Stuttgart. . Was für ein Debakel zum Start der Bundesliga-Saison für den VfL Bochum: beim VfB Stuttgart kassiert der Revierklub eine peinliche 0:5-Klatsche.

Der VfL Bochum ist mit einer auch in dieser Höhe verdienten Niederlage in die Saison gestartet. Bei VfB Stuttgart verlor das Team zum Auftakt mit 0:5 (0:2), wurde dabei von zunächst sehr effektiven und später weiter hungrigen Stuttgartern gnadenlos bestraft. Die Bochumer offenbarten dabei aber genau die Schwächen in Abwehr und Angriff, die sie bereits in der Vorsaison zu oft gezeigt hatten.

VfL Bochum beim VfB Stuttgart: Der Live-Ticker zum Nachlesen:

Stuttgart - VfL Bochum 5:0

Wenn es noch des Beweises bedurfte, dass es auch in dieser Saison für den VfL Bochum nur darum gehen wird, die Klasse zu halten und dass es erneut eine sehr schwere Saison werden wird, dann war es dieses Spiel. Dem Ausscheiden im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld folgte eine noch schwächere Leistung in der Bundesliga.

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33 Grad begrüßen den VfL Bochum zum ersten Spiel der neuen Bundesligasaison in Stuttgart. Trainer Thomas Letsch vertraute einer Anfangself, die so durchaus zu erwarten war. Im Vergleich zum DFB-Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld hatte er nur eine Änderung vorgenommen. Maximilian Wittek, erst vor einer Woche verpflichtet, kam für Lukas Daschner ins Team, rückte direkt auf die linke Außenbahn.

VfL Bochum geht in Stuttgart unter: Felix Passlack und Bernardo überfordert - Note 5,5

Mit Manuel Riemann im Tor war ebenso zu rechnen wie mit der Dreierkette, die Ivan Ordets, Erhan Masovic und Bernardo bilden. Auf den Außenbahnen fing neben Wittek Felix Passlack an. Das Mittelfeld bilden Anthony Losilla, Kevin Stöger, für Druck nach vorne sollen Takuma Asano, Christopher Antwi-Adjei und Philipp Hofmann sorgen.

Und wieder klingelt es im Kasten von Manuel Riemann: Der VfL Bochum ist beim VfB Stuttgart deutlich unterlegen.
Und wieder klingelt es im Kasten von Manuel Riemann: Der VfL Bochum ist beim VfB Stuttgart deutlich unterlegen. © dpa

Stuttgarts Enzo Millot hatte in einem Interview zum Saisonstart die Vermutung geäußert, dass es ein hartes Spiel werden würde. „Wir kennen ihre Spielweise aus den vergangenen beiden Jahren gut, sie ist sehr körperbetont und intensiv. Das müssen wir annehmen und mit den Fans im Rücken dagegenhalten. Wenn wir das tun, können wir auch unsere fußballerische Klasse aufs Feld bringen. Wir sind in jedem Fall bereit.“

Das waren auch die Fans – beider Clubs. Die Stuttgarter Fans waren in einem Fan-Marsch zur MHP-Arena gelaufen. Die Canstatter Kurve, ihre Ost oder Süd, oder wie immer man will, hüllten sie komplett in ein riesiges Banner: Cannstatter Kurve.

VfL Bochum: Fans gehen mit Vorfreude in die Saison

Die mitgereisten Bochumer Fans zeigten gleich drei Banner, im Vergleich natürlich deutlich kleiner: „Unser Traum bleibt wahr. Bundesliga im dritten Jahr. Dazu kam das VfL-Logo. Die Vfl-Fans präsentierten sich gleich wieder in Bestform.

Das wollten auch die VfL-Akteure. Das Team hat sich vorgenommen, sich in dieser Spielzeit beim Tore verhindern und Tore erzielen mit besserer Quote zu präsentieren. Philipp Hofmann hätte nach zwei Minuten zeigen können, dass er im Abschluss sicherer geworden ist. Nach einem langen Ball auf ihn, war er frei vor Stuttgarts Torwart Alexander Nübel, schob den Ball aber mit rechts rechts vorbei. Es war eine Chance, bei der klar war, wie Hofmann sie später einordnen würde – und zwar in die Rubrik: muss er machen.

