chance (58.). Note: 4

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Christopher Antwi-Adjei (bis 65.): War nominell die zweite Spitze. Wie immer bemüht, aber letztlich ohne den nötigen Zug. Sein Pass auf Hofmann hätte das 1:0 verdient gehabt. Note: 4,5

Philipp Hofmann (bis 46.): 2. Minute: Der Stürmer setzt sich gegen Anton durch und vergibt die 100-prozentige Chance zur frühen Führung kläglich. Seit April ist er ohne Torerfolg. Verlor das Kopfballduell gegen Torschütze Zagadou zum 0:2. Er ackert und behauptet manchen Ball. Aber das reicht nicht in der Bundesliga. Zur Pause ausgewechselt. Note: 5

Eingewechselt:

Simon Zoller (ab 46.): Brachte anfangs etwas Druck mit, dann fielen das 0:3 und 0:4. Note: 4,5

Moritz Broschinski (ab 65.), Lukas Daschner (ab 68.), Patrick Osterhage (ab 68.), Noah Loosli (ab 80.),