Bei den sehr hohen Temperaturen war klar, dass es Trinkpausen geben würde. Gleich nach der ersten stellten die Stuttgarter auf 1:0 (18.). Sie überbrückten schnell das Mittelfeld, die VfL-Abwehr war unsortiert. Serhou Guirassy lief Masovic im Rücken davon, Hiroki Ita spielte den Ball in die Tiefe, Bernardo kam zu spät, Riemann war knapp nicht dran, der Ball drin.

Ratlos: Thomas Letsch kassiert mit dem VfL Bochum eine deftige Auftaktpleite beim VfB Stuttgart.
Ratlos: Thomas Letsch kassiert mit dem VfL Bochum eine deftige Auftaktpleite beim VfB Stuttgart. © dpa

Angedeutet hatte sich die Stuttgarter Führung nicht. In einem, sicher auch aufgrund der hohen Temperaturen, nicht sehr schnellen aber durchaus intensiv geführten Bundesligaspiel, wechselten sich die Teams mit wenig druckvollen und sehr kurzen Ballbesitzphasen ab. Klar zu sehen bei den Bochumern dabei, dass die drei Innenverteidiger beim Spielaufbau noch Luft nach oben haben.

In den vergangenen Spielzeiten hatte sich immer ein Mittelfeldspieler zwischen die zwei Innenverteidiger zurückfallen lassen, hatte den Ball abgeholt. Nun sind die Innenverteidiger anders gefordert. Daran lag es indes nicht, dass die Bochumer zurücklagen. Beim 0:1 hatte schlicht für den entscheidenden Moment die Aufmerksamkeit gefehlt.

VfB Stuttgart bestraft VfL-Fehler knallhart

Beim 2:0 für Stuttgart fehlte dann die Entschlossenheit, den Ball bei einer Stuttgarter Ecke, getreten von Chris Führich, entscheidend klären zu wollen (38.). Hofmann verlor viel zu leicht das Kopfballduell gegen Dan-Axel Zagadou. Die Stuttgarter führten, ohne großen Aufwand. Knallhart hatten sie zwei Bochumer Fehler bestraft.

Dass die Bochumer nicht sogar mit einem 0:3 in die Pause gingen, hatten sie Riemann zu verdanken. In der Nachspielzeit schalteten die Stuttgarter noch einmal nach einem Bochumer Angriff schnell um. Über Führich kam der Ball zu Wooyeong Jeong. Dessen Außenristschuss lenkte Riemann an die Latte. Mit dem 3:0 wäre das Spiel dann wohl auch vorzeitig entschieden gewesen.

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So aber starteten die Bochumer nach Pausenansprache und Erfrischung mit der Hoffnung in den zweiten Durchgang, wieder ins Spiel zu finden, sich zumindest besser zu präsentieren als im ersten Durchgang. Letsch wollte das damit anstoßen, dass er Simon Zoller für Hofmann brachte.

Die Bochumer benötigten etwas, um sich darauf einzustellen, dass nun nicht mehr der große, wuchtige Mittelstürmer im Strafraum wartete. Sie schlugen aber bis dahin, plötzlich mehr Flanken in den Stuttgarter Strafraum als im gesamten ersten Abschnitt.

VfL Bochum im ersten Heimspiel gegen den BVB

Davon unbelassen fehlte dem Bochumer Angriff zumeist weiterhin das Tempo im Vorwärtsgang. Dazu kamen weiterhin größte Nachlässigkeiten. Nach einer Stunde setzten Passlack und Masovic nicht unter Druck. Er konnte maßgerecht flanken, dazu übersah Wittek Stuttgarts Silas komplett. Er musste den Ball nur noch zum 3:0 über die Linie drücken. Da war sie bereits, die Entscheidung. Dass 4:0 durch den zweiten Treffer von Silas (67.) und erst recht das 5:0 durch den ebenso zweiten Treffer von Guirassy (77.) wären gar nicht mehr nötig gewesen.

Die nächste Aufgabe wird für die Bochumer nicht leichter. Im ersten Heimspiel geht es für sie am zweiten Spieltag gegen den Zweiten der Vorsaison, Borussia Dortmund.